Die Niederlagen der Drittligisten SpVgg Unterhaching und Kickers Würzburg im Toto-Pokal gegen Schweinfurt und Rosenheim – sie waren Wasser auf die Mühlen von 1860-Trainer Daniel Bierofka. „Das war ein Zeichen, wie gut die Regionalliga ist“, sagte der Coach am Tag nach dem 2:1-Sieg seiner Löwen in Eichstätt. „Mir glaubt’s ja keiner. Es geht ja alles von alleine bei uns …“
Mangelnde Wertschätzung: ein Dauerthema bei den Sechzigern in dieser ersten Saison nach dem historischen Doppel-Abstieg. Da kam Bierofka die Frage nach Parallelen zum Vorjahres-Dominator und späteren Aufsteiger Haching gerade recht. Trotz einer ähnlichen Punktausbeute nach 14 Spieltagen (Haching 38, Löwen 35) könne man die beiden Vereine „überhaupt nicht vergleichen“, erklärte der 1860-Trainer und verwies auf die gegensätzlichen Situationen außerhalb des Spielfeldes. Haching habe die Saison in relativer Ruhe spielen können, „da waren bei den Auswärtsspielen auch nicht mehr Leute da als sonst“. Entsprechend geringer sei der Druck gewesen, der auf der gewachsenen Mannschaft lastete. Müßig, die Debatte zu vertiefen, findet Bierofka.
Selbiges gelte für die Diskussionen um die Aufstiegsreform. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, sagt der Coach, in dieser Saison werde sich an den Regularien ohnehin nichts mehr ändern. Und in der nächsten wollen die Löwen nach Möglichkeit eine Klasse höher spielen. Von der Papierform her wäre aktuell Energie Cottbus die härteste Nuss als Relegations-Gegner. Die Lausitzer, trainiert von „Pele“ Wollitz, führen die Regionalliga Nordost mit neun Siegen und einem Unentschieden an. Ähnlich übermächtig treten in der Südwest-Liga Kickers Offenbach und der 1. FC Saarbrücken auf, die nach zwölf Spieltagen 28 bzw. 27 Punkte aufweisen können. Noch verfolge er die überregionale Konkurrenz nicht, versicherte Bierofka gestern.
Lieber sprach er über seinen Stürmer Markus Ziereis, dessen Stocher-Tor zum 1:1 die Wende in Eichstätt einleitete. „Das ist ein Typ wie Thomas Müller. Er weiß, wo die Bälle hinfallen und hat einen Riecher für die Situation.“ So ganz ohne (gewagte) Vergleiche, das weiß auch Daniel Bierofka, wär’s halt doch ein bisserl langweilig. Morgen um 19 Uhr geht’s daheim gegen Pipinsried.