2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Spielgemeinschaft Herforst/Preist: Bald soll's ernst werden

Personell sehen beide Lager auf Dauer für sich alleine Probleme - Spieler des SV Speicher bringt die SG FidEifel als große Lösung ins Gespräch - UPDATE

Die nächste, größere Spielgemeinschaft (SG) bahnt sich im Eifelfußball an: Nachdem noch gegen Ende des alten Jahres Vorgespräche aufgenommen wurden, wollen sich die Verantwortlichen der SG Herforst/Beilingen/ Philippsheim und der SG Preist/Orenhofen demnächst an einen Tisch setzen, um konkret über eine Kooperation ab Sommer zu sprechen und Details auszuhandeln.

Vorher sollen jeweils die Mitglieder abstimmen, ob sie den Weg mitgehen wollen. Nach Angaben von Manfred Lichter, dem Vorsitzenden des FC Preist, gab es in den eigenen Reihen und in denen des bestehenden SG-Partners SV Eifelland Orenhofen bereits grünes Licht und den Auftrag der Mitglieder, konkrete Verhandlungen aufzunehmen. Zu einer außerordentlichen Versammlung hat die DJK Herforst für Sonntag, 24. Februar, 19 Uhr, ins Sporthaus eingeladen. Einziger Tagesordnungspunkt ist das Thema „Veränderung/Erweiterung der Spielgemeinschaft im Seniorenbereich“. Auch beim SV Beilingen und der Freizeitspielgemeinschaft Philippsheim sind demnächst Treffen geplant.


"Nicht warten, bis nicht mehr geht"

Auf den ersten Anblick überrascht das Vorhaben der Spielgemeinschaften aus Herforst und Preist, gemeinsame Sache machen zu wollen. Schließlich sind die einen im zweiten Jahr Mitglied der A-Klasse Eifel und rangieren hier momentan auf einem passablen zehnten Platz. Die anderen führen das Klassement in der B-II-Liga zur Winterpause an. Der demographische Wandel und das immer breitere Angebot an Freizeitaktivitäten sind jedoch auch in Herforst, Preist und Umgebung nicht wegzudiskutieren. „Auf die Dauer würde es immer enger werden mit dem Personal“, gibt FC-Preist-Vorsitzender Lichter zu bedenken. Die zweite Mannschaft hatte man während der vergangenen Runde mangels Spielern bereits zurückziehen müssen. „Vielleicht würde es noch ein paar Jahre in der aktuellen Situation hinhauen. Wir wollen aber nicht warten, bis dann nichts mehr geht“, möchte Herforsts Vorsitzender Johannes Heinzen vorausschauend handeln.

Die Zusammenarbeit ist man durch die Jugendspielgemeinschaft (JSG) FidEifel schon gewohnt. Hier sind außerdem die SG Fidei (Zemmer/Rodt/Schleidweiler) und der SV Speicher organisiert. „Es geht auch und vor allem darum, dass wir den Jugendspielern, die aus dieser JSG kommen, eine gemeinsame Zukunft bieten und sie nicht dann wieder im Seniorenbereich auseinanderreißen“, sagt Heinzen weiter.

Große SG mit Potenzial für Bezirksliga oder mehr?

Für David Steffes, der beim SV Speicher spielt und im Vorstand bis Dezember offiziell für den Bereich Marketing zuständig, wäre der konsequente Weg, die neue Spielgemeinschaft gleich auch auf sämtliche Vereine der JSG auszudehnen. „Dann müsste man sich nicht in ein paar Jahren wieder an einen Tisch setzen.“ Mit einer großen SG würde man nach Ansicht von Steffes „locker eine gestandene Bezirksligamannschaft stellen, die das Potenzial für die Rheinlandliga mitbringt. So macht man auch einen Verbleib von talentierten Jugendspielern interessant, die bislang nach Bitburg, Salmrohr oder Trier abgewandert sind“.

Die Vereine seien nur ein paar Kilometer voneinander getrennt. Deshalb sieht er den logistischen Aufwand, den eine solche, große Lösung mit sich bringen würde, als „machbar“ an. „Die Spieler kennen sich sowieso gut. Sie spielen gemeinsam in Freizeitmannschaften und feiern zusammen. Da gibt es keine Berührungsängste“, meint Steffes. Der 34-Jährige war früher auch in Herforst und Preist sowie in der Jugend des FSV Salmrohr aktiv.

Patrick Neumann, der zweite Vorsitzende des SV Speicher, streicht derweil heraus, dass es "die Einzelmeinung von David Steffes und nicht die generelle unseres Vereins ist". Eine SG einzugehen, sei derzeit kein Thema. Vielmehr sehe sich der Verein mit seiner in der Spitzengruppe der A-Liga rangierenden ersten Mannschaft und der auf Platz eins in der C-III-Liga überwinternden Reserve, aber auch aufgrund einiger Nachwuchsspieler, die in den nächsten Jahren nachrücken würden, "vom Potenzial her gut aufgestellt".


SG Fidei hat selbst ein klares Konzept

In Preist und Herforst ist eine mögliche (Senioren-) Spielgemeinschaft FidEifel aktuell auch kein Thema, zumal „die SG Fidei ja auch ein klares, eigenes Konzept hat“, wie Johannes Heinzen anmerkt. Das bestätigt Rainer Steffen, der bei der Sportgemeinschaft Leiter der Abteilung Marketing/Sponsoring ist: „Wir verfolgen derzeit das selbstgesteckte Ziel, bis 2020 in der A-Klasse Trier/Saarburg zu spielen, sehen uns für die kommenden Jahre personell gut aufgestellt und werden im Sommer noch mal die eine oder andere Verstärkung bekommen.“ Steffen weiß aber auch, dass es mit dem eigenen Nachwuchs von der A- bis zur C-Jugend dünn aussieht („Ohne eine JSG mit den umliegenden Ortschaften wäre hier kein eigener Spielbetrieb möglich“), sieht aber wieder in den Alterssegmenten der Bambini bis zur D-Jugend einen größeren Zulauf und ist der Meinung, dass man die Delle in den älteren Jahrgängen so überbrückt bekommt. Dass es der Fußball auf dem Land grundsätzlich immer schwerer bekommt, weiß auch Steffen und will sich einer großen SG FidEifel nicht generell verschließen. Momentan zumindest sieht er aber das Interesse am Fußball auf der Fidei wieder im Steigen, was ihn aus Sicht der eigenen Sportgemeinschaft zuversichtlich stimmt.

Aufrufe: 015.2.2019, 17:35 Uhr
Arens AndreasAutor