Seit acht Jahren gehört der 26-Jährige zum Stammpersonal des Landesligisten, aber schon seine Vorgeschichte passt nicht in den üblichen Rahmen. Linstromberg spielte als Junior beim TuS 08 Senne und kam erst als Senior zum Sport-Club. Seine Trainer hießen Jörg Runge, Horst Lakämper, Robert Mainka, Julian Hesse und jetzt Przemeck Czapp. „Jeder von ihnen hatte seine Eigenarten, aber von allen konnte ich etwas lernen“, sagt der Defensivspezialist.
Das überrascht nicht, den Linstromberg gehörte immer zum Stammpersonal und wurde früh in die Führung der SCV-Reserve und in die Spielvorbereitungen eingebunden. „Auf dem Platz spreche ich gern und oft.“ Linstromberg ist somit die wichtigste Voraussetzung gegeben, um den Verler Youngstern zu helfen, „gestandene Fußballer“ zu werden. In dieser Aufgabe sieht der Innenverteidiger oder „Sechser“ auch den besonderen Reiz seiner Dauerrolle beim SC Verl II.
„Die Jungs haben noch Ziele, wollen das Maximum aus ihren Karrieren herausholen.“ Der Routinier und angehende Pädagoge empfindet es als spannend, in einer so ambitionierten Mannschaft mitzuspielen. Dass fehlende Erfahrung möglichen Erfolgen im Weg stand, will der Lehramtsstudent für die Fächer Sport und Biologie nicht verhehlen. „Aber mit Rückschlägen müssen wir leben und daraus lernen“, sagt Linstromberg, für den der Aufstieg in die Westfalenliga aber ein übergeordnetes Ziel bleibt. „Im Verein wird das zwar auch so gesehen, doch Druck spüren wir nicht, den macht sich die Mannschaft schon selbst“, sagt der Routinier, der mit dem aktuellen Tabellendritten als Vizemeister schon zweimal knapp am großen Ziel vorbeigeschrammt ist.
Trotz der vielen positiven Aspekte könnte die Verler Reserve für den Führungsspieler bald Ruh haben. „Im Sommer steht die Masterarbeit an und anschließend geht es hoffentlich direkt ins Referendariat“, erklärt der Noch-Student, warum er zweifelt, ob er die vertragliche Verpflichtung zu drei Trainingseinheiten in der Woche weiter auf sich nehmen kann. Darüber hinaus hätten ihn zuletzt Verletzungen geplagt und zwei Mittelfußbrüche sogar zu mehrmonatigen Pausen gezwungen. „Außerdem wohnt meine Freundin in Köln“, hat der leidenschaftliche Fußballer auch noch private Gründe, um über den Abschied von seiner Mannschaft nachzudenken.