4:0 im Stadtderby: BSV ist wieder die Nummer 1 in Guben

Breesener SV Guben Nord - 1. FC Guben 4:0
Der BSV ist wieder die Nummer 1 in der Stadt: Die Nord-Gubener bezwangen den 1. FC Guben klar mit 4:0 und revanchierten sich vor 400 Zuschauern am Baumschulenweg für die knappe 0:1-Hinspielniederlage. Da es für beide Teams rein tabellarisch in der Landesliga Süd um nicht mehr viel ging, zog das Duell die Spannung aus dem direkten nachbarschaftlichen Vergleich. Aus BSV-Sicht galt es allerdings auch, die Negativserie nach zuletzt vier Pleiten in Folge zu beenden, während die Gäste seit vier Spielen ungeschlagen waren und vor diesem Derby in der Rückrunde erst eine Niederlage einstecken mussten. Entsprechend engagiert begann der FC und hatte die gefälligeren Offensivaktionen, die aber keine große Gefahr für das Nord-Tor brachten. Auf der Gegenseite musste Torhüter Ivo Neugebauer, der das erste Mal in dieser Saison in der Landesliga-Elf auflief und sonst eigentlich im Kreisliga-Team im Feld spielt, bei der ersten Chance des BSV hinter sich greifen. Alexander Ost zirkelte aus knapp 25 Metern einen Freistoß aus halbrechter Position über die Mauer ins rechte obere Eck zur Führung.

Danach nahm die Partie etwas mehr Fahrt auf. FC-Kapitän Oliver Nitschke scheiterte in der nächsten Szene aus kurzer Distanz am gut reagierenden BSV-Schlussmann Danny Hübner. Auf der Gegenseite traf Kapitän Alexander Herzog per Kopf nur den Pfosten. Wenige Augenblicke später fischte Neugebauer einen gefährlichen Ost-Freistoß aus dem kurzen Eck und blieb auch in der 34. Minute gegen Herzog im Eins-gegen-eins der Sieger.

Gleich nach der Pause profitierten die Hausherren von einem kapitalen Fehler in der FC-Hintermannschaft: Einen zu kurz auf Neugebauer gespielten Rückpass nutzte Ost als perfekte Vorlage und schob die Kugel durch die Beine des Keepers zum 2:0 ein. Eine halbhoch hereingebrachte Ecke schob Spielertrainer Franz-Aaron Ullrich nach knapp einer Stunde aus vier Metern unbedrängt unter die Querlatte zur Vorentscheidung. Der eingewechselte Kamil Rajchel hatte nur drei Minuten später zwar noch den Anschlusstreffer auf dem Kopf, doch Hübner parierte erneut stark. Der ebenfalls eingewechselte Arkadiusz Waskowiak machte schließlich kurz vor dem Abpfiff mit dem 4:0 den Deckel auf die Partie, in der sich in der 2. Hälfte bei hochsommerlichen Temperaturen vor allem bei den Gästen die lange Saison und der Kräfteverschleiß nach der erfolgreichen Rückrunden-Aufholjagd im Abstiegskampf bemerkbar machte.

So sah es auch FC-Trainer Andreas Hoth: "Wir hatten uns mehr vorgenommen und hatten einige individuelle Fehler drin, die zu den Gegentoren führen. Fakt ist aber auch, dass die Breesener es mehr wollten und das Spiel verdient gewonnen haben. Wenn man ein Derby spielt, will man das natürlich positiv gestalten. Aber es ist schon so, dass wir in der Saison sehr viel Aufwand betrieben haben. Wir haben nur aus Vielem zu wenig Tore gemacht. Dadurch hatten wir immer wenig Punkte, vor allem in der Hinrunde. Irgendwann ist es dann so, dass der Akku leer ist. Aber sie haben sich nicht hängen gelassen und versucht weiter zu spielen. Aber wenn man bei dem Wetter 0:2 zurück liegt, fehlt es dann auch etwas an der Passgenauigkeit und dem Willen."

Beim BSV gab es dagegen nach dem Derbysieg nur lachende Gesichter. Spielertrainer Ullrich: "Wir wollten zum letzten Heimspiel der Saison nochmal eine ordentliche Leistung abrufen. Das ist uns auch gelungen. Vor allem, dass wir uns auch für die Hinspielniederlage rehabilitiert haben. Alles in allem war es am Ende ein völlig verdienter und gerechter Sieg. Ich bin zufrieden, dass wir zum Abschluss nochmal unseren Fans ein gutes Heimspiel abliefern konnten und die Jungs bis zum Schluss ordentlich durchgezogen haben."