4:2-Sieg in Teningen: Weil im Pokal-Viertelfinale

Das Friedrich-Meyer-Stadion hielt kollektiv die Luft an, in jener 80. Minute. Die Hausherren hatten den Torjubel auf den Lippen, die Gäste einen bangen Blick im Gesicht. Der Ball senkte sich von der Unterkante der Latte - und sprang vor die Torlinie und wieder zurück ins Feld . Glück für Weil, Pech für Teningen. Der FC war nur Zentimeter vom Ausgleichstreffer entfernt gewesen. Wenige Sekunden zuvor war SV-Schlussmann Maximilian Imgraben ein Befreiungsschlag misslungen, FCT-Verteidiger Thorsten Sillmann reagierte an der Seitelinie blitzschnell. Aus über 40 Metern hob er den Ball direkt auf das verwaiste Weiler Gehäuse. Imgraben und seine Abwehrkollegen waren geschlagen, doch Fortuna verwehrte den Schwarz-Weißen den Ausgleichstreffer.

Dabei schien die Vorentscheidung in der letzten Achtelfinal-Partie bereits gefallen zu sein. Mit einem Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit war Weil auf 3:1 davongezogen und hatte alles unter Kontrolle. Fabio Bibbo hatte seine Farben mit einem gefühlvollen Kunstschuss unter die Latte erneut in Führung gebracht, wenige Minute später baute Fabian Kluge den Vorsprung der Gäste aus. Ein herber Schlag für den Landesligisten aus Teningen, den ein Foulelfmeter aber wieder ins Spiel zurückbringen sollte. Sillmann trat an und verwandelte auch im dritten Pflichtspiel hintereinander einen Strafstoss. Die Hausherren hatten den Anschluss hergestellt und schöpften neuen Mut, agierten forsch und schnupperten am 3:3.

Schon in der ersten Hälfte zeigte der FCT zwei Gesichter. In der ersten halben Stunde dominierte der SV Weil das Geschehen, während Teningen kein Mittel gegen das druckvolle Spiel des Kontrahenten fand. Die Weiler waren zweikampfstärker und einen Schritt schneller - die Schwarz-Weißen hingegen trafen meist die falschen Entscheidungen und leisteten sich zu viele einfache Fehler. Die Gäste sorgten mit Schüssen aus der Distanz immer wieder für Gefahr und wenn sie unmittelbar im Strafraum auftauchten, waren sie ebenfalls sofort brandgefährlich. Wie in der 13. Minute, als Kluge im Anschluss an eine Ecke zum 0:1 einschieben konnte.

Offensiv fand der FCT, der auf seine Flügelzange Daniel Binder (beruflich verhindert) und Hanno Förtner (verletzt) verzichten musste, nicht statt - bis zur 30. Minute. Einen Freistoß aus 25 Metern setzte Florian Rees wuchtig in die Maschen und sorgte mit dem ersten Torschuss für den Ausgleich. Plötzlich waren die Teninger tonangebend, legten ihre Scheu gegen den höherklassigen Gegner ab und zeigten jenen Mut, der sie in der zweiten Runde zum Sieg über Villingen getragen hatte. Mehrere hochkarätige Chancen verzeichnete der Außenseiter, einmal konnte der SV Weil gerade noch auf der Linie retten.

Und als sie in jener 80. Minute allesamt bereits geschlagen waren, hatten die Weiler eben doch noch das Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Zugleich besannen sich die Gäste auf ihre Stärken und nahmen das Heft wieder in die Hand. Den Teninger Hoffnungen auf eine Schlussoffensive setzte Bibbo mit dem 2:4 in der 87. Minute schließlich ein Ende. Die spannende Partie hatte ihren verdienten Sieger gefunden und der SV konnte sich für die Finalniederlage aus dem Jahr 2011 revanchieren. Im Viertelfinale darf sich Weil nun mit dem Viertligisten SC Pfullendorf messen.


FC Teningen - SV Weil 2:4 (1:1)

Teningen: Napolitano, Reinhardt (60. F. Saggiomo), Grafmüller, Erler, Sillmann, Schmidt (80. Hordzewitz), A. Saggiomo, Spöri (80. Koch), Löffler (46. Bögelsbacher), F. Rees, Hess

Weil: Imgraben, Kluge, Elsasser, Schmidt, Fuhrler, Ophoven, Acar (65. Bürgin), Emmerich, Said (57. Blaschke), Sprich (80. Perrone), Bibbo

Tore: 0:1 Kluge (14.), 1:1 F. Rees (30.), 1:2 Bibbo (52.), 1:3 Kluge (56.), 2:3 Sillmann (70., Elfmeter), 2:4 Bibbo (87.)
Schiedsrichter: David Schmidt
Zuschauer: 300