2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

FC Herford und SC Enger: Sorgenkinder setzen Ausrufezeichen

Die beiden Mannschaften aus dem Kreis Herford verschaffen sich in der Bezirksliga Luft im Abstiegskampf

Gleich 14 Tore gab es am Sonntag in den beiden unterhaltsamen Heimspielen der beiden Fußball-Bezirksligisten SC Enger und FC Herford zu sehen. Beide Partien endeten 4:3 und stellen für beide Mannschaften Motivationsschübe in den sicher noch lange anhaltenden Abstiegskämpfen dar.

Umschlossen von Heiermühlenbach, Bremerhagener Bach, Lambach und Kinsbeke wurde am Sonntag am westlichen Ausläufer des beschaulichen Asbeke-Kinzbachtals im Herforder Stadtteil Diebrock Fußballgeschichte geschrieben. Dort nämlich drehte der nach gut einer Stunde bereits mit 1:3 zurückliegende Aufsteiger FC Herford gegen den TuS Dielingen ein scheinbar verlorenes Spiel zum ersten Bezirksliga-Heimsieg der Vereinshistorie.

Und so steppte nach dem Abpfiff bei der traditionell ansehnlichen Zuschauerkulisse der Bär. Für diesen Glücksmoment unter den Fans hatte Siegtorschütze Yanar Celik vier Minuten vor Spielende gesorgt.

Für Spielertrainer Engin Yildiz ist die Trendwende nach sieben sieglosen Partien und dem bis zur 67. Minute andauernden Zwei-Tore-Rückstand kein Wunder, sondern der verspätete Lohn für eine akribische Teamarbeit. „Das war ein sehr wichtiger und auch verdienter Sieg. Ich habe immer daran geglaubt“, sagte er, „wenn die Jungs ihr Potenzial voll abrufen, können sie jeden schlagen. Dieses Spiel hat gezeigt, dass es bei uns charakterlich passt.“

Ein eigenes Mitwirken wie zuletzt vor zwei Wochen beim 4:6 gegen den SC Bad Salzuflen war für den 32-Jährigen nie ein Thema. „Das war ein großer Fehler. Ich hab’ jetzt wieder verstärkt Schmerzen im Knie“, so Yildiz. Umso positiver dürfte es für den westfalenligaerfahrenen Trainer sein, dass seine Elf auch ohne ihn die Kastanien aus dem Feuer holen kann.

In anderer Torfolge, aber genauso spannend ging es knapp acht Kilometer nördlich zur Sache, wo Schlusslicht SC Enger den Fünften SV Kutenhausen-Todtenhausen ebenfalls mit 4:3 bezwang. Nach dem zweiten Sieg in Folge und nun sechs Punkten auf dem Konto sind die Engeraner wieder auf Schlagdistanz zu den Mitstreitern im Abstiegskampf.

„Das war eine ganz hervorragende erste Halbzeit“, lobte Engers Vorsitzender Dirk Nekat, „nach der Pause sind wir aus unerklärlichen Gründen ins Wanken geraten, haben aber durch unser Pressing in die Spur zurückgefunden.“

Vereinschef und Trainer bewerteten den ersten Heimdreier als verdient und wichtig. „Wir müssen die Euphorie in die nächsten Spiele mitnehmen“, sagte Coach Michèl Ciomber und dachte an die beiden folgenden Aufgaben gegen die Aufsteiger FSC Eisbergen und BW Vehlage. Sein Team setze inzwischen die taktischen Vorgaben immer besser um, was auch am fortgeschrittenen Kennenlernen der größtenteils mit unterklassig aktiven Spielern runderneuerten Mannschaft läge, so Ciomber.

Hierfür sprach sogar schon die 2:6-Heimpleite vor zwei Wochen gegen RW Kirchlengern mit sehr passablen ersten 45 Minuten. Ciomber: „Gegen Kutenhausen waren wir in der ersten Hälfte absolut spielbestimmend. Wir haben den Ball fast immer kontrolliert. Leider haben wir nach der Pause die Spannung verloren.“

Von dem Schock in Form zweier Gegentreffer innerhalb von 60 Sekunden (61., 62.) erholte sich der SC Enger aber schnell, was Emanuel Olfert mit seinem in der 72. Minute erzielten Siegtreffer untermauerte.

Aufrufe: 017.10.2018, 17:51 Uhr
FuPa/Foto: Stefan HagebökeAutor