2024-06-14T14:12:32.331Z

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Martin Thomann feiert ekstatisch seinen Treffer zum 1:0 auf Schalke.
Martin Thomann feiert ekstatisch seinen Treffer zum 1:0 auf Schalke. – Foto: Imago Images

»Einfach nur geil«: Das Karriere-Highlight des Martin Thomann

Schweinfurts Torschütze auf Schalke im Fokus

Die 37. Minute auf Schalke wird Martin Thomann nie mehr vergessen: Die Kugel wird ihm von Sascha Marinkovic weitergeleitet, er kann Fahrt aufnehmen, lässt im Strafraum zwei Bundesliga-Profis alt aussehen und schlenzt das Spielgerät zur Schweinfurter Führung ins lange Eck. Rein von der Ästhetik her muss sich der Treffer hinter keinem Tor in der Champions League verstecken!

"Es war einfach nur geil", schwärmt Martin Thomann immer noch. Damit meint er aber nicht nur sein persönliches Husarenstück: "Auch wenn die Veltins-Arena leer war, es war ein Mega-Erlebnis. Wir haben es alle von Anfang bis Ende genossen." Dass es am Ende sogar ein spannendes Spiel wurde, damit hatten die Schnüdel im Vorhinein wohl nur zu hoffen gewagt. Zu groß schien doch der Unterschied zwischen einem Erst- und Viertligisten. Deswegen war neben dem Stolz über die eigene Leistung auch ein wenig Ärger dabei, die große Sensation verpasst zu haben: "Ein bissl traurig sind wir schon. Leider haben wir nach der Führung viel zu schnell das 1:1 und das 1:2 bekommen. Mit dem Elfmeter hatten wir noch einmal die Riesenchance zum Ausgleich. Hat aber nicht ganz sollen sein. Wir können aber sehr zufrieden sein. Es war eine tolle Erfahrung, von der wir lernen können."

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Individualtraining ist angesagt: »Darin sind wir mittlerweile Profis.«

Auf die letzte große Party folgte aber schnell die Ernüchterung. "Nach dem Spiel in der Kabine hat uns dann unser Trainer Tobias Strobl frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr gewünscht. So früh musste er das noch nie tun, hat er gesagt", erzählt Thomann säuerlich schmunzelnd. Die Spieler und der Betreuerstab des 1. FC Schweinfurt 05 haben sich direkt im Anschluss an die Partie bei S04 in die Kurzarbeit verabschiedet. "Scheiße ist das, so deutlich muss ich das einfach sagen. Das hat sich wie ein roter Faden durch das Jahr 2020 gezogen. Es kann nur besser werden", hegt Thomann die Hoffnung, dass 2021 wieder einigermaßen normal wird ablaufen können. Die freie Zeit in den kommenden Wochen wird er für andere Dinge nutzen: "Das Positive daran ist, dass mehr Zeit mit der Familie genießen kann." Ansonsten wird er sich wie alle anderen auch wieder individuell fit halten. "Darin sind wir mittlerweile Profis", lächelt er, wenn auch ein wenig gequält. Anfang oder Mitte Januar hofft Thomann, dass es wieder mit Mannschaftstraining losgehen kann.

Aufrufe: 06.11.2020, 12:03 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor