FSC Eisbergen verpflichtet Spieler in der Disco

Auf die Frage, woher plötzlich dieser Albert Junior Prins kommt, kam von Carsten Korff, Trainer des FSC Eisbergen, zuerst einmal die verhaltene Antwort: „Das ist eine lustige Geschichte, den hab ich an der Theke verpflichtet.“

So werden Spieler verpflichtet

Es ist kurz vor Weihnachten und der FSC Eisbergen veranstaltet einen Mannschaftsabend. Es ist kalt und regnerisch draußen. Darum wärmen sich die Eisbergener mit Getränken, die im inneren des Körpers eine wohlige Wärme ausstrahlen. Ihr wisst alle, was wir meinen.

Nach ein paar dieser „Getränke“ geht es noch in eine Diskothek in der Nähe. Und dort wartet schon das Talent an der Theke. Albert Junior Prins (kurz „Junior“) ist mit ein paar seiner Mannschaftskollegen aus der dritten Mannschaft des FSC Eisbergen ebenfalls in der Location. Er und Carsten Korff treffen sich in den frühen Morgenstunden an der Theke.

Carsten zu Junior: „Du gehörst eigentlich nicht in die dritte Mannschaft, du solltest in der Ersten spielen“, daraufhin zögerte das 27-Jährige Talent aus der Kreisliga C noch ein wenig. Doch Korff blieb gnadenlos: „So, dienstags 19 Uhr ist Training, komm mal vorbei.“ Das tat Junior dann auch und absolvierte die komplette Rückrunden-Vorbereitung bei der ersten Mannshaft des FSC Eisbergen.

Der Ehrgeiz packte ihn

Zusätzlich zum Vorbereitungstraining ging er noch Laufen und machte für sich noch mehr Sport. Insgesamt nahm er 14 Kilo ab und ist mittlerweile aus dem Kader der Lila-Weißen nicht mehr wegzudenken. „Mir gefällt es in der ersten Mannschaft sehr gut. Die Jungs sind alle top und die meisten kannte ich auch schon vorher. Für mich hat sich eigentlich nicht viel geändert, nur dass ich jetzt in der Ersten spiele“, sagt Prins.

Der 27-Jährige kommt auf 12 Einsätze in der Rückrunde. Bisher blieb ihm jedoch ein Wunsch unerfüllt. „Ich warte noch auf mein erstes Tor. Leider hab ich schon 100-prozentige Chancen vergeben oder der Ball ging an den Pfosten“, sagt "Junior".

Traum geplatzt

Bereits früh war Albert Junior Prins am Ball. Sein Traum als Kind war es, Fußballprofi zu werden. Sein Vater unterstütze ihn in seinem Traum und schickte ihn in Fußballcamps. Irgendwann meldete sich Hannover 96 bei Prins und wollte ihn für ein Probetraining haben. „Bei diesem Probetraining bin ich kläglich gescheitert und habe danach die Fußballschuhe erst einmal an den Nagel gehängt. Mein Traum war geplatzt“, sagt Prins.

Doch einige Jahre später kamen Kumpels auf ihn zu und haben gefragt, ob er nicht beim FSC Eisbergen aus Spaß kicken wolle. Zunächst lehnte er ab und kickte ein Jahr noch beim SC Vlotho in der A-Jugend. Danach ging er zum FSC Eisbergen, bei dem er nun sein Glück gefunden hat.