2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
SVG-Trainer Babak Keyhanfar (rechts) sieht die Mannschaft als gefestigt genug für den Klassenerhalt an.	Archivfoto: Mario Luge
SVG-Trainer Babak Keyhanfar (rechts) sieht die Mannschaft als gefestigt genug für den Klassenerhalt an. Archivfoto: Mario Luge

Hoffnung trotz großer Personalsorge

SV GONSENHEIM: Verletzungspech ist ein Grund für die sportliche Talfahrt +++ Vierte Trainingseinheit eingeführt

Gonsenheim. Punktgleich mit dem Tabellenletzten – der SV Gonsenheim durchlebt in der Fußball-Oberliga schwere Zeiten. Doch noch bestehen gute Chancen auf ein angenehmeres Tabellenbild in der zweieinhalbmonatigen Winterpause. Drei der fünf ausstehenden Partien finden am Wildpark statt, unter anderem gegen die Kellerkinder Saar 05 und, am Sonntag (15 Uhr), FSV Salmrohr.

Der Weg in die Krise

Neun Niederlagen aus elf Punktspielen, darunter acht ohne eigenen Treffer und das Pokal-Aus in Waldalgesheim – seit Mitte September geht es konstant abwärts. Erst mit den Ergebnissen, zuletzt in Dudenhofen (0:1) auch mit der Leistung. Ein maßgeblicher Grund ist großes Verletzungspech. Jan Itjeshorst beendete früher als gedacht seine Karriere, Johannes Gansmann, Yuki Nakagawa, Nils Letz und mit kurzen Ausnahmen Nico Siegert fehlen seit Sommer, die wichtigsten Zentrumsspieler Max Kimnach und Damir Bektasevic verpassten Vorbereitung und Saisonstart, Luigi Canizzo, Jannik Kern, Jonas Eichbladt, Maximilian Hinterkopf, Ibrahim Yilmaz und Stefano Pennella fehlen teilweise seit vielen Wochen. Ein Aderlass, den der junge, mit vielen Talenten besetzte Kader nicht kompensieren kann und der die zahlreichen Englischen Wochen umso mehr an den Kräften zehren ließen.

„Wir haben das nie wirklich thematisiert“, betont Trainer Babak Keyhanfar, „trotz der ganzen Rückschläge haben wir Woche für Woche eine Mannschaft auf den Platz gestellt, die konkurrenzfähig ist. Aber uns fehlte das Spielglück, alle 50:50-Partien sind gegen uns gelaufen.“ Die Kaderzusammenstellung, die mehr denn je auf die Jugend setzt, „war alternativlos“, betont Keyhanfar.

Die Liga ist viel stärker als in den letzten Jahren, und ausgerechnet jetzt muss der SVG erstmals in der Oberliga auf einen Knipser des Formats Rufat Dadachov, Arif Güclü oder Maziar Namavizadeh verzichten – einfach, weil die Mittel begrenzt sind. „Es ist selbstredend, dass man was machen muss“, blickt Keyhanfar auf mögliche Verstärkungen im Winter, „aber wir beschäftigen uns erstmal mit dem Jetzt-Zustand.“

Der Weg aus der Krise

Die Gonsenheimer haben es in der eigenen Hand, sich noch vor Weihnachten aus dem Keller zu hieven. Keyhanfar hat eine vierte Trainingseinheit in den Wochenplan integriert. „Rausarbeiten“ lautet die Kursvorgabe, „wir wollen über Fleiß das nötige Selbstvertrauen zurückgewinnen.“ Vier A-Jugendliche wurden für den Trainingsbetrieb hochgezogen, um effizienter zu arbeiten. Der Eindruck des Cheftrainers: „Die Jungs brennen.“ Vom schwachen Auftritt in Dudenhofen abgesehen, spielt die Mannschaft auf einem relativ konstanten Niveau, oft fehlt „nur“ in den entscheidenden Momenten das letzte Quäntchen.

„Wir sind gefestigt genug, dass wir jederzeit den Bock umstoßen können“, betont Keyhanfar, „ein Erfolgserlebnis würde vieles leichter machen.“ Kimnach ist wieder fit, Yilmaz zumindest als Joker verfügbar. Groß über den Gegner reden will der Trainer nicht: „Ich brauche niemanden mehr zu warnen.“



Aufrufe: 010.11.2017, 14:30 Uhr
Torben SchröderAutor