2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Nach zwei Serien beim Landesligisten VfL Holsen stürmt Timm Alexander Meyer jetzt wieder für die Bahndammelf
Nach zwei Serien beim Landesligisten VfL Holsen stürmt Timm Alexander Meyer jetzt wieder für die Bahndammelf – Foto: Michael Meier

Timm Meyer darf jetzt endlich für SuS Holzhausen stürmen

Gleich im ersten Seniorenjahr Kreisliga A-Meister und Torschützenkönig - Einsatz am Sonntag gegen TuS Stemwede ist fraglich .

Er war der Shootingstar der Kreisliga. Noch im A-Jugend-Alter hatte der heute 22jährige eigentlich alles erreicht, was man an sich an Kreisliga-Meriten verdienen kann. Mit dem SuS Holzhausen gewann er nicht nur überaus souverän die Meisterschaft, sondern wurde mit 22 Treffern auch noch Torschützenkönig der Kreisliga A. Worauf viele Kicker lange warten müssen und die meisten es nie schaffen werden - er hatte es bereits geschafft, bevor er alterstechnisch überhaupt im Seniorenbereich angekommen war. Die Rede ist von Timm Alexander Meyer. Insgesamt hat der Holzhauser schon so einiges erlebt. Direkt nach der Meisterschaft folgte im ersten echten Seniorenjahr prompt der Abstieg aus der Bezirksliga. Nach einem durchwachsenden Jahr folgte der etwas überraschende Wechsel zum Landesligisten VfL Holsen. Auch hier ein guter Start, aber dann wurde es zäh. Im letzten Winter entschloss sich Timm Alexander Meyer zur Rückkehr an den Bahndamm. Und damit wurde die Geschichte endgültig rund gemacht. Denn es gibt eigentlich nichts, was der 22jährige noch nicht mitgemacht hat. Aufgrund eines Formfehlers beim Wechselantrag war Meyer die Rückrunde „kalt gestellt“. Wir trafen uns mit Timm Alexander Meyer über seine immer noch junge, aber erlebnisreiche Karriere gesprochen. Sozusagen „From heaven to hell and back“.

Besser hätte der Einstieg in den Seniorenbereich ja damals nicht sein können? Wobei, so lange ist das ja auch noch nicht her.

Das stimmt. In der ersten Saison, eigentlich noch als A-Jugend-Spieler, gleich Meister und Torschützenkönig zu werden, war schon sensationell. Das war eine richtig coole Saison. Es lief irgendwie alles von selbst.

Es hat aber auch nicht lange gedauert, bis Du die andere Seite erleben musstest. Der Abstieg aus der Bezirksliga und eine Positionsumstellung.

Der Abstieg aus der Bezirksliga war sehr bitter und auch unnötig. Lediglich am letzten Spieltag standen wir auf einem Abstiegsplatz. Wir hatten viele Heimspiele in Serie am Ende und haben es trotzdem nicht geschafft. Unter Jörg Bohlmann habe ich immer im Sturmzentrum gespielt. Als dann Klaus Szymanczyk kam, bin ich auf die Außenbahn gewechselt. Es war sicherlich einen Versuch wert, aber so richtig wohl habe ich mich da nicht gefühlt. Zudem hat man sich auch häufiger auf der Bank wiedergefunden. Das war für mich schon zum damaligen Zeitpunkt eine ungewohnte Rolle.


Gleich in der ersten Saison 2014/15 wurde Meyer mit dem SuS Holzhausen Kreisliga A-Meister
Gleich in der ersten Saison 2014/15 wurde Meyer mit dem SuS Holzhausen Kreisliga A-Meister – Foto: Michael Meier

Es folgte zusammen mit Dennis Schultz dann der Wechsel zum Landesligisten VfL Holsen. Welches Fazit ziehst Du aus dieser Zeit?

Unter dem Strich waren auch diese eineinhalb Jahre sehr lehrreich. Die Chance, zwei Klassen höher zu spielen, musste ich damals einfach wahrnehmen. Wir wurden von der ersten Minuten super aufgenommen. Gerade das Training war eine echte Umstellung. Die eigenen Mitspieler, aber auch die Gegenspieler sind körperlich enorm robust. Das kannte ich so vorher auch noch nicht. Dennoch lief es gerade in der ersten Saison sehr gut. Ich hatte viele Einsatzzeiten, habe auch Spiele von Beginn an absolviert. Es lief gut. Auch für die Mannschaft. Deswegen habe ich auch nicht ganz verstanden, warum nach der Saison so „aufgerüstet“ wurde. Über ein paar Kurzeinsätze kam ich letzte Serie nicht hinaus.

Deswegen dann auch die Entscheidung, zum SuS Holzhausen zurückzukehren?

Definitiv. Als junger Spieler willst du spielen. Wir sind ja auch nicht im Bösen auseinandergegangen. Auch Sergej Bartel hat meine Situation verstanden. Der Kontakt zum SuS war nie abgebrochen, weil ich auch häufiger am Platz war. Auch mit dem neuen Trainer Daniel Bönker hatte ich vorher schon Kontakt.

Und dann folgte die große Ernüchterung. Du durftest in der Rückrunde aufgrund eines Formfehlers beim Wechselantrag kein Spiel bestreiten.

Puuh, das stimmt. Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Vor einer Trainingseinheit in der Halle schrieb mich unser Vorsitzender Holger Haake an, dass er sich mit mir unterhalten muss. Als er mir dann die Nachricht übermittelt hat, war ich zunächst sprachlos und es kam mir vor, wie in einem falschen Film. Aber wir konnten es nicht mehr ändern. Es gab viele Gespräche und die Sache ist jetzt auch erledigt. Ich wollte eigentlich von wenigen Einsatzminuten auf mehr kommen und nicht von wenigen auf gar keine (lacht).

Mittlerweile nimmst Du die Sache also mit Humor?

Es war sicherlich nicht schön, zum Zuschauen verurteilt zu sein. Zumal es ja auch in der Rückrunde sehr gut lief für die Jungs. Das Schlimmste war eigentlich, dass man die komplette Wintervorbereitung mitgemacht hat. Und ich glaube, die bestreitet kein Hobbyfußballer mit großer Freude.

Von sehr vielen Vereinen wurde der SuS Holzhausen als Titelfavorit genannt.

Das hört man natürlich gerne. Aber, Entschuldigung, jetzt kommt der Standardspruch, wir schauen in erster Linie erst einmal nur auf uns. Wir haben viele Neuzugänge und das Ganze muss sich erst finden. Der Start ist jedenfalls schon einmal gelungen. Und das Ziel sollte schon sein, unter den ersten fünf Mannschaften zu landen.

Welche Position hat Trainer Daniel Bönker für Dich vorgesehen?

Im Pokal bin ich in der Spitze angefangen, dann etwas zurückgezogen auf der Zehn. Gegen Tonnenheide auch eher hinter den Spitzen. Eine zentrale Position liegt mir schon mehr. Aber letztlich spiele ich dort, wo mich Daniel aufstellt. In Holsen habe ich auch schon einmal Verteidiger gespielt. Aber das muss nicht unbedingt sein (lacht).


– Foto: Michael Meier

Für das Heimspiel am Sonntag gegen den TuS Stemwede stehst Du auf der Kippe?

Im Spiel gegen Tonnenheide habe ich einen Schlag aufs Knie bekommen und es hat sich auch leicht verdreht. Ich war am Montag gleich am Arzt. Die Bänder sind wohl in Ordnung, aber ohne Schmerztabletten ging in den ersten Tagen danach nichts. Ich hoffe, es ist nur eine starke Prellung. Wenn es aber nicht besser wird, muss ich wohl ins MRT. Es wäre natürlich schade, wenn es nicht für das Stemwede-Spiel reichen würde, weil ich jetzt eigentlich genug Pause hatte. Aber ein Risiko werden wir nicht eingehen. Dafür haben wir einen großen Kader und die Saison ist noch lang.

Im Barre-Pils Pokal hast Du Deine Mannschaft sehenswert in Führung geschossen. Dennoch hatte der Ball schon eine sehr komische Flugbahn.

Mir kam das zunächst gar nicht so vor. Im Video sah das viel krasser aus. Auch wenn ich jetzt viele Lacher in der Mannschaft sehe, es war wirklich so gewollt. Insgesamt war es ein schönes Spiel. Tengern hatte sicherlich nicht seinen besten Tag erwischt, aber wir konnten auch immer wieder Nadelstiche setzen und uns Torabschlüsse herausspielen. Das späte 2:1 für Tengern war sehr ärgerlich. Ins Elfmeterschießen wären wir schon gerne gekommen.

Hast Du noch Kontakt zum VfL Holsen?

Auf jeden Fall. In erster Linie natürlich zu Dennis Schultz und Marcel Becker. Es wird schon jeden Sonntag geschaut, wie sie gespielt haben. Mit den Jungs habe ich mich immer gut verstanden und ich werde sicherlich auch versuchen, mir das eine oder andere Spiel vom VfL anzuschauen, wenn es passt.

In zwei Wochen ist Blasheimer Markt. Erstmals wird er „BlaMa-Meister“ gekürt. Der SuS ist ja auf einem guten Wege dazu. Spricht man darüber in der Mannschaft?

Über den Markt natürlich. Es ist immer ein fester Bestandteil im Rahmenterminplan der Mannschaft (lacht). Über die BlaMa-Meisterschaft explizit noch nicht. Wir sind am Samstag ja im Haxenzelt. Aber vorher stehen noch einige Spiele an. Am Sonntag treffen wir mit dem TuS Stemwede auf eine sehr starke Mannschaft. Preußen Espelkamp II als großer Titelfavorit wartet auch noch. Aber stimmt, wenn man sich die Gegner anschaut, haben wir es selbst in der Hand (lacht).
Aufrufe: 023.8.2019, 17:00 Uhr
Michael MeierAutor