2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Trainer Florian Haase (Mitte hinten) mit den Neuzugängen Tobias Wentland (hinten links), Arif Arifoglou, sowie hockend (v.l.n.r.) Leonard Fräger, Ben Rehling und Marcel Pohlmann
Trainer Florian Haase (Mitte hinten) mit den Neuzugängen Tobias Wentland (hinten links), Arif Arifoglou, sowie hockend (v.l.n.r.) Leonard Fräger, Ben Rehling und Marcel Pohlmann – Foto: Michael Meier

Erster Schritt des Umbruchs bei Union Varl

Florian Haase kehrt nach vier Serien beim VfL Frotheim zurück an den Schnakenpohl - Regionalligaspieler Michael Hohnstedt will keine Sonderstellung

So richtig weg war Florian Haase eigentlich nie. Ähnlich wie Sebastian Numrich, Trainer des BSC Blasheim, gehört auch der 29jährige Haase zum Vorstandsteam von Union Varl. Dabei gehört(e) Florian Haase auch zum Orga-Team des ersten Darts-Turniers der Vereinsgeschichte. Ein Event, von dem viele Beteiligte auch ein halbes Jahr später immer noch schwärmen. Dennoch hatte Haase zur Saison 2015/16 "United" in Richtung VfL Frotheim verlassen. Im letzten Winter kam dann der Lockruf seines Heimatvereins, zur kommenden Spielzeit die ersten Herrenmannschaft zu übernehmen. Zuvor hatte Florian Haase schon die Varler Zweite und etliche Jugendmannschaften bei den Rot-Weißen vom Schnakenpohl trainiert.

Mit dem Abschneiden in der letzten Saison konnten die Varler nur bedingt zufrieden sein. Zwar wurde am Ende der Klassenerhalt geschafft, doch besonders in der Rückrunde kamen die Varler auf gerade einmal zwölf Punkte. Zur neuen Saison soll jetzt der Schritt zum zwingend notwenigen Umbruch in der ersten Mannschaft erfolgen. Dazu seinen Teil beitragen soll nach Möglichkeit auch Michael Hohnstedt. Der ehemalige Drittligaspieler war zuletzt beim BSV Rehden in der Regionalliga aktiv. Verletzungen zwangen den 31jährigen jetzt aber, seine höherklassige Karriere zu beenden. Bereits vor zwei Jahren hatte Hohnstedt in einem Interview mit FuPa angedeutet, dass er sich durchaus vorstellen kann, zum Abschluss seiner Laufbahn noch einmal dort aktiv zu werden, wo seine Karriere begonnen hatte: bei Union Varl. In welchem Umfang der Defensivspieler zur Verfügung stehen wird, kann noch nicht gesagt werden.


Immerhin ist Hohnstedt zur neuen Saison auch Co-Trainer beim BSV Rehden. Mit insgesamt 28 Spielern geht Florian Haase in die Sommervorbereitung. Mit Arif Airfoglou gibt es einen zweiten Rückkehrer. Arifoglou trug vor seiner Zeit beim SC Lavelsloh schon das "United-Trikot". Aus der zweiten Mannschaft von TuRa Espelkamp schloss sich Tobias Wentland den Varler an. Zudem stoßen aus der eigenen A-Jugend Leon Viermann, Marcel Pohlmann, Leonard Fräger und Ben Rehling zum Kader der Ersten. Damit ist klar, dass es schon in der Vorbereitung einen Konkurrenzdruck gibt. Für Trainer Florian Haase und den sportlichen Leiter, Mario Lange, eine willkommene Situation. FuPa sprach beim Pressegespräch mit den beiden Hauptverantwortlichen im sportlichen Bereich der ersten Mannschaft.

Michael Hohnstedt ist zurück im United-Park
Michael Hohnstedt ist zurück im United-Park – Foto: Michael Meier


Florian, wie waren die letzten fußballfreien Wochen? Immerhin könntet Ihr mit dem VfL Frotheim erst am letzten Spieltag die Kreisliga A sichern.

Florian Haase: Der Saisonendspurt war ohne Frage sehr kräftezehrend und vor allen Dingen hochemotional. Zwei Tage nach dem letzten Spieltag und den Feierlichkeiten über den Klassenerhalt mit dem VfL Frotheim konnte ich mir nicht unbedingt vorstellen, vier Wochen später wieder auf dem Platz zu stehen und eine Trainingseinheit zu leiten.

Christoph Meyhoff und Du hatten sehr frühzeitig bekanntgegeben, dass Ihr in Frotheim als Trainerteam aufhört. Gab es auch Gedanken über eine mögliche Pause als Trainer?

Haase: Die gab es definitiv. Wir haben mit dem VfL immer am Limit gespielt. Es ging entweder gegen den Abstieg oder darum, möglichst schnell den Wiederaufstieg in die Kreisliga A zu schaffen. Letztlich waren es vier harte Jahre, auch für den Kopf. Als die Anfrage aus Varl kam, musste ich aber nicht lange überlegen. Union ist mein Heimatverein und es war der einzige Verein, der in Frage kam. Bei einem anderen Verein das Traineramt zu übernehmen, war für mich nicht vorstellbar.

Wie sind die ersten Eindrücke der Trainingsarbeit? Auch wenn es jetzt natürlich sehr früh in der Vorbereitung ist.

Haase: Bislang sehr, sehr positiv. Wir gehen mit einem großen Kader in die Vorbereitung. Es wäre jetzt sehr platt zu sagen, alle fangen bei mir wieder bei null an. Aber man merkt schon, dass auch die etablierten Spieler noch einmal richtig Gas geben. Ich erhoffe mir natürlich, dass die jüngeren Spieler Druck auf die erfahrenden Spieler ausüben. Bei meiner Entscheidungsfindung war mir sehr wichtig, dass diese jungen Spieler dem Verein erhalten bleiben.

Mario Lange: In der letzten Saison hat sich die Mannschaft häufig von selbst aufgestellt. Das darf sich nicht wiederholen. Jetzt geht es auch darum, die Mannschaft step by step für die Zukunft aufzustellen. Die junge Spieler haben auf jeden Fall Potenzial, doch sie müssen es auch abrufen.

Was muss sich im Vergleich zu den letzten Serien bei Union Varl ändern?

Haase: Über die letzten Jahre erlaube ich mir kein Urteil. Für mich ist es wichtig, dass der Fokus und die Priorität wieder mehr auf dem Fussball liegt. Die Lust und die Leidenschaft aufs kicken muss im Vordergrund stehen. Und es wird interessant zu sehen sein, wie sich der Kader nach der Vorbereitung zusammenstellt. Wir haben einige Spieler, die bereits ihr Abitur gemacht haben, andere wechseln jetzt gerade in die fünfte oder sechste Klasse (lacht). Das wird auch für mich eine komplett neue Erfahrung. Im gesamten Verein passiert moment sehr viel und unser Ansatz sollte es sein, die Art und Weise Fussball zu spielen, wieder dem anzugleichen, was sich im gesamten Verein tut.

Lange: Auch bei der Kreisliga A-Meisterschaft oder in den Jahren in der Bezirksliga waren wir spielerisch nie die Besten. Aber wir haben viele Gegner mürbe gemacht. Und die Galligkeit auf Siege muss wieder zurückkommen.

Mit dem Wechsel von Michael Hohnstedt habt Ihr letzte Woche ja noch einmal eine kleine "Bombe" platzen lassen. Wie sieht seine Rolle bei Euch aus?

Haase: Es ist natürlich toll, dass sich Michael zum Abschluss seiner Karriere noch einmal für uns spielen möchte. Gerade weil wir jetzt auch viele junge Spieler einbauen, kann er mit seiner Erfahrung enorm helfen. Dennoch werden wir keinen Hype um ihn machen oder ihn auf ein Podest stellen. Michael soll Normalität vorfinden und Spaß am Fussball mit seinen Kumpels haben. Und mit seiner Erfahrung kann auch ich von ihm noch eine Menge lernen.

Lange: Das kann ich nur unterschreiben. Michael Hohnstedt möchte alles, aber bestimmt nicht, dass um seine Person eine große Welle gemacht wird. Er hat in den ganzen Jahren den Verein nie aus den Augen verloren und der Kontakt ist nie abgerissen. Das Michael jetzt noch einmal für uns spielen möchte, freut uns enorm.

Ihr trefft zum Saisonauftakt bereits am Freitag Abend (02. August, 19.30 Uhr) im Pokal auf den FC Preußen Espelkamp. Ein willkommender Gegner, um die Saison 2019/20 so richtig einzuläuten.

Haase: Auf jeden Fall. Wir haben in dem Spiel nichts zu verlieren. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit. Erst einmal steht ein kleines Trainingslager am kommenden Wochenende auf dem Programm. Das soll auch zum Teambuilding dienen.

Lange: Auf jeden Fall steht jetzt schon einmal fest, dass wir Preußen nicht in die Verlängerung zwingen können. (lacht)

Aufrufe: 016.7.2019, 10:15 Uhr
Michael MeierAutor