2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Eine intensive Spitzenpartie: Sebastian Krüger (links) und Christoph Hohenwald (Mitte, oben) mühten sich nach Kräften bei den Standards der Wittstocker.   ©MZV
Eine intensive Spitzenpartie: Sebastian Krüger (links) und Christoph Hohenwald (Mitte, oben) mühten sich nach Kräften bei den Standards der Wittstocker. ©MZV

Wittstock macht einen großen Schritt Richtung Kreisoberliga

Stahl gewinnt das Spitzenspiel gegen Blau-Weiß Walsleben

Als Walslebens Co-Trainer Matthias Kupper nach der Partie gegen Stahl Wittstock eine Runde Kümmerlinge für die anwesenden Gäste-Spieler in der Vereinskneipe ausgab, da zollte er der Leistung des Gegners Respekt und gratulierte, auch wenn rechnerisch noch nicht vollzogen, den Dossestädtern zum Aufstieg in die Kreisoberliga. 1:2 (0:1) hatte sein Blau-Weiß soeben das Spitzenspiel verloren.

"Die Jungs haben sich eingeschworen und festgestellt, dass sie nichts zu verlieren und zu verschenken haben", so die Worte von Thomas Erfurth, Vorstandsmitglied der Darritzer. Die Konstellation vor dem Anpfiff war so, dass Walsleben mit einem Erfolg punktgleich wäre, die Kreisliga somit bis zum Schluss spannend bliebe. Dass es nicht so kam, hat zwei Gesichter. Einmal ein altbekanntes und auch zu erwartendes, nämlich das von Top-Torjäger Oliver Giessel. "Wir wussten es im Vorfeld, dass wir ihn nicht komplett ausschalten können. Seine Fähigkeiten sind überragend." Trainer Patrick Kelch wollte es jedoch nicht so haben, dass die Eindämmung des Aktionsradius von Giessel auf Kosten des Offensivspiels ging. Die Innenverteidigung von Blau-Weiß mit Steven Damis und Sebastian Krüger ackerte, schmiss sich in Bälle und verdiente sich Bestnoten. Jedoch fehlte somit der Spielaufbau über die Mitte. Die ersten Anspiele gab es fast nie, da Giessel die Abwehr immer auf Trab hielt. Das Mittelfeld hing folglich etwas in der Luft. "Aber die beiden im Abwehrzentrum haben es wirklich gut gegen Olli gemacht", bekamen Damis und Krüger Zuspruch von Ingolf Thon, dem Co-Trainer von Stahl.

Das zweite Gesicht der Partie war Matthias Dannehl. Der 33-Jährige war erst in der Winterpause vom Landesklasse-Vertreter Schwarz-Weiß Zaatzke zurück nach Wittstock gekehrt und sorgte in Darritz für die besonderen Momente. "Dass der Torwart nicht einmal eine Reaktion gezeigt hat, macht das Tor noch besser", meint Dannehl zum Freistoßtreffer, der die Entscheidung zum 1:2 brachte. Giessel wurde gefoult und der Routinier zirkelte den Ball mit links genau ins Toreck hinter der Mauer. "Da war nichts zu machen", gestand Walslebens Trainer Patrick Kelch ein. Dieser überlegte jedoch, ob nicht beim ersten Streich des Duos Dannehl-Giessel eine Chance gewesen wäre, sofern er übergegriffen hätte.

Wieder war Giessel gefoult worden und Dannehl zirkelte den Ball in den Winkel. Keeper Hannes Lange hielt, doch den Abstauber nutzte Patrick Schönfeldt (34.) zur Führung. "Dieses Tor darf nicht fallen, weil im Vorfeld nicht Krüger Giessel gefoult hat, sondern andersherum. Er hat nämlich unseren Verteidiger runtergezogen", so Kelch, der sich noch gut an ähnliche Szenen seiner aktiven Zeit erinnerte. "Dann musst du die Hand offensichtlich für den Schiedsrichter wegschlagen." Björn Krasnowski (Langen) sah dies anders.

Walsleben wirkte irgendwie gehemmt an diesem Tag. "Zwei, drei von uns wollten es nicht so sehr wie die Wittstocker. Deshalb haben sie gewonnen", so Krüger.

Dieser sah seine Jungs nur einmal richtig aufbegehren, als sich Christoph Hohenwald durchsetzte und zum zwischenzeitlichen 1:1 (65.) einschob. Die Reaktion darauf war ein Anstoß, wobei Giessel an den Ball kam. Anschließend gab es das Foul vor der Strafraumgrenze und Dannehl schoss den Freistoß ein.

Nach dem Abpfiff rannte Stahl-Coach Dietmar Andreé direkt zu Dannehl und Giessel, um sie zu herzen. Er wusste, bei wem er sich bedanken konnte. Gratulationen nahm er nicht an. "Es fehlen noch drei Punkte", so Andree.

Aufrufe: 023.5.2016, 01:34 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor