Aus Sicht von SG-Trainer Frank Hermes war der Erfolg beim Mitkonkurrenten „natürlich unheimlich wichtig.“ Die Gäste waren über weite Strecken der Partie die Mannschaft mit mehr Zug zum Tor, mehr Biss in ihren Aktionen und hatten ein deutliches Chancenplus. In den entscheidenden Situationen, sagte TuS-Coach Gerd Morgen, „waren wir einfach nicht nah genug am Mann, da waren die Räume nicht besetzt“.
Und mitunter fehlte es auch an der notwendigen Kommunikation auf dem Platz. So wie beim 0:2 durch Pascal Müller, der in der 32. Minute nach einem Missverständnis zwischen Torwart Markus Becker und seinen Vorderleuten mit einem Heber davon profitierte. André Röll hatte den Gast bereits nach acht Minuten mit feinem linken Füßchen in den Winkel aus zentraler Position heraus in Führung gebracht.
Was man der Elf des Vorjahresmeisters von Trier-Saarburg nicht vorwerfen konnte, war mangelndes Engagement oder den Willen, die Partie bis zum Schluss noch einmal drehen zu wollen. Der TuS biss sich förmlich rein in die Partie. Noch vor dem Pausenpfiff stellten Julian Flesch (34.) und Christoph Becker (36.) noch einmal alles auf Anfang. Das 2:2 zur Pause sprach aus psychologischer Sicht eigentlich mehr für eine Fortsetzung der Schillinger Jagd nach dem Dreier als für einen neuerlichen Rückschlag.
Frank Hermes, Trainer der SG Geichlingen:
Doch der Gegner mit den beiden nur schwer einzufangenen „Funktürmen mit Gardemaß“ André Röll und Martin Marx in vorderster Front, begann die zweiten 45 Minuten genauso konzentriert und effektiv wie den ersten Durchgang. Der dritte Treffer der Hermes-Elf, Rölls zweiter Streich an diesem Tag aus dem Gewühl heraus, wies den ganz in Weiß gekleideten Eifelern endgültig den Weg auf die Siegerstraße. Schillingen kam zwar mit Macht, aber auch mit viel ,Langholz’. Es fehlte mit wenigen Ausnahmen an Ideen, wie der kompakte Defensivblock des Gegners auszuhebeln gewesen wäre.
30 Minuten vor Schluss brachte Morgen mit Matthias Werner und Maximilian Heib für Marco Engel und Mark Münkler zwei frische Offensivkräfte. Doch seine Elf arbeitete sich förmlich ab an der robusten Hintermannschaft des Mit-Aufsteigers. Außer einem Kopfball des mit aufgerückten Heiko Wagner (84.), der völlig frei aus fünf Metern nur den reichlich und lautstark besetzten Fan-Block des TuS hinter dem gegnerischen Kasten traf, tat sich nicht viel Erwähnenswertes mehr. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Eifeler bereits Treffer Nummer vier durch Martin Marx erzielt, ehe der eingewechselte Tim Nottinger in der Nachspielzeit den Deckel endgültig draufmachte.
TuS Schillingen: Markus Becker – Jan Bernheine, Marco Schuh (73. Lukas Thomé), Heiko Wagner, Jonathan Gauer, Marco Engel (60. Matthias Werner), Mark Münkler (60. Maximilian Heib), Christoph Becker, Tobias Annell, Lukas Nickels, Julian Flesch
SG Geichlingen: Thomas Prinz – Christian Weber, Timur Cmovrnsanin, Janik Masselter, Fabian Spartz, André Röll, Noah Prinz, Jannick Böwen, Martin Marx (84. Tim Nottinger), Pascal Müller (50. Kevin Liedtke), Peter Pott (80. Nils Trierweiler)
Tore: 0:1 (8.) Röll, 0:2 (32.) Müller, 1:2 (34.) Flesch, 2:2 (36. Becker), 2:3 (50.) Röll, 2:4 (63.), Marx, 2:5 (90+2), Nottinger
SR: Frank Erdmann (Trier), Zuschauer: 200
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Cmovrnsanin (Geichlingen), wegen groben Foulspiels