2024-04-25T14:35:39.956Z

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Joshua Zirkzee findet das Spiel in der Regionalliga Bayern schneller als in der U19-Bundesliga.  Sven Leifer
Joshua Zirkzee findet das Spiel in der Regionalliga Bayern schneller als in der U19-Bundesliga.  Sven Leifer

„Echte Männer“ - Zirkzee nennt Unterschiede zwischen U19 und U23

Zwei Spiele, 80 Minuten, vier Tore

Nachwuchsstürmer Joshua Zirkzee sorgt im Moment beim FC Bayern für Furore. Der 17-jährige Niederländer stellt keine Ansprüche, sondern ist nur froh, dass er bei den Roten spielen darf.

München – Was für ein Wochenende für Joshua Zirkzee. Zwar spielte der 17-jährige Angreifer des FC Bayern insgesamt keine 90 Minuten Fußball, dennoch gelangen ihm in zwei Spielen vier Treffer. Nachdem er am Freitagabend drei Tore und einen Assist zur 5:1-Heimgala der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Bayern gegen den zuvor auswärts noch unbesiegten SV Schalding-Heining beigetragen hatte, erzielte er nur etwa 16 Stunden später den 2:1-Siegtreffer für die U19 des Rekordmeisters beim 2:1-Erfolg in Nürnberg. Dabei war der junge Niederländer am Freitag zur Schonung der Kräfte schon nach einer knappen Stunde aus- und tags darauf erst nach 70 Minuten eingewechselt worden. Wenngleich eine Quote von vier Toren in 80 Minuten nicht jedes Wochenende von ihm erwartet werden kann, stellte er seinen Wert in diesen beiden Tagen doch besonders nachdrücklich unter Beweis.

Im August 2017 aus der Nachwuchsabteilung von Feyenoord Rotterdam gekommen, gelangen Zirkzee seither in 45 Partien im Trikot des Rekordmeisters stolze 36 Tore. Und dass er seine imposante Statur (1,93 Meter) auch im Herrenfußball bereits gewinnbringend einzusetzen weiß, unterstrich er am Freitag. Sein Auftreten abseits des Platzes indes will so gar nicht zu jenem auf dem Platz passen.

Während der Lockenkopf im Spiel keine Angst zu kennen scheint und sich beherzt in jeden Zweikampf wirft, gibt er sich im Gespräch zurückhaltend. Es sei ihm „egal, für welches Team ich auflaufe“, erklärte er, „ich spiele für den FC Bayern“. In der Regionalliga, so das Bayern-Juwel, treffe er „halt auf echte Männer, das Spiel ist außerdem viel schneller als bei den Junioren“.

Erst am Tag zuvor hatte er, berichtet Zirkzee, von seiner dritten Berufung für die U23 erfahren. Da der junge Koreaner Wooyeong Jeong, der in der Woche zuvor beim 3:0-Heimerfolg über den FC Ingolstadt II alle drei Tore erzielt hatte, am Samstag sein Bundesligadebüt feiern durfte, griff Reserve-Coach Holger Seitz auf den 17-jährigen Nachwuchsstürmer zurück. Dass ihn Zirkzee dermaßen gleichwertig ersetzen würde können, war dann aber doch überraschend. Selbst ohne das im Winter für zehn Millionen Euro aus Vancouver verpflichtete und bislang ebenfalls in allen Belangen überzeugende 18-jährige kanadische Ausnahmetalent Alphonso Davies kann sich der FC Bayern derzeit nicht über einen Mangel an Offensivtalenten beklagen.

Aufrufe: 05.3.2019, 12:20 Uhr
Münchner Merkur / tz / Matthias HornerAutor