2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

Kollektives Freischwimmen ans sichere Ufer

Fußball-Bezirksliga: Wintercheck, Teil III

„Sicherheit zuerst“ lautet die Devise für Irsch, Schillingen, Leiwen und Kyllburg.

Für die Teams aus der unteren Hälfte der Tabelle ist das Saisonziel alternativlos: Klassenerhalt schallt es einstimmig aus der unteren Mitte. Dabei machte sich schon in der Hinrunde Nervosität breit. Nachdem die Saartaler schon im Oktober einen neuen Coach präsentierten, wechselte auch Kyllburg in der Winterpause den Trainer aus. Beim SV Leiwen-Köwerich wurde durch diverse Spielerwechsel der Kader weiter ausgedünnt. Nur beim TuS Schillingen geht alles seinen gewohnten Weg.

SG Saartal Irsch:

Bei der SG Saartal sind die Wogen wieder geglättet. Zur Winterbilanz präsentiert sich der Ex-Rheinlandligist auf dem neunten Tabellenrang, dies ist exakt die Platzierung, die Irsch beim Saisonabschluss im letzten Jahr innehatte. Zwischenzeitlich schifften die Saartaler aber in schwerer See. Der Verein präsentierte schon im letzten Herbst als Nachfolger von Coach Sebastian Schmitz mit Heiko Niederweis einen neuen Trainer und der schaffte wieder die Stabilisierung des Teams.

Neuzugang: Lucas Jakob (Eintracht Trier)

Abgänge: keine

Lage: Verständlich, dass Neu-Coach Niederweis nur die Zeit während seiner Verantwortung an der Saar werten möchte. „Ich habe im Oktober die Mannschaft auf dem 13. Tabellenplatz übernommen und wir haben uns bis auf Platz neun vorarbeitet. Wir können noch keine Entwarnung geben und müssen hellwach und kritisch in die Rückrunde gehen“.

Ziel: „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben und eine sorgenfrei Restsaison spielen. Die Mannschaft muss noch enger zusammenrücken und Geschlossenheit zeigen. Ein ausgeglichenes Punktekonto zum Saisonschluss wäre super. Besonders unsere „Studenten“ müssen versuchen, ihre Trainingsbeteiligung zu verstärken und versuchen so oft wie möglich präsent zu sein“.

Personal: „Der Neuzugang von Lucas Jakob aus dem Oberligakader der Trierer Eintracht ist für uns ein Riesen-Zugewinn, besonders auf der wichtigen Position als Bindeglied zwischen Offensive und Defensive. Eine Hiobsbotschaft bedeutet für uns, dass Lukas Kramp wegen seiner Verletzung im Leistenbereich in der Rückrunde spielen wohl nicht mehr spielen wird. Wahrscheinlich muss er sich einer Operation unterziehen“.

Tops und Flops:

Top: „Von unserem Neuzugang Lucas Jakob, einem echten Eigengewächs, erhoffen wir uns eine wesentliche Verstärkung. Seine Rückkehr beflügelt das Team“.

Flop: „Die Verletzung von Lukas Kramp hat uns sehr getroffen. Lukas hat uns trotz Verletzung bisher sehr geholfen, doch er hat nicht seine Normalform erreicht. Die Mannschaft ist absolut bereit und willig, die Lücke zu schließen“.

Gleich zum Start werden die Saartaler bei den Auswärtsspielen in Wallenborn und Ruwertal auf den harten Boden der Tennenplätze geführt.

TuS Schillingen

Als Tabellenzehnter überwinterte der TuS Schillingen als bester Aufsteiger in der Liga, doch Trainer Gerd Morgen ist mit dem Einstand seiner Elf in der neuen Liga nicht ganz zufrieden. Im Verein läuft derweil alles rund. Kontinuität, eine stabile Führung und ausgeprägte Vereinstreue schweißen Spieler und Vorstandsleute seit eh und je zusammen. Kein Wunder, dass Trainer Morgen bereits vorzeitig seinen Kontrakt verlängerte und den Hochwäldern auch im siebten Jahr in Folge zur Verfügung steht.

Spieler-Zugang: Jonathan Gauer (A-Jugend TuS Mosella Schweich)

Abgänge: keine

Lage: Trainer Gerd Morgen. „Ich bin mit dem Verlauf der bisherigen Spiele nicht ganz zufrieden. Wir haben in vielen Begegnungen Punkte liegenlassen. Zum Beginn der Saison haben wir schnell zehn Punkte geholt, da konnten wir mit der kompletten Aufstiegsmannschaft spielen. Wir haben sechs neue Spieler hinzu bekommen, meist aus unteren Klassen. Die Jungs brauchen aber Zeit; sie haben alle Bock auf Fußball“.

Ziel: „Wir wollen im Aufstiegsjahr in der Liga bleiben und peilen einen gesicherten Mittelfeldplatz an. Zunächst hatten wir höhere Ziele, aber wir haben uns der Situation angepasst. Entscheidend ist, dass die Mannschaft für ein gutes Abschneiden alles zu tun gedenkt“.

Personal: „Wir haben eine gute Struktur im Team, auch weil junge Leute wie Mark Münker, Maximilian Heib, Julian Flesch, Lukas Nickels oder Winterzugang Jonathan Gauer zu uns gekommen sind. Diese jungen Leute drücken unser Durchschnittsalter auf 22 Jahre, gegenüber einem Schnitt im Meisterschaftsjahr von über 25 Jahren. Wir freuen uns, dass Maximilian Heib nach seiner Achillessehnenverletzung wieder zur Verfügung steht. Leider fällt Christopher Jost länger aus.

Tops und Flops:

Top: Die Trainingsbeteiligung ist richtig gut. Alle ziehen an einem Strang, damit wir unser Ziel erreichen“.

Flop: „Von der Punktezahl hätten wir mehr erreichen müssen. Aber in der neuen Liga ist das Spielniveau anspruchsvoller; jedes Spiel ist eine neue Herausforderung“.

SV Leiwen-Köwerich

Im vergangenen Jahr schrammte der Traditionsclub aus Leiwen knapp am Abstieg vorbei und auch die Winterbilanz gibt keinen Anlass zur vorzeitigen Entwarnung. Großer Rückhalt bei den Moselanern ist der erfahrene Coach Herbert Herres, der mit sechs Punkten aus den Begegnungen gegen Ralingen und Neuerburg noch vor der Winterpause die Weichen auf ein Saison-Happy-End stellte. Allerdings gab es über die Feiertage Bewegungen im Kader, die neben einem Neuzugang aber auf der Verlustseite die Sorgen der Moselaner nicht verringerten.

Spieler-Zugang: Patrick Herres (Mehring)

Spieler-Abgänge: Dennis Hontheim (Pölich-Schleich), Christian Schmitt (Pölich/Schleich), Carsten Bastuck (Neumagen-Dhron)

Lage: Herbert Herres: „Wir haben einen knappen Kader und wir können nur hoffen, dass wir von Verletzungen verschont bleiben. Man kann nur an den Teamgeist appellieren, dass wir weiterhin gute Leistungen zeigen und gegen Mannschaften auf Augenhöhe wie Schillingen und Irsch demnächst gewinnen. Positiv ist, dass uns Leute aus der zweiten Mannschaft wie Benedikt Weis und Andre Alten mit seinen 38 Jahren nach Kräften unterstützen.

Ziel: „Natürlich der Klassenerhalt; die Frage beantwortet sich von selbst. Die Konkurrenz ist groß und wir wissen, dass wir bis zum Saisonende im Fokus stehen. Gleich zum Auftakt geht es zum schweren Auswärtsspiel nach Arzfeld. In der Vorbereitung haben wir uns bislang ordentlich präsentiert und ich appelliere weiter an die Mannschaft, Charakter zu zeigen.

Personal: Mit Patrick Herres aus Mehring wechselte ein Filius des Trainers nach Leiwen. Herres: „Er sucht und bekommt eine neue Herausforderung im Mittelfeld“. Die ohnehin dünne Spielerdecke schrumpfte durch die Abgänge von Christian Schmitt und Dennis Hontheim nach Pölich weiter. Der Weggang von Carsten Bastuck war wohl eine Konsequenz aus den Querelen, die zwischenzeitlich zur Suspendierung des Torwarts führten.

Tops und Flops:

Top: „Positiv war, dass sich das Team nach schwerem Start berappelt und wichtige Spiele gewonnen hat“.

Flop: „Großes Manko ist die dünne Spielerdecke. Ich erinnere mich aber an meine Zeit beim FSV Salmrohr, da hatten wir bei unserem Aufstieg in die 2. Bundesliga auch nur 15 Leute im Kader. Es ist eine Frage der Mentalität und des Willens“.

SG Kyllburg

Nur nicht durchgereicht werden, lautet die Devise beim Ex-Rheinlandligisten aus Kyllburg, der seine Rückkehr aus der höheren Klasse auf dem aktuellen zwölften Platz in der neuen Liga nur bedingt abfedern konnte. Mit der Auswechslung des Trainers versuchten die Kylltaler in der Winterpause eine Trendwende im Team. Anstelle von Thomas Schon soll nun Roger Reiter mit dem Klassenerhalt zumindest ein Ende der Ergebniskrise herbeiführen. Reiter betreute bis zum letzten Sommer den SV Schleid, ist aber auch an der Kyll kein Unbekannter. Auch Sohn Moritz spielte schon vor drei Jahren bei den Kylltalern.

Spieler-Zugang: Giulian Hennig (Schleid)

Abgänge: keine

Lage: Roger Reiter: „Ich habe mich kurzfristig mit dem Verein zusammengesetzt und gemerkt, dass unsere Vorstellungen zueinander passen“, war für den Trainer der Handschlag so etwas wie der Ruf „zurück zu den Wurzeln“, denn vor gut 30 Jahren heuerte Reiter damals als Spielertrainer beim damals noch eigenständigen SV Badem an. „Über den bisherigen Saisonverlauf will ich mich nicht äußern, da ich noch nicht in der Verantwortung gestanden habe. Ich kenne nicht die Hintergründe, die das Team in die jetzige Situation gebracht haben“.

Ziel: „Unser Ziel ist natürlich der Klassenerhalt. Wir müssen sehen, dass wir weniger Treffer kassieren, als wir schießen“, spricht Reiter das Torverhältnis an. Mit 23 Treffern und 42 Gegentoren präsentierte Kyllburg den drittschwächsten Angriff und die viertschlechteste Defensive der Liga. „Wir sind seit drei Wochen im Training, die Truppe macht einen guten Eindruck. Es ist auch keine Verunsicherung im Team zu spüren, alle ziehen mit.

Personal: „Es gibt einige routinierte Spieler, die das Team führen und junge, hungrige Spieler mitziehen. Wir wollen uns nicht von der Verunsicherung anstecken lassen.

Tops und Flops:

Top: „Top ist die gute Trainingsbeteiligung, die Jungs sind mit Eifer bei der Sache“.

Flop: „Der aktuelle Tabellenplatz ist ein Flop. Aber man steht meist da, wo man hingehört; aber das wollen wir ändern“.

Gleich zum Saisonstart am 9. März steht mit dem Heimspiel gegen Ralingen eine richtungweisende Begegnung an. J.W.

Aufrufe: 014.2.2019, 23:11 Uhr
Josef WeirichAutor