Gerbers Schlüssel passt nicht

Die 05er legten einen Traumstart hin. Nach einem Foul an Christian Kinsombi sind die beiden ältesten Mainzer im Kopf blitzschnell. Karl-Heinz Lappe eilt Richtung Tor, Sebastian Tyrala schickt die Kugel auf seine Stirn. Das 1:0 war für den Bayern-Knipser dann reine Formsache. Nach 13 Minuten hätte er beinahe seinen nächsten Doppelpack perfekt gemacht. Der Spielzug hätte es verdient gehabt: Kinsombi findet Heinz Mörschel zwischen dem Waldhof-Mittelfeld und kurz vor der Viererkette. Mörschel zögert, die Innenverteidiger machen gemeinsam die Mitte zu und der 05er entscheidet ideal. Ablage für Lappe. Direktabnahme. Pfosten.

Doch schon zwei Minuten zuvor hatte der SV Waldhof gezeigt, wie gefährlich er ist. Raffael Cvijetkovic spekulierte gegen SV-Linksverteidiger Hassan Amin auf den Ballgewinn, statt ihn zu stellen. Amin zog dynamisch in Richtung Tor. Nach Doppelpass mit Andreas Ivan verzog er knapp. Dann klärten die Mainzer Charmaine Häusl (18./nach einem Pfostenschuss) und Noah Korczowski (20./per Kopf kurz vor der Linie) gegen Marco Meyerhöfer und Dorian Diring. Nach drei Annäherungen hatten die Kurpfälzer genug – und nun auch die Mainzer Dominanz im Zentrum gebrochen: Im Mainzer Strafraum kombinierten Gian-Luca Korte und Diring Marco Schuster frei. Flip, Flip, Bumm! Korte traf trocken in die lange Ecke (29.). Die Passivität der 05er war schon hier frappierend. Beim 2:1 wirkten die Zuschauer wie Fahrgäste an einem Wolfsburger Bahnsteig – der Waldhof-ICE rauschte ohne Stopp an ihnen vorbei. Amin legte quer. Die Gäste boten ihm mehrere Optionen, er fand Nicolas Hebisch, der sich an der Fünfmeterraumgrenze versteckte (42.). 05 bekam nun selten Zugriff. Bote Baku und Benjamin Trümner langten immerhin mal zu, kassierten dafür aber Gelb.

Trümner schaffte es auch mit seiner ersten Aktion nach der Pause auf den Spielberichtsbogen, indem er eine Top-Ablage von Lappe zum Ausgleich trocken einnetzte (51.). Doch die Partie blieb ihrer zughaften Dynamik treu. Wie auf Schienen rollte Waldhof vors FSV-Gehäuse. Hebisch brachte die Gäste postwendend wieder in Front (52.). Die Partie verlor dann ihren Schwung und 05 Bote Baku. Er sah für ein weiteres Foul die Ampelkarte (72.).

Mannheim suchte nun die Entscheidung. Hebisch scheiterte mit einem Kopfball noch am Pfosten (74.). Eine Ecke brachte schließlich den vierten Treffer. Korte bediente am kurzen Pfosten Schuster, der den Ball über die Stirn zu der von Innenverteidiger Kevin Conrad rutschten ließ. Keine Chance für Finn Dahmen im Tor (76.).

FSV Mainz 05 II: Dahmen – Cvejetkovic (46- Mause), Korczowski, Häusl, Ihrig, Trümner (85. Petermann) – Mörschel, Baku, Tyrala (80. Loechelt) – Kinsombi, Lappe.

SV Waldhof Mannheim: Scholz – Meyerhöfer, Mi. Schuster (70. Nennhuber), Conrad, Amin – Ma. Schuster – Sommer, Korte, Ivan (83. Deville) – Hebisch (87. Koep).

Schiedsrichterin: Rafalski (Bad Zwestern).

Zuschauer: 1317.

Tore: 1:0 Lappe (4.), 1:1 Schuster (29.), 1:2 Hebisch (42.), 2:2 Trümner (51.), 2:3 Hebisch (52.), 2:4 Conrad (76.).

Gelb-Rote Karte: Baku (72.) / .