Schmöller über Niederlechner: „Der Hund besteht nur noch aus Muskeln“

Florian Niederlechner hat als Stürmer alles, was sich Frank Schmöller wünscht: „Flo hat ein wahnsinniges Gespür für Räume. Und einen 7. Sinn, wo er im Spiel stehen muss. Das kann man nicht lernen“, schwärmt der Trainer über seinen ehemaligen Schützling. Dass der Profi des SC Freiburg 2010 überhaupt eine Chance bekommen hat, in der Bayernliga beim FC Ismaning vorzuspielen, hatte jedoch einen anderen Grund.

Schmöller: „Es tut dem Fußball verdammt gut, dass sich nicht nur Talente aus einem Nachwuchsleistungszentrum oben durchsetzen“

„Bei seinem ersten Probetraining hatte der Flo fünf Kilo zuviel auf den Rippen. Ich habe ihm gesagt: Die müssen bis zur Vorbereitung runter. Er hat sich daran gehalten und mir gezeigt, dass er es unbedingt packen will. Heute kann man sich den Flo von damals gar nicht mehr vorstellen. Der Hund besteht jetzt nur noch aus Muskeln“, lacht Schmöller. Niederlechners Märchen ist die Ausnahme. Aber kein Einzelfall. „Es tut dem Fußball verdammt gut, dass sich nicht nur Talente aus einem Nachwuchsleistungszentrum oben durchsetzen. Es gibt auch den guten, alten Weg, dass sich ein Spieler über Tore in der Bayern- oder Regionalliga für höhere Aufgaben empfiehlt“, betont Schmöller.

Dass es Florian Niederlechner so weit nach oben packt, hätte Frank Schmöller zu seinen Ismaninger Zeiten nicht geglaubt: „Ganz ehrlich, er hatte nicht die athletischen Anlagen. Ich hätte nicht gedacht, dass er irgendwann Mal in der Bundesliga spielt. Aber wie er sich durchgesetzt hat, zeigt, was ein Spieler erreichen kann, wenn er will.“

Text: Christoph Seidl