2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Zwei gegen einen: Der Erkneraner Kapitän Erik Haase und Sebastian Busse (rechts) versuchen in dieser Szene mit vereinten Kräften, Gubens Pawel Piotrowski vom Ball zu trennen.  ©Kai Beißer
Zwei gegen einen: Der Erkneraner Kapitän Erik Haase und Sebastian Busse (rechts) versuchen in dieser Szene mit vereinten Kräften, Gubens Pawel Piotrowski vom Ball zu trennen. ©Kai Beißer

Kaltstart endet mit einem Remis

Fußball-Landesligist FV Erkner trennt sich 1:1 vom abstiegsbedrohten 1. FC Guben / Der Motor stottert noch arg

Zum Rückrundenauftakt der Fußball-Landesliga Süd haben sich der FV Erkner und der 1. FC Guben leistungsgerecht 1:1 getrennt. Beide Mannschaften machten in der Tabelle einen Platz gut: Die Randberliner sind jetzt Dritter.

Kaltstart bei Sonnenschein, aber wenig erbaulichen fünf Grad im Stadion am Dämeritzsee: Der Erkneraner Motor kam im ersten Spiel nach der Winterpause nur selten so richtig auf Touren, geriet vor allem in der Viertelstunde vor der Pause gar mächtig ins Stottern. Vor allem im Abwehr-Getriebe war das Knirschen unüberhörbar, die Beschleunigung auf der Außenbahn, im Herbst eine der größten Stärkender Mannschaft, ließ arg zu wünschen übrig. Da gilt es für Trainer Heiko Schickgram und seinen Assistenten Igor Moschewitsch jedenfalls noch jede Menge nachzujustieren, an der einen oder anderen Schraube zu drehen.

„Wir haben uns gegen die Gubener immer schwer getan und wussten, dass sie besser sind, als es ihr Tabellenplatz aussagt. Nach vorn ging heute nicht allzu viel, obwohl wir die besseren Chancen hatten, hinten fehlt es durch die vielen Ausfälle weiter an Stabilität“, sagte Schickgram. „Insofern müssen und können wir mit dem einen Punkt leben.“

Der hing in der letzten Minute allerdings am seidenen Faden, als der junge Lansana Sheriff freistehend am stark reagierenden Marco Schlausch im FVE-Tor scheiterte und der eingewechselte Clemens Krüger den Nachschuss über die Latte jagte. Unmittelbar darauf pfiff die souveräne Schiedsrichterin Jacqueline Lünser die Partie ab. Trost erhielt der 18-jährige Krüger von seinem Kapitän Adam Woryta: „Junge, das passiert, beim nächsten Mal ist er drin.“

So blieb es bei dem Unentschieden, das bereits nach 36 Minuten feststand. Die Gastgeber waren in Führung gegangen, als Sven Paprotny einen Freistoß im Mittelfeld schnell ausführte. Karam Al Maliji bediente Paul Röwer, und ehe es sich die nur zuschauenden Gubener versahen, schlug dessen Rechtsschuss, sich leicht Richtung Pfosten drehend, rechts unten ein – das elfte Saisontor des 23-Jährigen (26.).

Aber nur zehn Minuten später der Ausgleich, als Erkners Niclas Mertins eine harmlose Flanke von links entgegen der Laufrichtung von Schlausch Richtung kurzes Eck stocherte, der nachsetzende Kamil Rajchel vor dem Torhüter an den Ball kam und diesen über die Linie drückte.

Phasenweise sah es richtig gut aus, wenn die Gubener schnell nach vorn spielten. Nach einer Viertelstunde hätten sie bereits in Führung gehen können, als nach einem im Mittelfeld von Rafal Pietka gewonnenen Kopfballduell Rajchel plötzlich zentral vor Schlausch auftauchte, aber etwas überhastet rund einen Meter am linken Pfosten vorbei zielte. Die beste Möglichkeit der Gastgeber hatte Simon Pille, sein Volleyschuss vom Elfmeterpunkt ging aber weit drüber (21.).

Nach dem Wechsel war erneut Raichel zweimal in aussichtsreicher Position, zweimal zu unentschlossen, zweimal allerdings auch arg abseitsverdächtig (49., 52.). Auf der anderen Seite bot sich Al Maliji und Röwer die Doppel-Chance zum 2:1 (58.), der gerade eingewechselte Christopher Schwarz scheiterte per Kopf an Karol Matwiejczyk (64.), und nach dem schönsten Spielzug der Partie – Al Maliji passte rechts in den Raum zu Pille, der flankte sofort auf den Kopf von Röwer – war der Gäste-Schlussmann erneut mit einem ganz starken Reflex zur Stelle (66.).

Für den 1. FC Guben war es übrigens tatsächlich ein absoluter Kaltstart in die Rückrunde: „Wir haben aus den unterschiedlichsten Gründen kein einziges Testspiel bestreitenkönnen“, klagte Trainer Andreas Hoth. Dass die Mannschaft so weit unten steht, liegt auch an der Sturmschwäche. „Wir machen zu wenig Tore.“ Der Treffer am Sonnabend war erst der 16. im 16. Saisonspiel. „Aber winter-übergreifend sind wir jetzt seit vier Partien ungeschlagen“, sagte Co-Trainer ein wenig lakonisch. Im Dezember hatte der FC 1:0 gegen Blau-Weiß Vetschau und den Lokalrivalen BSV Guben-Nord gewonnen und bei Frankonia Wernsdorf ebenfalls 1:1 gespielt.

Aufrufe: 025.2.2019, 05:15 Uhr
MOZ.de / Kai BeißerAutor