2024-05-02T16:12:49.858Z

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Voll im Soll: Punktemäßig läuft es für Bierofkas Löwen nach Plan. Foto: dpa
Voll im Soll: Punktemäßig läuft es für Bierofkas Löwen nach Plan. Foto: dpa

1860 in der Rückrunde: Bierofka und die Statistik

Löwencoach konnte sich bisher auf traditionell bessere Rückrunde verlassen

Im Raum steht eine These, die Daniel Bierofka immer mal wieder anklingen lässt. "In der Rückrunde haben meine Teams immer mehr Punkte geholt als in der Hinrunde", sagt der Löwen-Coach – und weiß wohl die Statistik auf seiner Seite.

Faktencheck: Ehe seine U 21 zur ersten Mannschaft wurde, hatte Bierofka zwei komplette Spielzeiten als Coach der Regionalligalöwen absolviert. Voriges Jahr schloss sein Team die 18er-Staffel mit 63 Punkten ab (31 nach der Hinserie), das Jahr davor mit 46 (21). Recht hat er also, wobei die Steigerung umso höher zu bewerten ist, als Bierofka in beiden Spielzeiten zusätzlich bei den Profis gefragt war – 2015 als Retter (drei Spiele, drei Siege), letzte Saison gleich zweimal: vor Weihnachten als Notnagel, später dann als zweiter Assistent von Abstiegstrainer Vitor Pereira.

Neun Punkte aus den ersten drei Spielen

Sind die Bierofka-Löwen also Spätstarter? Es ist eher etwas anderes, das der Coach zum Ausdruck bringen will. Sinngemäß wohl, dass seine Trainerarbeit nicht auf kurzfristige Erfolge zielt, sondern komplexer ist, nachhaltiger. Teamgeist, Technik, Taktik – all das, glaubt Bierofka, werde immer besser, je länger er die Spieler unter seinen Fittichen hat, je intensiver er mit ihnen arbeiten und ihnen vor allem auch eine knallharte Wintervorbereitung angedeihen lassen kann. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass Aufgebote bei 1860, egal in welcher Liga, zu Beginn eines Sommers meist recht unvollständige Konstrukte sind.

Doch zurück zur aktuellen Saison. Hält sich das mit einigen Profis verstärkte U 21-Team auch heuer an die Marschroute, immer besser in Schwung zu kommen? Spielerisch nicht, dazu waren die Auftritte in Nürnberg und beim Doppelpack gegen Buchbach und Seligenporten zu dürftig. Aber: Erfolgreich waren sie, das steht außer Frage. Sieben Punkte haben die Löwen aus den ersten drei Spielen 2018 erkämpft, mit dem 2:2 beim Club und den beiden spät errungenen Heimsiegen (2:1, 3:0). Gegen dieselben Gegner hatte es in der Hinrunde – noch mit Impulsgeber Timo Gebhart – lediglich vier Punkte gegeben. Zur Erinnerung: Das Geisterspiel gegen Nürnberg endete 5:3. In Buchbach bezog das Bierofka-Team die erste von vier Saisonniederlagen (0:1). Und der Ausflug nach Seligenporten endete ganz ohne Tore (0:0), obwohl damals sogar noch das in die Bundesliga gewechselte Duo Lino Tempelmann und Kilian Jakob (Freiburg bzw. Augsburg) mitgewirkt hatte.

"Das Spiel analysieren und gegen Unterföhring wieder angreifen"

Dass der Eindruck entsteht, die Löwen ließen nach, hat wohl eher mit anderen Faktoren zu tun: Mit erstarkten Bayern, die den Löwen auf die Pelle gerückt sind, mit den späten Siegtoren, die den jüngsten Heimdreiern den Anstrich "glücklich" gaben. Auch die Sehnsucht nach Extrakönnern wie Gebhart mag eine Rolle spielen, sogar die Spieler sind ja nicht zufrieden mit ihren eigenen Auftritten. "Das Spiel werden wir aufarbeiten und analysieren, was nicht gut gelaufen ist", sagte Philipp Steinhart nach dem 3:0 gegen Seligenporten,"und gegen Unterföhring werden wir dann wieder angreifen."

Vor dem Osterbreak mit dem Totopokal-Halbfinale in Bayreuth müssen die Löwen noch viermal ran – und haben dabei folgende Resultate zu verteidigen resp. zu toppen: Zwei 3:0-Siege (Unterföhring/Garching), einen 1:0-Erfolg (Fürth) und das 0:0 gegen Ingolstadt. Gelingt es, dürfte das Bierofka-Team auf Meisterkurs bleiben.

Aufrufe: 013.3.2018, 14:57 Uhr
Uli Kellner - Münchner MerkurAutor