2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinstreue
Auch wenn der Verein auf dem Trikot ein offensichtlich anderer ist - seinem FV Delkenheim ist Thomas Dieken seit jeher verbunden. Foto: Thomas Dieken.
Auch wenn der Verein auf dem Trikot ein offensichtlich anderer ist - seinem FV Delkenheim ist Thomas Dieken seit jeher verbunden. Foto: Thomas Dieken.

Ein Leben für den Verein in vierter Generation

Serie: Delkenheims Urgestein Thomas Dieken kann eine tief im Verein verwurzelte Verwandtschaft vorweisen

DELKENHEIM. Gerade im Lokalsport ist es nicht selten, dass man einige Vereine fest mit gewissen Namen und Personen verbindet. Kenner identifizieren den Namen Dieken jedoch nicht nur mit dem FV Delkenheim. Viel eher steht der Name Dieken bem Klub aus dem Wiesbadener Osten für gelebte Tradition, Identifikation und ein wenig sogar für Wiesbadener Fußballhistorie. Und das bereits in vierter Generation.

Der Opa als Vereinsmitgründer

Alles begann mehr oder weniger mit Werner Dieken, der im Jahr 1949 einer der 31 Gründer des Fußballverein Delkenheims war. Werners Vater Josef Dieken war zudem als erster Vorsitzender im Klub tätig. Drei Jahre nach Gründung des Vereins erblickte schließlich Werners Sohn Wolfgang Dieken das Licht der Welt. Der mittlerweile 62-jährige (!) ist immer noch bei den Alten Herren des FVD aktiv. Und hegt einen Traum: Einmal noch mit Sohn Thomas zusammenspielen, der immerhin seit 1983 fast ununterbrochen für Delkenheim die Schuhe schnürt. – und mittlerweile auch schon 36 Jahre alt ist.

Rückblick auf eine bewegte Karriere

Mit zarten fünf Jahren begann Thomas Diekens Karriere in der Delkenheimer Jugend, 1996 folgte der Sprung in den Aktivenbereich, nachdem er im Jahre 1994 mit der Delkenheimer A-Jugend Kreispokalsieger geworden war.


Die A-Jugend des FV Delkenheim wird Kreispokalsieger 1994. Mit dabei ist auch Thomas Dieken (fünfter von links, oben). Foto: Dieken.

„Das waren für junge Spieler damals ganz andere Zeiten, blickt „TD“ zurück. „In den ersten Trainingseinheiten wurde ich von den Älteren in der Mannschaft öfters mal umgetreten, auch das Tragen von Hütchen und Toren vor und nach dem Training gehörte regelmäßig dazu. Da hat sich mittlerweile einiges geändert.“ Junge Spieler würden sich heutzutage zum Beispiel weniger unterordnen. Doch beim FVD sieht er eine positive Hierarchie gegeben. In der Dieken auch eine wichtige Rolle spielt. Auch wenn er das Kapitänsamt zur jetzigen Saison ablehnte, übernimmt Dieken als „alter Hase“ natürlich auch auf dem Platz entsprechende Verantwortung.
Damit es nach der „schlimmsten Saison meiner Karriere, als wirklich gar nichts mehr gestimmt hat und wir fast widerstandslos abgestiegen sind“ wieder aufwärts geht. Nach Möglichkeit wie in der Saison 2007/08, als der Klub aus dem Ländchen unter der Leitung von Spielertrainer und Ex-Regionalligaspieler Thorsten Becht („der beste Spieler mit dem ich je zusammen gespielt habe“) ungeschlagener Meister wurde. Zudem sicherte sich der Offensivmann noch mit satten 29 Treffern den Titel des besten Torjägers. Die endgültige Krönung erfuhr die Saison dann mit dem sensationellen Kreispokalsieg über den damaligen Verbandsligisten SV Frauenstein.
Ein Ende der sportlichen Laufbahn ist momentan noch nicht abzusehen. „So lange wie ich man mich bei der ersten Mannschaft noch braucht, spiele ich hier weiter“, Zweite Mannschaft oder gar Alte Herren sind für den 36-jährigen derzeit aufgrund der mangelnden sportlichen Herausforderung noch kein Thema. Auch wenn der Traum des Papas zeitnah erfüllt werden soll: „Wir sind beides Linksfüßler, da werden wir demnächst mal zusammen auf einer Seite spielen.“

Engagiert auf und neben dem Platz

Doch auch neben dem Platz engagiert er sich bereits als Vorstandsmitglied und Zweiter Vorsitzender im Verein. Auch für Teile des Sponsorings zeichnet sich der Automobilverkäufer verantwortlich. So ziert nicht nur in der laufenden Saison das Delkenheimer Trikot das Emblem einer bekannten deutschen Automarke mit Hauptsitz in Rüsselsheim. „Einige Spieler oder Gegner kommen mittlerweile auch oft auf mich zu, wenn sie ein neues Auto brauchen. Da klingelt dann natürlich auch die eigene Kasse“, sieht Dieken eine Win-Win-Situation für alle Parteien gegeben.


Dieken im Jahr 1984: Als kleiner Steppke bereits mit feiner Ballbehandlung. Foto: Dieken.

Der Verein weiß, was er an Thomas Dieken hat: „Über Thomas kann man nur Gutes sagen, ein sehr zuverlässiger und treuer Spieler“, meint Delkenheims Spielausschuss-Chef Uwe Hollstein. Doch auch andersherum verhält es sich genauso. „Der FV Delkenheim ist mein Heimatverein. Hier halten viele ehemalige Spieler den Verein weiterhin zusammen. Zudem ist hier ein sehr familiäres Umfeld gegeben.“ Die Familie Dieken trägt dazu jedenfalls einen großen Teil bei.



Weitere Bilder:


Thomas Dieken wird im 1986/87 E-Jugend-Meister der Hallensaison, kriegt hier die Trophäe überreicht. Foto: Dieken.


Ein weiteres Trainingsbild von Thomas Diekens frühen Anfängen in der Delkenheimer Jugend. Foto: Dieken.

Aufrufe: 016.9.2014, 06:30 Uhr
Philipp DurilloAutor