2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Freuen sich aufs Derby: Bingens Coach Nelson Rodrigues (links) und sein Gegenüber Patrick Joerg.	Archivfotos: Edgar Daudistel
Freuen sich aufs Derby: Bingens Coach Nelson Rodrigues (links) und sein Gegenüber Patrick Joerg. Archivfotos: Edgar Daudistel

Das Derby der zwei Konzepte

VERBANDSLIGA Routinierte Binger Hassia empfängt an diesem Freitag junge Waldalgesheimer Alemannia

BINGEN/WALDALGESHEIM. Derbytime am Hessenhaus. Wenn Schiedsrichter Frederic Kaufmann an diesem Freitag um 19.30 Uhr das Fußball-Verbandsligaspiel zwischen Hassia Bingen und Alemannia Waldalgesheim anpfeift, treffen zwei unterschiedliche Konzepte aufeinander. Routine contra jugendliche Unbekümmertheit könnte die Überschrift lauten. Vor allem, weil bei den Gästen entscheidende Spieler aufgrund von Verletzungen fehlen.

AUSFÄLLE

Hassia-Trainer Nelson Rodrigues kann fast aus dem Vollen schöpfen. Es fehlen außer den Torleuten Pascal Eder (Rot-Sperre) und Fabian Haas noch Linksverteidiger Andy Schröder und der rechte Außenspieler Burak Tasci aufgrund eines doppelten Bänderrisses aus dem Spiel gegen Hohenecken am vergangenen Sonntag. Ungleich schwerer wiegt die Ausfallliste der Alemannia. Für entscheidende Akteure wie Konstantin Sawin, Vincenzo Bilotta und Patrick Walther käme ein Einsatz zu früh, außerdem fallen Peter Staegemann, Thiemo Stavridis, Patrick Monteiro und Jonas Becker aus.

ERWARTUNGEN

„Es wird ein kampfbetontes Flutlichtspiel, in dem um jeden Grashalm gekämpft wird“, sagt Alemannia-Coach Patrick Joerg und weiß, „dass es das Derby ist, auf das sich alle freuen, am meisten die Spieler.“ Die nämlich müssen für den Erfolg auf beiden Seiten an die Grenzen gehen. Rodrigues geht einen Schritt weiter. Er möchte „nach dem Spiel sagen können, dass wir drei Punkte mehr haben.“

Einig sind sich beide darin, dass es darum geht, diszipliniert zu spielen und den Gegner zu respektieren. „Die Mannschaft muss nicht unbedingt fünf Gelbe Karten haben, um am Ende sagen zu können, dass es ein guter Fight war“, so Rodrigues, ohne einen Zweifel daran zu lassen, dass das Derby eine besondere Partie sein wird.

TAKTIK/SYSTEME

„Die Alemannia hat im bisherigen Saisonverlauf verschiedene Gesichter gezeigt“, sagt Rodrigues und verweist darauf, „dass deren Bilanz ohne den Pokal nicht so rosig aussieht.“ Nichtsdestotrotz erwartet er einen fairen, aber harten Gegner mit einem flexiblen Spielsystem. So kombinationsstark wie in den vergangenen Jahren sei die Alemannia zwar nicht, dennoch werde sein Team die Partie sehr ernst nehmen.

Joerg erwartet die Binger ähnlich wie zuletzt bei deren 4:1 gegen Hohenecken, unabhängig vom System, das 4-2-3-1 mit Mükerrem Serdar in der Spitze oder 4-4-2 mit Goalgetter Fabian Liesenfeld zusätzlich in vorderster Front lauten könnte. In jedem Fall werde die Hassia früh am Gegner sein, mit gutem Zweikampfverhalten und guten Standards agieren, erklärte der Alemannen-Coach.

VORAUSSETZUNGEN

Waldalgesheim hatte am vergangenen Wochenende spielfrei, zuvor gab es ein souveränes 2:0 beim SC Hauenstein und den verdienten 1:0-Pokalerfolg gegen Oberligist SV Gonsenheim. „Ich bin stolz auf das Pokal-Viertelfinale und vor allem darauf, wie sich meine Mannschaft in beiden Partien präsentiert hat“, sagt Joerg. Ungeachtet der Tatsache, dass man sich beim aktuellen Tabellenachten den ein oder anderen Sieg in der Meisterschaft mehr gewünscht hätte.

Die Hassia geht als Tabellendritter mit nur einem Punkt Rückstand auf den FC Speyer mit ähnlichen Erfolgserlebnissen ins Derby. Einem 3:0 gegen den SC Hauenstein ließ die Rodrigues-Truppe das 4:1 gegen Hohenecken folgen.

ZIELE

„Du musst die Geilheit haben, das nächste Tor nachzulegen“, weiß Rodrigues, dass es zwar temporäre Phasen gibt, in denen sein Team defensiv spielen muss, dass dies gegen Hohenecken nach der 1:0-Führung aber zu extrem wurde. Beide Trainer sind sich einig, dass die Partie etwas Besonderes wird und fordern, dass alle Akteure nach den gestellten Vorgaben ihre Leistung abrufen. Verlieren jedenfalls will am Freitagabend keiner. Gewinnt die Hassia, liegen bereits acht Punkte zwischen beiden Teams. Selbst das hätte nach dem bisherigen Saisonverlauf aber noch keine endgültige Aussagekraft. Unter optimalen Voraussetzungen geht es für beide Mannschaften darum, den Platz hinter dem designierten Meister Arminia Ludwigshafen nicht aus den Augen zu verlieren.



Aufrufe: 027.10.2017, 09:00 Uhr
Jochen WernerAutor