2024-05-08T11:10:30.900Z

Vereinsnachrichten
Skeptischer Blick: Christian Scheidies ist kein Trainer mehr bei Landesligist SV Eidinghausen-Werste.
Skeptischer Blick: Christian Scheidies ist kein Trainer mehr bei Landesligist SV Eidinghausen-Werste. – Foto: Egon Bieber

SVEW trennt sich von Christian Scheidies

Paukenschlag am Freitagabend. Gespräche des Vorstands mit dem Mannschaftsrat. Kein Plan B.

Das ist ein Paukenschlag! Am frühen Nachmittag sprach FuPa Ostwestfalen noch mit Christian Scheidies, Trainer des Landesligisten SV Eidinghausen-Werste, über das Ligaspiel am Sonntag beim TuS Bruchmühlen, am Abend war er kein Trainer mehr bei der SVEW! Tagsüber war einiges in Bewegung geraten in Werste. Tenor der Trennung vom Trainer war: Die Spieler sind unzufrieden unter Christian Scheidies!

„Nach der jüngsten sportlichen Entwicklung und darauffolgenden intensiven Gesprächen mit dem Mannschaftsrat kam man zu dem Ergebnis, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Mannschaft habe sich einstimmig gegen Christian Scheidies ausgesprochen“, sagte Alex Hafner, 1. Vorsitzender der SVEW Bad Oeynhausen, in einer schriftlich fixierten Stellungnahme, die am späten Freitag Abend die Sportredaktion erreichte. „Wir hatten Handlungsbedarf, denn es machte sich bei den Spielern Unzufriedenheit breit“, erklärte Tim Reinert, 1. Geschäftsführer des Vereins. Der Vorstand habe die Gefahr erkannt, dass zum Winter ansonsten ein Teil der Mannschaft gegangen wäre. „Dann hätten wir uns fünf, sechs neue Spieler suchen müssen. Dem wollen wir entgegenwirken“, erklärte Hafner weiter.


»Großer Teil der Mannschaft hat die Bindung zu Christian Scheidies verloren«


„Leider ist es über die letzten Wochen sehr deutlich geworden, dass ein großer Teil der Mannschaft die Bindung zu Christian Scheidies verloren hat. Nach sehr vielen intensiven Gesprächen mit dem Mannschaftsrat mussten wir als Vorstand erkennen, dass wir angesichts der sportlichen Situation und unseren gesteckten Saisonzielen keine andere Wahl haben, als uns von Christian Scheidies zu trennen“, sagte Reinert weiter.


Der Betroffene Christian Scheidies war wie vor den Kopf gestoßen, erfolgte diese für die Außenstehenden doch plötzliche Entlassung des Trainers ohne Vorwarnung. „Aus Selbstschutz werde ich mich jetzt nicht dazu äußern“, sagte Christian Scheidies am Freitag Abend im Gespräch mit dieser Zeitung. Er hatte die 1. SVEW-Mannschaft zum Januar 2017 übernommen, zur Rückrunde der Landesliga-Saison 2016/17 und aus dem Tabellenkeller auf den 9. Platz geführt. Ein Jahr drauf beendete das Team die Saison als Fünfter, die Spielzeit 2018/19 als Sechster, aktuell rangiert die SVEW mit zehn Punkten auf dem 12. Tabellenplatz. Was mit Co-Trainer Marco Müller wird, war am Freitag Abend noch nicht geklärt, da er bei einer Feier und nicht in Werste war. Marco Müller hatte sich in der Vergangenheit mal dahingehend geäußert, dass er dann aufhört, wenn auch Christian Scheidies nicht mehr Trainer bei der SVEW ist.


Wer Nachfolger von Scheidies wird, ist noch offen. „Da die Entscheidung kurzfristig gefallen ist, haben wir keinen Plan B“, sagte Alex Hafner. In den kommenden Tagen sollen die Netzwerke der Alteingesessenen im Verein genutzt werden. Auch der Mannschaftsrat solle dann bei der Entscheidung über den Nachfolger einbezogen werden. „Wir wollen eine saubere Lösung. Es muss schließlich passen, damit es vernünftig weitergeht“, hofft Hafner. Das Training am Freitag leiteten interimsmäßig zwei Spieler. Die Stellungnahme des Vorstandes lautet: Der Vorstand der SVEW dankt Christian Scheidies für dessen Arbeit in den vergangenen Jahren, der generell auf einen fairen Umgang miteinander setzt. Der Trainer ist deshalb auch Freitag Abend im persönlichen Gespräch von der Trennung informiert worden. „Das wollte ich nicht einfach telefonisch machen. Anstand ist uns im Vorstand da sehr wichtig“, sagte Hafner.


Der 2. Vorsitzende Jörg Hagemeier betonte: „Die Mannschaft habe nun Gelegenheit, an diesem Sonntag beim TuS Bruchmühlen eine Reaktion zu zeigen. Wir hoffen durch den Trainerwechsel, gerade auch bei den Spielern, neue Energien zu sehen, die zuletzt nicht so oft berücksichtigt worden seien. Wichtig sei, dass die Mannschaft wieder zusammenwachse.“

Aufrufe: 018.10.2019, 21:35 Uhr
Egon Bieber / FuPaAutor