2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zehn Teams am Campus: Von der U9 bis zur U19 trainieren alle Nachwuchsteams des FC Bayern auf dem Campus an der Ingolstädter Straße, sie alle spielen seit der Saison 2011/12 in der jeweils höchsten Klasse. Foto: Christina Pahnke / sampics
Zehn Teams am Campus: Von der U9 bis zur U19 trainieren alle Nachwuchsteams des FC Bayern auf dem Campus an der Ingolstädter Straße, sie alle spielen seit der Saison 2011/12 in der jeweils höchsten Klasse. Foto: Christina Pahnke / sampics

Seitz macht Mut: "Die Chance für Talente ist groß"

Bayerns U17-Coach spricht über seinen Job

Holger Seitz trainiert seit dieser Saison die U17 des Rekordmeisters. Vorgänger Tim Walter wurde Meister. Darauf kann auch der 43-Jährige hoffen. Im Gespräch mit der tz gibt er Einblicke ins seinen Job und schätzt die Chancen von Talenten, sich an der Säbener Straße durchzusetzen.

Wooyeong Jeong (18/Südkorea), Joshua Zirkzee (16/Niederlande), Ryan Johansson (17/Luxemburg), hinzu kommen Louis Poznanski (16) von Werder Bremen und Maximilian Lebedev (17) aus Stuttgart - in der U 19 und U 17 hat der FC Bayern seit der Campus-Eröffnung ordentlich aufgerüstet.

Aus Sicht der Roten absolut nachvollziehbar. Immerhin spielen diese beiden Altersklassen eine entscheidende Rolle dabei, dem Transfer-Wahnsinn die Münchner Antwort zu geben: Talente entwickeln statt Superstars kaufen und in den Nachwuchs investieren statt einen Rekordtransfer nach dem anderen tätigen - so soll die rote Zukunft aussehen. Ob das reicht, um auf Dauer mit den Paris Saint-Germains, Manchester Citys oder FC Barcelonas dieser Welt mithalten zu können? Wenn es nach Bayern-Präsident Uli Hoeneß geht, gibt es nur eine Antwort: Ja!

U17-Trainer schwärmt von „neuem, hochmodernem Nachwuchsleistungszentrum“

„Natürlich haben wir die Aussagen und die Erwartungshaltung registriert und stellen uns gerne dieser Herausforderung. Wenn man ein neues, hochmodernes Nachwuchsleistungszentrum baut, dann ist klar, um was es geht: Spieler für unsere Profi-Mannschaft auszubilden. Dass es schwierig ist, das ist kein großes Geheimnis. Aber: Es ist möglich“, sagt Holger Seitz im Gespräch mit der tz.

Der U 17-Trainer gilt als äußerst akribisch, denkt 24/7 an Fußball - das schätzen sie beim Rekordmeister. Wenn er hört, wie viel Hoffnung Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in den Bayern-Nachwuchs setzen, denkt er weniger an Druck: „Ich empfinde die Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß als total motivierend. Die Chance, den Schritt zu den Profis zu schaffen, ist da! Und ich bin der Meinung, sie ist größer als in den vergangenen Jahren. Das versuchen wir, unseren Spielern auch entsprechend zu vermitteln. “

27 Tor-Beteiligungen in elf Spielen

In seiner U 17 hat Seitz einige vielversprechende Talente: Oliver Batista Meier zum Beispiel. Der Deutsch-Brasilianer hat in der B-Junioren-Bundesliga in elf Spielen bereits 16 Mal getroffen und elf Tore vorbereitet. Darum läuft er auch schon für die U 19 auf. Poznanski kam erst im Winter aus Bremen. Beim FCB sind sie wegen seines robusten Körpers und der Athletik schon jetzt begeistert. Zirkzee und Johansson holten die Münchner wegen ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten aus dem Ausland an den Campus.

Eine Sonderbehandlung gibt es für sie nicht. Seitz: „Da ist auf und neben dem Platz kein Unterschied, warum auch? Die Ablösesummen für bestimmte Spieler spielen in unserer Arbeit überhaupt keine Rolle.“

Der U 17-Coach weiter: „Trotzdem ist es mir bewusst, dass ich mit den Spielern, die bei uns am Campus im Internat ihren Lebensmittelpunkt haben, mehr Gespräche zu führen habe, als mit einem Spieler, der nach dem Training in seine Familie zurückkehrt, wo er sein soziales Umfeld vorfindet. Einfühlungsvermögen ist hierfür entscheidend, alle Antennen ausfahren, um zu registrieren, wenn ein Spieler aus dem Internat emotional durchhängt.“

Aufrufe: 05.3.2018, 17:10 Uhr
Manuel Bonke und Jonas Austermann - tzAutor