2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Patrick Stiewe (zweiter von links) ist aktuell der Top-Torjäger der Bezirksliga.
Patrick Stiewe (zweiter von links) ist aktuell der Top-Torjäger der Bezirksliga. – Foto: Rene Wenzel

Vom Flügelspieler zum Torjäger: "Paad" Stiewe kaum zu stoppen

Der 26-jährige Angreifer des SV Dringenberg mischt in einer anderen Rolle als noch in den Vorjahren die Liga auf. Sein größter Fan kommt aus der eigenen Familie.

Der SV Dringenberg erlebte in dieser Serie bereits einige Spiele, wo man sich nach 90 Minuten fragen musste – Warum? Oft bewegten sich die Burgkicker in der Bezirksliga auf der Siegerstraße und kamen dann noch von ihrem Weg ab. Einer, der dabei nie richtige die Kontrolle verlor, war Torjäger Patrick „Paad“ Stiewe. Nur die Corona-Zwangspause stoppt die Top-Form des Angreifers.

„Die 31 Tore in der Offensive sind natürlich überragend, da sieht man was wir offensiv für eine Qualität haben“, betont der 26-Jährige. Egal, ob mit Stiewe oder auch den Neuzugängen Viktor Schmidt und Jonathan Kros – im Angriff ist der SVD stärker aufgestellt als in der Vorsaison. Es schwebt nur ein Fragezeichen über der Defensivarbeit. „Die 13 Gegentreffer waren zu 99 Prozent individuelle Fehler und somit mehr als ärgerlich“, meint „Paad“.

Ein paar Beispiele: Nach einer 2:0-Führung gegen Spitzenreiter Post TSV Detmold noch 2:3 verloren, nach einer 3:0-Führung beim FC Peckelsheim-Eissen-Löwen nur einen Punkt mitgenommen (3:3) und gegen den VfR Borgentreich trotz 2:0 sowie 3:2 am Ende noch das 3:4 kassiert. Was dem SV Dringenberg in diesem Spielen auszeichnete, war eine bockstarke Anfangsphase. Doch gerade zum Ende hin baute das Team immer mehr ab, spielte nicht mehr so konsequent und konzentriert. „Aber trotzdem können wir mit der aktuellen Platzierung zufrieden sein“, betont Stiewe.

Stiewe steigert Quote enorm

Dringenberg steht aktuell auf Rang drei. Ein Rang, auf dem der treffsichere Angreifer am Ende der Spielzeit mindestens mit seinem Team stehen möchte. „Erstmal hoffe ich, dass es so schnell wie möglich weitergeht und wir den Spielbetrieb wieder aufnehmen können. Am Ende ein Platz unter den Top drei sollte für uns drin sein“, meint der 26-Jährige, der in den vergangenen Jahren gar nicht so weit vorne in der Torjägerliste aufgetaucht ist. In der Saison 2018/2019 waren es nur sieben Tore in 26 Spielen, 2019/2020 in 18 Partien immerhin elf. Und jetzt ist „Paad“ Stiewe auf einem richtig guten Weg, diese Marken deutlich zu übertreffen.

Mit aktuell zehn Toren in acht Spielen kommt der Stürmer auf mehr als dreimal so viele Treffer wie sein Lieblingsklub FC Schalke 04 nach sechs Partien in der Bundesliga (3). Und damit führt er die Torjägerliste sogar nach dem Doppelpack bei Blau-Weiß Weser an. „Auf keinen Fall hätte ich damit gerechnet. Das ist für mich jetzt eine schöne Momentaufnahme und ich hoffe, dass ich diesen Platz so lange wie möglich verteidigen kann“, sagt Stiewe, der auch gleich erklärt, warum es in dieser Spielzeit so gut läuft: „Die Jahre zuvor war ich mehr auf dem Flügel unterwegs. Seit letztem Jahr spiele ich ausschließlich im Zentrum. Dort komme ich häufiger selbst zum Abschluss.“

Papa ist sein "größter Fan"

Lob gibt es für seine Aufritte in dieser Saison nicht nur von Trainer Sven Schmidt und seinen Teamkollegen. Vater Klaus sei sein größter Fan. Der langjährige Oberliga-Keeper ist seit Sommer 2019 als Torwarttrainer beim SVD aktiv und verfolgt dadurch natürlich noch mehr die Leistungen seines Sohnes. „Wir tauschen uns nach den Spielen immer aus, wie der jeweilige das Spiel gesehen hat“, erklärt der Torjäger, den spätestens jetzt die gesamte Liga auf dem Zettel hat.

Für eine weiterhin erfolgreiche Spielzeit erhalten Stiewe und Co. von Coach Schmidt einen Trainingsplan mit einigen Vorgaben. „Und dann heißt es für mich, dass ich meinen inneren Schweinehund überwinden muss“, sagt „Paad“.

Aufrufe: 02.11.2020, 09:30 Uhr
Rene WenzelAutor