2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Schier grenzenlos war der Jubel bei Marco Michels und Co. Foto: Sebastian J. Schwarz
Schier grenzenlos war der Jubel bei Marco Michels und Co. Foto: Sebastian J. Schwarz

Auw(eia), so ein Dusel!

Bezirksliga: Durch einen Treffer kurz vor Schluss gewinnt die SG Schneifel Auw 4:3 in Schweich und macht damit den wohl  entscheidenden Schritt zum Titel. VIDEOINTERVIEW mit Jörg Stölben

Sieben Tore, zwei Elfmeter, ein rasantes, packendes Spiel mit viel Tempo und Emotionen und am Ende ein glücklicher Sieger, der kurz vor Schluss einen „lucky punch“ setzte. Durch den überaus glücklichen 4:3-(2:2)-Erfolg von Tabellenführer SG Schneifel Auw beim Drittplatzierten TuS Mosella Schweich verteidigte die Mannschaft von Trainer Jörg Stölben drei Spieltage vor Schluss ihren Vorsprung von sechs Punkten auf den FC Bitburg und tat den wohl entscheidenden Schritt Richtung Meisterschaft.

Mosella-Trainer Jochen Weber war nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Christoph Zimmer schier der Verzweiflung nah. „Das kann nach letztem Jahr nicht sein, dass wir am Ende wieder mit leeren Händen dastehen“, spielte er auf das 1:1 bei der SG Ruwertal an, das seiner Elf 2018 den Meistertitel und die Rückkehr in die Rheinlandliga gekostet hatte. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hatten die bessere Spielanlage, die klareren Chancen, waren die hoch überlegene Mannschaft. Und dann sowas!“

Mit „sowas“ meinte Weber wohl auch die beiden (mit)entscheidenden Situationen dieser Begegnung, die den knapp 300 Zuschauern wirklich beste fußballerische Kost bot. Zweimal war der lange, schlaksige Jan Pidde, der nur sehr schwer vom Ball zu trennen ist, von Schweicher Gegenspielern im Strafraum „ins Sandwich“ genommen worden. Beide Male zeigte der Referee auf den Punkt. Und beide Male nutzte Top-Torjäger Marco Michels die freie Schussbahn zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Wobei Mosella-Torwart Martin Klar beim zweiten Mal Pech hatte, dass ihm der Ball nach tollem Reflex unter dem Körper hindurch ins Netz rutschte.


Dreimal führt die Mosella, dreimal kommt Auw zurück

Dreimal lagen die Gastgeber, die schnellen, zielstrebigen Angriffsfußball boten, in Führung. Dreimal kamen die Schneifeler zurück, zweimal durch Michels‘ Strafstoß-Treffer (33., 67.), und einmal kurz vor der Pause durch Steven Kinnen (43.), nachdem Moritz Neufang (13.) und René Linster mit dem Kopf nach einer Ecke (36.) die Blau-Weißen in Führung gebracht hatten. Auch die erneute Führung durch Leon Rößler, (55.) konterten die Gäste durch Michels‘ zweiten versenkten Strafstoß, bis eine einzige Unaufmerksamkeit in der 86. Minute das Spiel auf den Kopf stellte und Michels eiskalt frei­stehend mit links den Sieg des Tabellenführers sicherstellte.

Schneifel-Trainer Jörg Stölben lobte nach der Partie, in der seine Mannschaft unter Dauerdruck stand und nur durch zwei tolle Reflexe von Torwart Dennis Koziol zwischen der 70. und 80. Minute nicht zum vierten Mal in Rückstand geriet, die Einstellung seiner Spieler. „Die Moral hat gestimmt heute, das hat man gesehen. Wir lagen dreimal hinten, sind dreimal zurückgekommen. Im Zweifel können wir halt auf unsere Offensivkraft vertrauen. Jetzt haben wir noch zwei Heimspiele. Da wollen wir uns die Butter natürlich nicht mehr vom Brot nehmen lassen.“


Schiri Zimmer im Brennpunkt

Im Brennpunkt des turbulenten Geschehens stand vor allem der Unparteiische Christoph Zimmer aus Wittlich. Die Mosella fühlte sich von ihm nicht nur wegen der beiden, zumindest nicht unumstrittenen Strafstöße, die sie erhalten hatte, benachteiligt. Sondern auch wegen zweier Situationen in der hektischen Schlussphase, bei der die Schweicher auf den Referee einstürmten und vehement einen Hand-Elfmeter forderten. Dass es danach noch lautstarken Redebedarf gab, lag in der Natur der Sache. Es blieb bei aller Phonzahl und verständlichem Frust jedoch erfreulicherweise im Rahmen einer sachlichen Auseinandersetzung.


SG-Schneifel-Trainer Jörg Stölben:



Statistik

TuS Mosella Schweich: Martin Klar – Alexander Schwarz, Philipp Grundmann, (90. Yannick Sklarski), Moritz Neufang, Maximilian Schemer, Stefan Schleimer, Marc Pitsch, Leon Rößler (75. Philipp Laux), Maximilian Gäbler, Markus Oltmanns, René Linster

SG Schneifel Auw: Dennis Koziol – Klaus Hamper, Stephen Kinnen, Jan Pidde, Maximilian Lenerz, ((80. Johannes Sigel), Jan Merkes, Marco Michels, (90. Daniel Gaussner), Jonas Lachmann, (60. Christian Babendererde), Andreas Nellessen, Alexander Zapp, Jonas Weberskirch

Tore: 1:0 (17.), Neufang, 1:1 (33. , Michels, Foulelfmeter), 2:1 (36.) Linster, 2:2 (43.) Kinnen, 3:2 (55.), Rößler, 3:3 (67., Foulelfmeter) Michels, 3:4 (88.) Michels

Schiedsrichter: Christoph Zimmer (Wittlich)

Schiedsrichter: 300

Aufrufe: 05.5.2019, 21:25 Uhr
Jürgen C. Braun Autor