2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Vor vollen Rängen spielen die LTS-Kicker im Alltag in der Bremen-Liga nicht. Diese ungewohnte Kulisse im Nordseestadion hemmte den Außenseiter nicht etwa, sondern inspirierte ihn zu einer starken Leistung. Die 0:5-Niederlage gegen den 1. FC Köln hielt sich absolut im Rahmen.
Vor vollen Rängen spielen die LTS-Kicker im Alltag in der Bremen-Liga nicht. Diese ungewohnte Kulisse im Nordseestadion hemmte den Außenseiter nicht etwa, sondern inspirierte ihn zu einer starken Leistung. Die 0:5-Niederlage gegen den 1. FC Köln hielt sich absolut im Rahmen.

LTS verkauft sich gut

0:5-Niederlage gegen Bundesligist Köln kann sich sehen lassen

Sie waren ausgepowert. 40 Minuten lang musste die Leher Turnerschaft im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln mit einem Mann weniger spielen. Dennoch hielten die Fußballer des Bremen-Ligisten die Niederlage in Grenzen. Das 0:5 gegen den Europa-League-Teilnehmer kann sich sehen lassen.

Dabei hatten die LTS-Kicker mit deutlich Schlimmerem gerechnet. „Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir so ein Ergebnis erzielen, hätten wir das sofort unterschrieben“, sagte Marcel Wagner, der als einzige Spitze einen schweren Stand hatte. Jan Niklas Kersten teilte diese Einschätzung: „Ich denke, dass wir uns ganz gut verkauft haben. Mit dem Ergebnis können wir gut leben. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir wenig zugelassen. Die beiden Gegentore waren ein bisschen bitter, die hätte man auch verteidigen können.“ Der Bundeswehr-Nationalspieler ließ sich von der ungewohnten Atmosphäre im Nordseestadion beflügeln: „Das war einzigartig. Ich hatte Gänsehaut im Spiel.“

Stöger freut sich über Fairness

Die routinierten Kölner gingen emotionsloser an die Pflichtaufgabe in Bremerhaven heran, waren aber angetan von der Einstellung des Gegners. „Die faire Komponente hat im Vordergrund gestanden, da waren keine Dinge dabei, wo ich gedacht habe: Okay, man versucht es mit übertriebener Härte. Dafür auch noch mal Danke“, lobte Peter Stöger das LTS-Team. Der Kölner Trainer weiß, dass es gegen Außenseiter auch anders zugehen kann – ein paar Tage zuvor hatte der Österreicher nach einem Testspiel bei einem Regionalligisten mehrere angeschlagene Spieler zu beklagen.

Auch für ihre taktische Disziplin erhielten die Gastgeber ein Lob von Stöger. Zu Recht, denn LTS machte den Kölnern mit konsequenter Defensivarbeit das Leben schwer. Das Bollwerk hielt bis zur 28. Minute. Nach einem Missverständnis in der LTS-Abwehr traf Leonardo Bittencourt im Nachschuss zum 1:0. Sechs Minuten später legte Frederik Sörensen nach einer Ecke, die erneut zu Konfusion bei LTS führte, das 2:0 nach. Trainer Dennis Ley haderte mit diesen beiden Gegentreffern, die vermeidbar gewesen wären: „Diese Tore sind ein bisschen doof gefallen. Gerade beim ersten sind wir im Ballbesitz, da hätten wir klären können. Vielleicht wären wir dann mit 0:0 in die Halbzeit gegangen, dann wäre es für Köln kribbeliger geworden.“

Nach vorne ging bei LTS wenig. Dennoch hätte der Bremen-Ligist ein Tor erzielen können, doch Egzon Sula traf in der 41. Minute nach Hereingabe von Kapitän Stephen Zander die Latte des Kölner Tores. In der zweiten Halbzeit prüfte Kersten Kölns Keeper Timo Horn mit einem Heber aus 60 Metern (73.). „Ich hatte keine Anspielstation und dann habe ich gedacht: Hau ihn einfach mal aufs Tor. Musste ich mal machen“, erzählte der Gewinner des Torjägerpokals der NORDSEE-ZEITUNG.

Nach dem Platzverweis von Arwin Hashemi, der für seinen starken Schlussmann Marco Theulieres mit der Hand auf der Torlinie gerettet hatte, und dem Strafstoß-Treffer durch Jhon Cordoba (50.) zum 3:0 wurde das Spiel noch einseitiger. Doch LTS verteidigte weiter mit Geschick – und Glück. Bittencourt und Sehrou Guirassy trafen Aluminium. So musste LTS in Unterzahl nur zwei weitere Gegentore durch Simon Zoller (69.) und Guirassy (74.) hinnehmen.

„Es ist komisch, wenn man als Trainer sagen kann, dass man nach einer Niederlage zufrieden ist, aber wir sind zufrieden“, zog Ley nach dem lange herbeigesehnten Pokal-Kracher Bilanz. Der LTS-Trainer ist nicht nur froh, dass seine Spieler so gut dagegengehalten haben, sondern dass jetzt wieder Alltag einkehrt. Und der führt Leys Schützlinge am Dienstag zurück ins Nordseestadion, wo die zweite Pokalrunde auf Kreisebene auf dem Programm steht. Dann warten der OSC Bremerhaven statt Köln auf LTS – und leerere Ränge.

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 014.8.2017, 16:30 Uhr
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