2024-05-08T14:46:11.570Z

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Seaton steht in der Luft. Mit einem Traumtor läutete er die Erfurter Aufholjagd ein.
Seaton steht in der Luft. Mit einem Traumtor läutete er die Erfurter Aufholjagd ein. – Foto: Marcel Junghanns

Traumtor, Spiel gedreht, neun Treffer - Spektakel in Erfurt

Was war denn da bitte am Freitagabend im Erfurter Steigerwaldstadion los? Die Hausherren vom FC Rot-Weiß Erfurt erwischten einen miserablen Start in die Partie, drehten dann aber so richtig auf.

Neun Tore, Spiel gedreht, Traumtor per Fallrückzieher. Im letzten Heimspiel des FC Rot-Weiß Erfurt im Jahr 2023 wurde nochmal die ganze Palette geboten. Am Ende gingen die Gäste vom Chemnitzer FC so richtig baden und holen sich eine Packung ab.

Dabei hätte das Spiel für die Gäste aus Sachsen gar nicht besser beginnen können. Bereits nach sechs Minuten stand es nämlich 0:2. Zunächst traf Müller per Abstauber, nachdem der Ball vom Gebälk zurückprallte und kurz darauf versenkte Ampadu Wiafe, dem der Ball nach einer Parade von Plath direkt vor den Füßen landete. Leidgeprüft sind die Anhänger des FC Rot-Weiß Erfurt aus den vergangenen Wochen. Da klappte bei den Thüringern weiß Gott nicht alles. In der Liga zeigte der Pfeil nach unten und auch aus dem Pokal schieden die Erfurter aus. So mancher mag befürchtet haben, dass sich dieser Trend auch am vergangenen Freitag gegen Chemnitz fortsetzen wird. Doch weit gefehlt. Erfurt kam, und wie....

Seaton spektaklär

Den Auftakt zur Aufholjagd machte Angreifer Michael Seaton mit einem Traumtor. Nach einem Freistoß von Weinhauer, der insgesamt einen starken Auftritt hinlegte, kam die Kugel über zwei Stationen zu Seaton. Der Jamaikaner stieg hoch, stand in der Luft und setze zum Fallrückzieher an. Tor - Was für ein Treffer! Es war der Beginn eines Erfurter Torreigens, der lange nicht abzureißen schien. Noch vor der Pause traf Elva per Kopf. Nach Weinhauer-Hereingabe war der völlig blank und nickte ein. So ging es mit 2:2 in die Pause.

Was dann in der zweiten Hälfte passierte, kann man getrost als Erfurter Sturmlauf bezeichnen, während der Chemnitzer FC teilweise völlig von der Rolle war. Mit Elvas 3:2 war die Partie zunächst gedreht. Lopes Capral setzte zum Solo an und anschließend zog Elva aus der zweiten Reihe ab. Sein Schuss war durchaus haltbar, flutschte Keeper Birke allerdings trotzdem durch (53.). Es gab weiterhin nur eine Richtung. Seaton schnürte seinen Doppelpack nach toller Kombination. Vorlage Weinhauer, Seaten, Knick, 4:2 (59.). Hajrulla traf per Strafstoß (67.) und Joker Maxime Langner brauchte nicht mal zwei Minuten, um mit einem Doppelpack das Ergebnis auf 7:2 zu schrauben (76.+77.). Die, die sich nicht die Augen rieben, sahen ein Erfurter Fußballfest, das für die Gäste gleichermaßen zum Debakel wurde.

Glückliche Erfurter, enttäuschte Gäste

Damit entschädigten die RWE-Kicker ganz sicher ihre Anhänger, die in den vergangenen Wochen auch immer mal mit hängenden Köpfen nach Hause mussten. Beim CFC war man selbstredend komplett bedient, so dass deren Coach Christian Tiffert vor den Kameras von OstsportTV auch deutliche Worte fand: „Ich bin vom Großteil meiner Mannschaft maßlos enttäuscht. Das war wirklich frech, was manche hier gemacht haben. Sie haben nicht nur die Fans hängen lassen, die da waren – man hat gesehen, dass die Stimmung dann auch kippt - sondern auch das Trainerteam. Sie spielen nicht für mich, aber schon für das Trikot und das Emblem, das sie da tragen und das hat mich maßlos enttäuscht“, sagte der 41-Jährige Trainer.

Die Gemütslage von Fabian Gerber, dem Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt, war natürlich eine ganz andere, wie er bei OstsportTV erklärte: „Was in der zweiten Halbzeit passiert ist, war sensationell. Da haben wir wirklich ein Feuerwerk abgebrannt, haben uns in einen Flow gespielt, in einen Rausch gespielt. Es war einfach schön zu sehen, dass die Jungs endlich diese Spielfreude entwickelt haben“, so Gerber.

Erfurts Weinhauer mit einem starken Auftritt am Freitagabend.
Erfurts Weinhauer mit einem starken Auftritt am Freitagabend. – Foto: Marcel Junghanns

Aufrufe: 09.12.2023, 10:48 Uhr
Felix BöhmAutor