Saridogan sendet Signal zum Verbleib

„Vergangene Saison war ich der Meinung: Ich mache es noch ein Jahr. Aber dieses Jahr ist als unvollendet zu betrachten. So kann man eigentlich nicht aufhören. Ich will nicht vorgreifen, aber ich glaube schon, dass es noch eine Spielzeit weitergehen kann“, sagt der 43-Jährige. Zu den 02-Verantwortlichen habe sich ein echtes Vertrauensverhältnis entwickelt, man habe gemeinsam Tiefen durchgestanden, „das schweißt zusammen“, empfindet Saridogan Verbundenheit und verspürt außerdem noch viel Motivation, den verstärkt mit jungen Spielern der eigenen Nachwuchsschmiede eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Zumal offenbar im aktuellen U19-Bereich weitere Talente vorhanden sind. „Es macht Spaß, die Jungen in Verbindung mit den Etablierten zu entwickeln“, bekräftigt der Coach. Was den derzeit völlig unbestimmten Tag der Rückkehr in den Trainingsbetrieb ohne Kontakteinschränkungen betrifft, ist ihm bewusst, dass es nur wohldosiert und behutsam wieder anlaufen kann. Dass dieser Prozess Zeit braucht, dass gegenüber den Spielern auch „Gefühl und Toleranz“ gefragt sein werden. Eine Belastung mit fortlaufenden Wochentagsspielen, wie im Herbst 2020, hält Saridogan kein zweites Mal für durchführbar. Er sehe nach augenblicklicher Lage „leider“ eine Annullierung der Saison 2020/21 als sinnvoll an, „um einfach den Druck rauszunehmen. Wir machen es ja alle neben unseren Jobs“.

Neustart im Sommer mit gleichen Liga-Feldern, davon geht auch Malte Christ aus. Sollte tatsächlich die Halbserie 2020/21 doch noch gespielt und danach mit Auf- und Abstieg gewertet werden können, sähe er Angriffspunkte für eventuelle Klagen von Klubs, die sich benachteiligt fühlen. Christ hält vor dem Re-Start in den Pflichtspielbetrieb einen Vorlauf von „vier bis fünf Wochen“ für notwendig, Nazir Saridogan regt an, das statt drei in Zukunft fünf Spieler eingewechselt werden dürfen. Doch zunächst wollen beide Seiten Einigkeit für die Fortsetzung der Zusammenarbeit erzielen, um anschließend die Gespräche mit den Spielern aufzunehmen.