Die Titelentscheidung ist vertagt

Damit vergrößerte Glü den Vorsprung auf die SG Prüm-Enz auf dem letzten Platz um einen auf vier Zähler und verkürzte den Rückstand auf den SV Roth-Kalenborn auf dem rettenden drittletzten Rang um einen auf nunmehr zwei Punkte. „Den vorletzten Platz zu festigen und den Klassenerhalt über die Relegation zu schaffen, ist das Minimalziel“, betont Trainerurgestein Dunkel. Mit dem Punkt gegen den Tabellenführer, der zwei Runden vor Schluss sechs Punkte auf den Zweiten Speicher Vorsprung hat und es nun am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die SG Herforst klarmachen will, konnte er gut leben, trauerte aber auch ein wenig dem verpassten Dreier nach: „Wir gehen in der Nachspielzeit mit 2:1 durch Uli Hermes in Führung, kassieren dann aber noch den Ausgleich.“

Die Einstellung der Kämper war eine ganz andere als zuletzt in Lambertsberg. Einen guten Eindruck hatte Dunkel bereits in der Trainingswoche gewonnen: „Hier haben die Jungs einwandfrei mitgezogen.“ In den Eins-gegen-eins-Situationen sei sein Team gegen Oberweis immer wieder der Sieger geblieben und habe sich Selbstvertrauen erarbeitet. Bei aller Anerkennung für den Auftritt seiner Mannen musste aber auch Dunkel eingestehen, dass Oberweis/Bettingen ein klares Plus an Chancen hatte.

Erwartungsgemäß brachte Simon Lehnen die in der Erwartung einer feuchtfröhlichen Meisterfeier eigens per Bus angereisten Gäste in Front (41.). Der gleiche Akteur hatte nach einer Stunde die dicke Möglichkeit zum 2:0 für die Mannschaft von Coach Marco Wallesch, setzte aber einen weiteren Elfmeter übers Gehäuse der Hausherren. Wenige Minuten später glich Uli Hermes per Flachschuss für die vor des Gegners Tor wesentlich effektiveren Großkampener aus. Per erfolgreich abgeschlossenem Konter ließ Hermes sein Team kurzzeitig sogar noch am Sieg schnuppern, ehe Dennis Gansen in der achten Minute der hektischen Nachspielzeit einen Freistoß im Netz versenkte.

Oberweis-Trainer Wallesch trauerte nicht nur dem vergebenen Strafstoß nach, sondern vielen weiteren hochkarätigen Chancen: „Das Ding hier müssen wir eigentlich klar gewinnen. Jetzt wollen wir aber gegen Herforst den Deckel draufmachen.“

Sollte sich sein Team am vorletzten Spieltag indes eine Niederlage leisten, und gewinnt Speicher bei der SG Lambertsberg, könnten die Töpferstädter zum Saisonfinale wiederum noch ein Entscheidungsspiel um den Meistertitel erzwingen, wenn sie dann noch im direkten Duell gegen Oberweis gewinnen würden.

Bei der SG Großkampen geht es derweil ums sportliche Überleben in der A-Klasse. 29 Jahre lang war man in der Landes- und Bezirksliga vertreten, seit 2013 zählt die Glü zu den Mitgliedern der höchsten Eifelliga. Um wenigstens dieser weiter anzugehören, lassen die Verantwortlichen nichts unversucht, reaktivierten nach der schwachen Vorstellung in Lambertsberg Jonny Dunkel. Für Dunkel ist es eine Herzensangelegenheit, dort zu helfen, wo er vor rund vier Jahrzehnten bereits spielte und vor einem Jahrzehnt schon einmal als Coach wirkte. Er schätzt die Lage so ein: „Es wird schwer. Wichtig wird jetzt auch in den beiden letzten Spielen sein, dass wir uns wehren und als Einheit präsentieren.“

Die Vorstellung und das Remis gegen Oberweis/Bettingen waren jeweils vielversprechend und weckten Erinnerungen an frühere, legendäre Spiele, in denen man oft dem Favoriten mit Kampfkraft und Mentalität ein Bein stellte.

SG Großkampen – SG Oberweis ⇥2:2

GLÜ: Schäfer – Leufgen, A. Hau, Kandels, Thomas, Hermes, St. Hau, Lempges, U. Hoffmann (90.+5 André), Vogel (61. Schoden), Denter.

Oberweis: Meier-Prümm - Reiter, Belling (67. T. Hoffmann), J. Bales (74. Pichler), C. Bales, Thielmann, Gansen, Eichner, Lehnen (57. Schwedler), Enders, T. Bales.

Schiedsrichter: Christopher Fuxen

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Lehnen (42.), 1:1, 2:1 Hermes (64., 90.+6), 2:2 Gansen (90.+8)