2024-05-02T16:12:49.858Z

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Preußen Espelkamp: Seltsame Dinge geschehen

Der Vorstand lässt Torjäger Henrik Bartsch aus einem Gespräch mit der Neuen Westfälischen holen

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Beim Landesligisten FC Preußen Espelkamp greift der Vorstand zu gefühlt seltsamen Maßnahmen. Am Montagnachmittag hatte sich die Neue Westfälische auf dem Gelände am Sportpark Mittwald zu einem Gespräch mit Torjäger Henrik Bartsch verabredet, um mit dem 21-Jährigen über das bevorstehende Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die Spvg. Brakel eine persönliche Geschichte über seinen sportlichen Werdegang zu besprechen. Gegen Ende des Gesprächs wurde Bartsch von einem Vorstandsmitglied nach oben zitiert, wo die Vorstandsmitglieder zusammengekommen waren, um eine Kandidatenliste für die Suche nach einem Nachfolger für Alexander Lang zu erstellen.

Der Neuen Westfälischen wurde am Montag nicht der Grund für den plötzlichen Abgang Henrik Bartschs mitgeteilt. Das tat Dr. Oliver Vogt, der Präsident des FC Preußen Espelkamp, dann auf Nachfrage. „Uns war eine Mitteilung zugespielt worden, Henrik Bartsch werde in diesem Gespräch interne Dinge aus der Mannschaft an die Öffentlichkeit weitergeben. Darauf haben wir reagiert und deswegen sollte er nach oben kommen, denn so ein Verhalten könnten wir nicht tolerieren. Wir wollten von ihm wissen, ob er interne Dinge ausgeplaudert hat“, so Oliver Vogt.

Nachdem ihm Henrik Bartsch erläutert hatte, worum es in dem vereinbarten Gespräch gegangen war, ruderte Oliver Vogt zurück. „Wir wollen das Ganze nicht dramatisieren. Wir wollten nichts unterbinden und haben Henrik Bartsch auch keinen Maulkorb erteilt. Da haben wir wohl unbegründete Vermutungen gehabt“, ergänzte der Vereinsvorsitzende.
Diese Äußerungen Vogts wiederum lassen darauf schließen, dass es den Vorstandsmitgliedern des FC Preußen Espelkamp nicht gerade wohl ist bei dem Gedanken, Spieler der ersten Mannschaft könnten Dinge erzählen, die ihnen nicht gefallen. Die Mannschaft hat immer wieder betont, sie hätte liebend gerne mit Alexander Lang als Trainer weiterhin zusammengearbeitet.

Offensichtlich liegen die Nerven bei einigen Verantwortlichen ein wenig blank, nachdem es in der vergangenen Woche zum Rücktritt von Trainer Alexander Lang gekommen war. Darüber war beispielsweise Geldgeber Paul Gauselmann überhaupt nicht glücklich, denn er hielt große Stücke auf Lang.
Was nach dieser zumindest für einige der Beteiligten unangenehmen Situation bleibt, ist ein starkes Unbehagen. Auf der einen Seite für Henrik Bartsch, dem zugetraut wird, interne Dinge an die Öffentlichkeit zu bringen. Zum anderen bei der Neuen Westfälischen, die mit einem Spieler eines Fußball-Landesligisten eine Verabredung getroffen hatte, um sich über nicht mehr oder weniger als Fußball zu unterhalten. Selbst wenn Henrik Bartsch mit seiner persönliche Meinung vielleicht nicht auf der Wellenlänge der Vorstandsmitglieder gelegen hätte, hätte er sie in einem demokratischen Land äußern dürfen. Oder etwa nicht?

All das müsste gerade Dr. Oliver Vogt genauestens wissen, denn er persönlich hatte der Neuen Westfälischen am vergangenen Freitag ein Hintergrundgespräch zu den Vorkommnissen über den Rücktritt von Alexander Lang angeboten. In diesem Gespräch gewährte der seit 15 Jahren im Amt befindliche Vorsitzende Einblicke in das Vereinsleben und versuchte seine Sicht der Dinge darzulegen. Und dabei ging es um Dinge, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

TRAINERSUCHE
Apropos Trainersuche: Der Vorstand des FC Preußen Espelkamp stellte gestern Abend bei der Sitzung eine Kandidatenliste auf, wer als Nachfolger für Alexander Lang in Frage kommen könne. „Wir werden in aller Ruhe abwägen und eine vernünftige Entscheidung treffen. Damit ist in dieser Woche aber garantiert nicht mehr zu rechnen, denn wir wollen nichts übereilt entscheiden“, so Oliver Vogt. Folglich wird Interimstrainer Eugen Fritz am Donnerstag im Kreispokalspiel beim SSV Pr. Pr. Ströhen und am Sonntag im Punktspiel gegen die Spvg. Brakel auf der Bank sitzen.

Aufrufe: 014.8.2018, 20:30 Uhr
Rainer PlackeAutor