2024-05-10T08:19:16.237Z

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Unter Spielertrainer Dennis Deider (ganz rechts) hat sich der SV Wallrabenstein in der absoluten Spitzengruppe der Kreisoberliga etabliert. Ein Aufstieg in die Gruppenliga scheint machbar.
Unter Spielertrainer Dennis Deider (ganz rechts) hat sich der SV Wallrabenstein in der absoluten Spitzengruppe der Kreisoberliga etabliert. Ein Aufstieg in die Gruppenliga scheint machbar. – Foto: RSCP Photo

KOL: Dennis Deider auch mit 37 noch Leistungsträger

Unter seinem Spielertrainer hat sich der SV Wallrabenstein in der Spitzengruppe der Kreisoberliga etabliert - und will mindestens als Zweiter überwintern +++ Von Mentor Thorsten Becht einiges abgeschaut

Wiesbaden/Hünstetten. Wenn es etwas gibt, das sich Dennis Deider über all die Jahre in seiner Aktivenzeit bewahrt hat, dann sind das zwei Dinge: Seinen Torriecher. Und sein unstillbarer Hunger nach Erfolg. Eigenschaften, die der mittlerweile 37-jährige Goalgetter auch als Spielertrainer beim SV Wallrabenstein einbringt.

Beim Club aus dem größten Hünstetter Ortsteil hat Deider zu dieser Saison als Spielertrainer angeheuert. Und das nicht einfach nur, um sich nach seiner Zeit als Spieler bei Verbandsligist Spvgg. Eltville wieder Erfahrungen als Coach in die Vita zu schreiben. Sondern um im Idealfall nach der Saison auch was zu feiern zu haben: "Ich wollte nicht irgendwo hingehen, wo es um die goldene Ananas geht", sagt Deider. In seinem aktuellen Team habe er durchaus das Potenzial gesehen, ganz vorne mitmischen zu können. Was in dieser Runde super klappt. Drei Spieltage vor Jahresende steht sein Team auf dem zweiten Rang. Gewinnen Deider und Co. ihre abschließenden Partien in Laufenselden und gegen Meilingen, überwintert Wallrabenstein, das obendrein drei kampflose Punkte gegen Geisenheim sicher hat, auf dem Relegationsplatz zur Gruppenliga - mindestens.

Angesichts der extrem spannenden Spitzengruppe, die momentan bis zum Tabellensiebten TuS Beuerbach reicht, sieht Deider noch einen langen Weg bis zum Ziel: "Wir machen uns keinen Druck. Wenn wir die Liga nach oben verlassen sollten, würde natürlich auch Keiner Nein sagen", hegt der Spielertrainer leise Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Gruppenliga. Druck macht Deider vor allem einer Person: Sich selbst. 20 Tore hat er sich als Ziel gesteckt. Die Hälfte hat er bislang erreicht. "Mein Tank ist noch voll. Aktuell reicht es noch", sieht Deider ein Ende seiner Karriere als Spieler auch im gesetzteren Fußballeralter noch nicht in Sichtweite. Wobei: "Wenn ich sehen würde, dass jemand besser ist als ich, würde ich mich nie selbst aufstellen".

Kleiner, homogener Kader

Anders als in Eltville und Nordenstadt ist für Deider in Wallrabenstein vor allem die dünnere Besetzung des Kaders. 19 Spieler zählen zum Team, eine Reserve gibt es nicht. Da ist klar: Allzu viel Verletzungspech darf sein Team nicht haben, will es bis zum Schluss ganz oben mitspielen. Doch die Jungs, die da sind, haben Qualität und sind eine Einheit. Justin Reil ist mit 16 Treffern Top-Torjäger der Liga, Spieler wie Jan Flemming oder Laurin Hake, den Deider einst in Nordenstadts D-Jugend coachte, haben sich zu Leistungsträgern entwickelt. Im Tor glänzt der 37-jährige Jens Rock als erfahrener Rückhalt. Dazu bieten sich von der Bank zahlreiche Alternativen, taktisch könne man sowohl defensiv als auch offensiv nachjustieren, sagt Deider. Was sich auch im Spiel gegen Waldems bemerkbar machte, das der SVW nach Rückstand noch in einen Sieg drehte.

Von Mentor Thorsten Becht viel gelernt

Davon abgesehen sieht der Inhaber der Jugend-Elite-Lizenz Fortschritte im taktischen Bereich. "Wir spielen ruhiger von hinten raus, lösen vieles spielerisch, haben eine gute Passqualität", lobt Deider. Vor allem bei "Mentor" Thorsten Becht, unter dem er in Nordenstadt als Co-Trainer fungierte, hat er sich einiges abschauen können. "Seine Handschrift habe ich komplett verinnerlicht", sagt der Betriebsleiter eines Trampolinparks. Für den die Fahrten vom Wohn- und Arbeitsort Nordenstadt zu Spielen und Trainings kein Problem sind. Und wer weiß, vielleicht geht es in der kommenden Saison ja auch wieder weiter weg zu Auswärtsfahrten. Dann, wenn dem SVW der Aufstieg in die Gruppenliga gelingen würde.

Aufrufe: 017.11.2022, 05:00 Uhr
Philipp DurilloAutor