2024-05-02T16:12:49.858Z

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Selbst auf dem Tribünendach saßen die Zuschauer bei diesem Spiel des FC Penzberg. Das Bild aus der FC-Chronik ist undatiert. Die Überdachung der Tribüne entstand 1954.  
Selbst auf dem Tribünendach saßen die Zuschauer bei diesem Spiel des FC Penzberg. Das Bild aus der FC-Chronik ist undatiert. Die Überdachung der Tribüne entstand 1954.   – Foto: FC Penzberg

FC Penzberg: Vereinschronik zum 100-Jährigen - mit Wiggerl Kögl

Chronik erscheint verspätet

Beim FC Penzberg erscheint zum 100-jährigen Vereinsjubiläum die Vereinschronik. Für diese mach sogar der sechsmalige deutsche Meister Wiggerl Kögl eine Ausnahme.

Penzberg – Es begann auf einem sumpfigen Gelände, das erst mühevoll mit Asche und Abraum aufgefüllt werden musste, damit es als Fußballplatz herhalten konnte. Das waren die Anfänge des FC Penzberg vor 100 Jahren. Später, 1955 und 1956, folgten die Sternstunden – die Saison in der zweiten Liga mit Spielen gegen den FC Bayern, das Hinspiel in Penzberg vor rund 7000 Fans. Auch danach bot der Verein reichlich Gesprächsstoff: etwa die Karriere von Profi-Fußballer Wiggerl Kögl oder die Saison 1997/98, als der FC mit drei namibischen Nationalspielern in der B-Klasse spielte. Oder zuletzt der Umzug vom FC-Gelände, auf dem heute ein Wohnviertel und ein Supermarkt stehen, ins Nonnenwaldstadion.

FC Penzberg: Chronik zur 100-jährigen Vereinsgeschichte

Nachzulesen ist dies in einer Chronik, die der Penzberger Autor Stefan König über den FC Penzberg verfasst hat. Es sei nicht nur eine Vereinschronik, es werde ein Stück Stadtgeschichte dargestellt, betont zweiter Vorsitzender Andreas Rauchenberger. Eigentlich sollte die Chronik bereits im Sommer 2020 erscheinen – rechtzeitig zum 100-jährigen Vereinsjubiläum. Wegen der Corona-Pandemie fielen aber nicht nur ein Großteil der Feiern aus, etwa das Spiel gegen eine höherklassige Elf, der Festabend und die große Party, die für den Sommer geplant waren. Auch die Fertigstellung der Chronik verzögerte sich.

Mittlerweile ist die Chronik fertig. Kurz vor Weihnachten konnte der FC sie an die Mitglieder verschicken. Ende Januar bekamen die Stadtratsmitglieder das Buch. Sobald die Geschäfte wieder öffnen dürfen, will der FC die Chronik kostenlos auslegen. Die Arbeit habe ihm viel Freude bereitet, sagt König. Das Ziel sei gewesen, dass sie nicht nur für Vereinsmitglieder interessant ist. Geholfen habe ihm ein „tolles Team“. König wurde im Stadtarchiv fündig und beim früheren FC-Geschäftsführer Alfred Wiendl. Viele Gespräche führte er auch mit Museumsleiterin Diana Oesterle, die für die letztjährige Ausstellung über Karl Wald recherchiert hatte, dem Erfinder des Elfmeterschießens, der ebenfalls zur FC-Geschichte gehört.

Wiggerl Kögl als Aushängeschild beim FCP

Beeindruckt hat FC-Vize Rauchenberger die Geschichte aus dem Kapitel über die 2. Liga, als Spieler ihre Schicht im Bergwerk so legten, dass sie am Abend Zeit fürs Training hatten. Stolz darf der FC zudem auf ein Interview mit Wiggerl Kögl („die FC-Legende schlechthin“) sein, der mit dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart sechs Mal deutscher Meister wurde und in der Nationalelf spielte. Kögl gibt eigentlich seit Jahren keine Interviews mehr. Für seinen Heimatverein machte er eine Ausnahme.

Der Profifußballer war Jugendspieler beim FC Penzberg, das Trikot der ersten Mannschaft trug er aber nur einmal: eine Halbzeit lang im September 1990, als der FC Bayern zum Eröffnungsspiel des Nonnenwaldstadions zu Gast war. Kögl erzählt von der Zeit, als er zum FC Bayern kam. Er machte gerade seine Ausbildung im Penzberger Rathaus. FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß musste damals bei Bürgermeister Kurt Wessner antreten, um sich bescheinigen zu lassen, dass Kögl, sollte es beim FC Bayern nicht klappen, seine Ausbildung fortsetzen darf. Als Gegenleistung erhielt Wessner das Versprechen, dass der FC Bayern bei der Eröffnung des Nonnenwaldstadions spielt, was dann etliche Jahre später auch geschah.

Und welche Ziele hat der FC Penzberg aktuell? Laut Vize-Chef Rauchenberger wolle man um den Landesliga-Aufstieg weiterspielen, sollten die restlichen Saisonspiele irgendwann stattfinden. Außerdem hat sich der FC für die Futsal-Bundesliga angemeldet, die 2022 startet. Die Jungs, so Rauchenberger, seien richtig heiß drauf.

wos

Aufrufe: 05.2.2021, 10:07 Uhr
Weilheimer Tagblatt /Autor