Für Daniel Bierofka war die U21 der Einstieg ins Trainergeschäft. Im Februar 2015 übernahm er damals das Kommando bei den kleinen Löwen. Hätte die Unglückssaison 2016/17 nicht mit dem Abstieg aus der 2. Liga und dem Rückug in die Regionalliga geendet, würde der 39-Jährige wahrscheinlich immer noch die Talente auf dem Weg zum Profi begleiten.
Jetzt hat Sportchef Günther Gornzel durchblicken lassen, dass die zweite Mannschaft womöglich vor dem Aus steht. Geht es nach Bierofka, sollten wohl alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Talentschmiede zu behalten: "Es gibt diese sportliche Perspektive. Die würde ich gerne behalten mit der U21. Das andere ist natürlich das Wirtschaftliche. da bin ich jetzt der falsche Ansprechpartner."
Die Geschäftsführung an der Grünwalder Straße 114a muss jetzt also prüfen, ob eine sinnvolle Lösung im Sinne der jungen Kicker gefunden werden kann. Denn "es ist einfach schwierig für meine Spieler und die Spieler der U19", sagt Biero und wünscht sich eine "ganz klare Entscheidung".
Er selbst hat über die zweite Mannschaft des Erzrivalen FC Bayern einst den Sprung zu den Löwen geschafft und macht keinen Hehl daraus, dass er weiterhin ein Reserveteam beim TSV 1860 gerne sehen würde. "Aus sportlicher Sicht wäre eine U21 natürlich immer sinnvoll. Das ist klar. Wenn wir das Geld hätten und es uns in der 1. Mannschaft nicht weh tut, dann würde ich es auf jeden Fall machen", sagte er am Montag nach dem Training. "Dass wir ab und zu mal Geldprobleme haben, ist ja nicht neu und das eine eigenständige U21 Geld kostet, weiß auch jeder. Dass wir dieses Jahr mit dieser Hybrid-Lösung nicht zufrieden sind, ist auch bekannt."
Damit hat der ehemalige Mittelfeldspieler sein Interesse hinterlegt, dass junge Spieler auch in der kommenden Spielzeit das Bayernliga-Team als Sprungbrett zur ersten Mannschaft nutzen können. Ob und wie diese Idee weiterhin umsetzbar ist, hängt sicher auch mit der weiteren Entwicklung zwischen Veriens- und KGaA-Vertretern zusammen.
Florian Fussek und Jörg Bullinger