2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Nach dem Elfmeterschießen war Feiern angesagt: Die U19-Elf von TuSpo Surheide steigt in die Regionalliga auf. Schmidt
Nach dem Elfmeterschießen war Feiern angesagt: Die U19-Elf von TuSpo Surheide steigt in die Regionalliga auf. Schmidt

„Wieder einmal nervenaufreibend“

Surheides U19-Mannschaft besiegt Union 60 nach Elfmeterschießen mit 4:2 und steigt auf – Pauls: Wohlfühl-Oase für Spieler

Da die beiden eigentlich offensivstarken Mannschaften die Null halten wollten, mussten die 400 Zuschauer an der Sperberstraße bis nach dem Schlusspfiff von Mohammed Chabo warten, bis der erste Treffer im Elfmeterschießen fiel. Die Surheider behielten die Nerven und gewannen das Relegationsspiel gegen den Wintermeister mit 4:2.

Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „Regio, Regio, Regio“ sangen die Surheider und ihre mitgereisten 100 Fans, während bei dem erleichterten Torjäger Gabriel Costa die Tränen flossen. Der Stürmer hatte in der 47. Minute einen an sich selbst von FC-Torhüter Ole Bahr verschuldeten Foulelfmeter über das Tor geschossen und die Vorentscheidung vergeben. Als Kapitän Robin Salge von Jurij Zigon, Vorsitzender des Jugendausschusses des Bremer Fußball-Verbandes (BFV), die Schale für den Landesmeistertitel überreicht bekam und sie in den Himmel riss, war alles gut. „Ich war nach der Siegerehrung sehr erleichtert. Den Elfmeter wollte ich in den Winkel zirkeln. Das ist mir nicht gelungen“, sagte Costa.

Zu den Matchwinnern avancierten Torhüter Kjell Winterboer, der gleich den ersten Elfmeter von Ali Cetin parierte, und Bjarne Kasper, der mit dem 4:2 alles klar machte. Der eingewechselte Max Grünholz hatte zum 1:0 vorgelegt. Als dann Salge zum 2:0 traf, lag der Aufstieg in der Luft. Aber Dogukan Sedef behielt die Nerven und verkürzte zum 1:2 für die „60er“. Jeronimo Goncalo Espogeira Graca erhöhte mit einem platzierten Schuss in die linke Ecke zum 3:1. Als dann Ben Zeigler am TuSpo-Querbalken scheiterte, war die Vorfreude groß, doch Bedran Aktas scheiterte am guten FC-Keeper Ole Bahr. So konnte Union zum 2:3 verkürzen. Dann lief Kasper an und schickte Bahr mit seinem Linksschuss in die falsche Ecke. Wenig später wurde der Mittelfeldspieler in der Jubeltraube von seinen Mitspielern und Fans fast erdrückt. „Ein Elfmeterschießen ist immer ekelig. Da braucht man das Quäntchen Glück. Am Sonnabend haben wir uns für den großen Aufwand endlich belohnt. Wir sind als TuSpo-Familie zusammengewachsen. Das hat man nach dem Spiel beim Essen mit den Angehörigen im Vereinsheim wieder gesehen“, sagte Surheides Torhüter Kjell Winterboer.

Damit spielt TuSpo jetzt mit den A-Junioren in der Regionalliga, nachdem die U17 gerade wieder aus der Liga abgestiegen ist. Auch die U15 des JFV Bremerhaven konnte sich nicht in der Regionalliga halten. Nun gibt es also den nächsten Anlauf eines Seestadt-Vereins. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Regionalliga einen Mittelfeldplatz erreichen können“, sagte Torjäger Costa. Auch Abteilungsleiter Egon Cordes ist zuversichtlich: „Wir sind gut aufgestellt, da wir auch noch eine B2 in der Landesliga haben. Das Spiel heute war wie letztes Jahr mit der U17 wieder nervenaufreibend. Das können die Jungs nicht jedes Jahr mit mir machen.“ Nach Surheides U15 und der U17 spielt auch im dritten Jahr in Folge eine Mannschaft des Stadtteilvereins in der Regionalliga. Das ist kein Zufall, sagte Trainer Angelo Pauls: „In den vergangenen Jahren hat sich in Surheide viel getan, da ich ständig mit Jugendleiter Thomas Zielinski und Abteilungsleiter Egon Cordes daran arbeite, den Jungs eine Wohlfühl-Oase zu bieten.“

Die Zuschauer sahen eine Partie mit nur wenigen „Hochkarätern“. Spielmacher Viktor Appiah und Rechtsaußen Omar Kunjabi vergaben aus acht Metern die erste Doppelchance (4.). Danach hatten beide Defensivreihen alles im Griff. Nach dem verschossenen Foulelfmeter wurde es lebhafter und lauter. Sedef vergab aus halblinker Position die mögliche FC-Führung (48.). Reflexartig verhinderte Winterboer das 0:1, als er nach einem Freistoß den Kopfball von Kunjabi (62.) aus kurzer Entfernung zur Ecke lenkte. „Das war ein schwaches Spiel, da wir nicht den Fußball zeigen konnten wie in der gesamten Saison. Wir haben nicht die richtigen Lösungen nach vorne gefunden“, sagte Pauls. Die Schlussphase prägten viele Gelbe Karten, Verletzungsunterbrechungen und unpräzise Anspiele in die Spitze.

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball in Bremerhaven

Aufrufe: 023.6.2019, 20:30 Uhr
Nordsee-Zeitung / Volker SchmidtAutor