2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff überwand der Pipinsrieder Oliver Wargalla Memmingens Keeper Martin Gruber zum 1:1-Ausgleichstreffer.  Bruno Haelke
Wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff überwand der Pipinsrieder Oliver Wargalla Memmingens Keeper Martin Gruber zum 1:1-Ausgleichstreffer.  Bruno Haelke

Pipinsried hält sich im Rennen gegen den Abstieg - Konkurrenten patzen

Hürzeler-Truppe sichert sich wichtigen Punkt im Abstiegskampf

Im Kampf gegen den Abstieg hat der Tabellenletzte FC Pipinsried drei Spieltage vor dem Saisonende in Memmingen einen eminent wichtigen Punkt eingefahren.

Pipinsried/Memmingen – Die Mannschaft vom Pipinsrieder Trainer-Duo Fabian Hürzeler und Marcel Richter erkämpfte sich im Allgäu ein nicht unverdientes 1:1-Unentschieden. Oliver Wargalla gelang in der 90. Minute das Ausgleichstor, das sich für das Team aus dem Dachauer Hinterland wie ein Siegtreffer anfühlte.

Da die Konkurrenten aus Heimstetten (0:10-Pleite gegen den FC Ingolstadt II) und 1860 Rosenheim (3:4 gegen Illertissen) patzten, ist zwei Spieltage vor Ende der Saison noch keine Entscheidung im Abstiegskampf gefallen. Bemerkenswert: Schlusslicht Pipinsried hat 30 Punkte auf dem Konto – Bestwert aller fünf Regionalligen. Es müssen allerdings noch einige hinzukommen will man die Chance wahren, auch in der kommenden Saison in Liga 4 mitzumischen.

Der FC Pipinsried musste beim FC Memmingen ohne fünf Stammspieler antreten. Mit Thomas Berger, Max Zischler, Philipp Grahammer, Kasim Rabihic und Marian Knecht fielen wichtige, zentrale Akteure aus, die eigentlich kaum zu ersetzen sind. Gejammert wurde auf seiten der Gelb-Blauen ob der Ausfälle nicht, im Gegenteil, der Kampfgeist war von der ersten Minute an deutlich zu sehen. Dass man dabei mitunter spielerische Defizite offenbarte, überraschte die Offiziellen und die zahlreich mitgereisten Schlachtenbummler nicht. „Wir mussten und wollten über den Kampf kommen. Das haben wir getan, das hat man gesehen. In unserer Situation ist Schönspielerei nicht angesagt. Ich glaube, unter dem Strich ist der Punkt nicht unverdient“, meinte FCP-Trainer Fabian Hürzeler nach dem Schlusspfiff.

Eine komplett andere Meinung hatte sein Memminger Kollege Stephan Baierl. Der Übungsleiter des Gastgebers lief auch eine halbe Stunde nach dem Match noch mit einem mächtig angeschwollenen Hals herum. „Da kannst du als Trainer sagen und machen was du willst. Wenn die Mannschaft das Tor nicht trifft, bist du als Coach machtlos. Das Training in der kommenden Woche wird der Mannschaft keinen Spaß machen“, wetterte Baierl angefressen.

Und einmal in Rage, bekam auch der Gegner noch sein Fett weg. „Gegen so eine Mannschaft musst du drei oder vier Tore schießen“, so der wenig respektvolle Seitenhieb des FCM-Übungsleiters in Richting Pipinsried. Vielleicht hätte Baierl, der in der kommenden Saison sportlicher Leiter beim SSV Ulm wird, andere Worte gefunden, wenn er nicht 20 Minuten vor dem Ende der Partie von seinem Ausnahmestürmer Furkan Kircicek mit einem Volleyschuss aus zwei Metern Entfernung an der Seitenlinie abgeschossen worden wäre.

Dem FC Pipinsried war es egal, er hat dem Punkt gerne mitgenommen. Dass die Pipinsrieder in der Schlussminute doch noch zum Ausgleichstreffer kamen, hatten sie auch den Memminger Stürmern zu verdanken, die bis auf eine Ausnahme vor dem Tor versagten.

Die einzige Ausnahme war Furkan Kircicek, er netzte gegen seinen Lieblingsgegner aus 20 Metern unhaltbar ein (20.). Der Stürmer kommt in seiner persönlichen Bilanz gegen Pipinsried in vier Spielen auf vier Tore und zwei Vorlagen. Der Ausgleichstreffer durch Oliver Wargalla wurde auf der linken Seite von Fadhel Morou mustergültig vorbereitet; er setzte sich auf der Außenbahn kraftvoll durch und passte das Spielgerät dann scharf nach innen. Dort stand Wargalla goldrichtig, er drückte den Ball aus sechs Metern über die Linie.

Gestärkt durch den Punktgewinn in Memmingen geht der FC Pipinsried mit Sicherheit nicht ohne Chancen in die „Mutter aller Abstiegskampfspiele“, wie es ein mitgereister FCP-Fan in Memmingen ausdrückte. Am kommenden Samstag, 14 Uhr, empfängt Schlusslicht Pipinsried den Tabellendrittletzten SV Heimstetten in der NAT-Arena, dann ist ein Sieg Pflicht für den Stolz des Dachauer Landkreises.

Stenogramm

FC Memmingen - FC Pipinsried 1:1 (1:0)

FC Memmingen: Martin Gruber, Mario Jokic, Philipp Boyer, Sebastian Schmeiser, Lukas Rietzler (60. Dennis Hoffmann), Stefan Heger, Fatjon Celani (84. Ensar Skrijelj), Furkan Kircicek, Olcay Kücük, Natsuhiko Watanabe (71. Nicholas Helmbrecht), Michael Heilig

FC Pipinsried: Thomas Reichlmayr, Arijanit Kelmendi (74. Özgür Sütlü), Noel Knothe, Fabian Hürzeler, Oliver Wargalla, Amar Cekic, Kevin Nsimba (90.+1 Markus Achatz), Sebastian Süß (62. Fadhel Morou), Andreas Schuster, Luis Grassow, Philipp Schmidt

Schiedsrichter: Luka Beretic

Zuschauer: 617

Tore: 1:0 (20.) – Furkan Kircicek. 1:1 (90.) – Oliver Wargalla.

Aufrufe: 06.5.2019, 09:21 Uhr
Dachauer Nachrichten / Bruno HaelkeAutor