2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Die 14 Grossen dürfen spielen!

Nachwuchs-Wettbewerb startet

Für die U21-Teams der Profiklubs gibt es ab Anfang Februar bereits wieder Ernstkämpfe. Die restlichen Mannschaften aus den höchsten Amateurligen bleiben aussen vor.

Eine Zweiklassengesellschaft im Schweizer Fussball? Die anhaltende Corona-Krise macht es möglich. Bekanntlich dürfen die "normalen" Vereine der Promotion League, 1. Liga und darunter weiterhin nur sehr eingeschränkt sowie in Kleingruppen trainieren. Und daran wird sich bis Ende Februar auch nichts ändern.

Ausgenommen von dieser Regelung ist hingegen weiterhin die Women's Super League (am Samstag findet das erste Meisterschaftsspiel statt).

Besondere Privilegien geniessen aber bekanntlich auch die Nachwuchsteams der Profiklubs. Sie dürfen bereits Testspiele bestreiten und starten ab dem 6. Februar mit einem separaten Wettbewerb.

Aarau stellt Team zusammen

Daran teilnehmen werden Mannschaften des FCZ, GC, Winterthur, Basel, Sion, YB, Luzern, St. Gallen, Vaud, Thun Berner Oberland, Neuchâtel Xamax, Servette, Ticino und Aarau.

Besonders daran: Der FC Aarau beispielsweise hat aktuell eigentlich gar kein U21-Team mehr. Das "Team Aargau" war vor zweieinhalb Jahren zurückgezogen worden. Betreut wird die neuformierte Auswahl nun von Sven Christ, dem Technischen Leiter der Aargauer.

Beim FCA sollen Spieler aus der ersten Mannschaft und der U18 zum Einsatz kommen sowie einige Talente aus den Partnervereinen Baden und Zofingen.

Das Beispiel von Brühl ...

Privilegien da, Einschränkungen dort. Zu Coronazeiten wird offenbar mit verschiedenen Ellen gemessen. Laut Erstliga-Vizepräsident Markus Hundsbichler löste die Entscheidung für die Nachwuchsteams "einigen Unmut bis Empörung" unter den Vereinen aus.

Wenig überraschend. Talente mit grossen Hoffnungen gibt es natürlich auch abseits der Grossklubs. Der in der Promotion League spielende SC Brühl beispielsweise hat derzeit zehn Akteure im Kader, die noch im U21-Alter sind.

"Für unsere jungen Spieler ist es besonders bitter", sagte dazu Brühls Sportchef Roger Jäger in der "Thurgauer Zeitung". Sie würden dadurch ein ganzes Jahr in ihrer Ausbildung verlieren. "Unser Ziel ist es, junge Spieler zu entwickeln", betonte er weiter. Nur sind den St. Galler Verantwortlichen die Hände gebunden.

... und der Ärger in Biel

Noch deutlicher äussert sich Dietmar Faes, Präsident des Erstligsten Biel, in einem Interview zur Situation, dass die Teams aus der U21 trainieren und spielen dürfen.

"Es ist eine absolute Frechheit und zeigt, wie schwach das Komitee der Ersten Liga ist. Dessen Aufgabe wäre es, die Interessen sämtlicher Vereine wahrzunehmen. Das wird jedoch nicht gemacht. Dass einige Teams trainieren dürfen und andere nicht, ist eine Wettbewerbsverzerrung und sicher auch nicht förderlich für die Stimmung unter den Klubs", sagte er im "Bieler Tagblatt".

Und die Lösung? "Man sollte den U21-Teams ein Trainingsverbot auferlegen und das dann auch überprüfen. Oder dann müsste es halt eine eigene U21-Liga geben. Denn es grenzt auch sonst an Wettbewerbsverzerrung, wenn sich die Teams hin und wieder mit Spielern aus der ersten Mannschaft verstärken", so Faes weiter.

Er habe Verständnis dafür, dass sich die Spieler dieser U21-Teams weiterentwickeln wollen, um sich für eine professionelle Karriere aufzudrängen, betonte der Klubchef des Leaders der Gruppe 2. "Aber es gibt auch unsere Seite. Und wenn diese Meinung nicht respektiert wird, muss man sich auch nicht wundern, wenn Gegenwind kommt."

Aufrufe: 028.1.2021, 13:31 Uhr
Redaktion regional-fussball.chAutor