2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Mathias Leschek

Bayern friert Saison ein - Niedersachsen diskutiert

Vereine in Stadt Osnabrück und vielen weiteren Kreisen für Abbruch, Landkreis Osnabrück stimmt knapp für einfrieren

Wie wäre es, die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Amateurfußball-Saison einzufrieren und frühestens ab Mitte August fortzusetzen, bevor erst danach die neue Spielzeit beginnt? Dazu hatte der Niedersächsische Fußballverband (NfV) ein Meinungsbild von seinen Klubs eingefordert. Nun wird klar: Die Ablehnung überwiegt.

Als einer von nur wenigen der 33 Fußballkreise in Niedersachsen vermeldete Osnabrück-Land nach Ablauf der Stimmabgabefrist Zustimmung: 52,9 Prozent der abstimmenden Klubs (in Zahlen 37) favorisieren die Fortsetzung der laufenden Saison ab August. 45,7 Prozent (32) stimmten dagegen für Abbruch. Ein Klub enthielt sich. Abgestimmt haben 70 Vereine - 84 Prozent der Klubs, die im Spielbetrieb stehen (83).

„Der Informationsaustausch bei der Videokonferenz mit den Klubvertretern war spannend und sinnvoll“, kommentierte Bernd Kettmann, Vorsitzender des Fußball-Landkreises, das „knappe Ergebnis“. Die Debatte habe Unsicherheiten im Fall der Umsetzung der NFV-Idee offenbart: Die fragliche Regelung der Vereinswechsel und des Aufrückens der Jugendspieler in höhere Jahrgänge – beides sonst im Juli gesetzt.

Dass man kein finales Voting durchgeführt, sondern nur ein Meinungsbild für das an diesem Freitag tagende NFV-Präsidium abgefragt habe, betonte neben Kettmann auch Frank Schmidt. Der Vorsitzende im Fußball-Stadtkreis nahm ein gemischtes Meinungsbild der Vereinsvertreter in seiner Videokonferenz wahr. Im Anschluss aber seien per Mail viele ablehnende Statements bei ihm eingetroffen. Mit Blick auf das Stimmverhältnis – 13 zu 5 pro Abbruch bei einigen Klubs, die bei der Videokonferenz nur zugehört hatten, ohne sich danach per Mail zu melden und sechs Klubs, die weder an der Videokonferenz teilnahmen, noch sich per Mail meldeten – schrieb Schmidt an den Landesverband, dass die überwiegende Mehrheit der Stadtklubs der NFV-Idee nicht folge.

Ein Resultat, dass sich mit anderen, viel größeren Spielkreisen deckt: Nicht nur im Emsland, Vechta, Cloppenburg, Göttingen, Ostfriesland und der Region Hannover wurde die teils sehr klare Ablehnung der NFV-Idee bekannt (hier ausführliche Infos).

Indes hat der Vorstand des Bayerischen Fußballverbandes gestern als erster Landesverband in Deutschland für sein Bundesland genau jenes Einfrieren plus Saisonfortführung ab Herbst beschlossen – über zwei Drittel der Vereine Bayerns hatten das laut einer Befragung unterstützt. „Wir wollen den fairen Wettbewerb und Entscheidungen auf dem Platz – nicht am grünen Tisch“, hatte BFV-Präsident Rainer Koch bereits im Vorfeld für die Idee geworben, die nun in Bayern Wirklichkeit wird.

Schmidt, auch Mitglied im NFV-Präsidium, sagte: „Wir werden am Freitag auch etwas entscheiden müssen – möglicherweise besteht weiterer Diskussionsbedarf.“

Aufrufe: 023.4.2020, 21:00 Uhr
Benjamin Kraus / NOZAutor