2024-04-25T14:35:39.956Z

Transfers
Gibt die Richtung vor in der neuen Kreisliga-Saison: Matthias Kniesche wird zukünftig beim TSV Wustrau als Trainer fungieren.  ©MZV
Gibt die Richtung vor in der neuen Kreisliga-Saison: Matthias Kniesche wird zukünftig beim TSV Wustrau als Trainer fungieren. ©MZV

Frischzellenkur in Wustrau

Beim TSV schwingt ein neuer Coach das Zepter an der Seitenlinie. Er kann mit zwei Neuzugängen planen.

Kreisligist TSV Wustrau verpasst sich eine Kur: Zwei Neue schließen sich zur im August beginnenden Spielserie dem Traditionsverein an. Und auch das Zepter an der Seitenlinie wird mit Matthias Kniesche ein anderer schwingen.

"Alles neu macht der Mai" ist ein Volkslied aus dem 18. Jahrhundert. Darin heißt es: "Hier und dort, fort und fort, wo wir ziehen, Ort für Ort, alles freut sich der Zeit, die verschönt erneut". Es ist nicht bestätigt, dass Ingo Lamprecht durch die Wustrauer Straßen schlenderte und diese Zeilen trällerte, als er sich im Mai um eine finale Antwort auf die Trainerfrage bei seinem TSV bemühte. Aber jene besungenen neuen schönen Zeiten könnten kommen, denn Lamprecht fand in Matthias Kniesche seinen geeigneten Kandidaten. "Bereits vor Monaten hatte ein Spieler von uns den Kontakt vermittelt. Vor ein paar Wochen haben wir uns dann mit ihm und dem Mannschaftsrat zusammengesetzt." Das Urteil des Chefs und der Truppe - "Es passt."

Eigentlich sollte der neue Mann an der Seitenlinie bereits nach dem Derby gegen den Langener SV vorgestellt werden. Doch nach der 2:5-Niederlage herrschte keine gute Stimmung im Team, sodass die Übermittlung der Botschaft vertagt wurde. Inzwischen aber leitete der 34-Jährige seine erste Trainingseinheit. Ingo Lamprecht zum Debüt: "Einer meinte, dass es genau richtig war. Ein anderer erzählte, dass es zu hart war." Für den neuen Schwung spricht der 7:3-Erfolg im letzten Saisonspiel in Heiligengrabe.

Matthias Kniesche hat erste Trainererfahrungen beim SV Union Neuruppin im Juniorenbereich gesammelt. Dort betreute er für kurze Zeit die A-Junioren in der Landesklasse. Als Spieler war er zu Glanzzeiten des Herzberger SV an der Seite von bekannten Gesichtern wie Martin Dombrowski (heute MSV Neuruppin) aktiv. Das größte fußballerische Wissen brachte er aber aus seinen zwei Jahren beim österreichischen Club FC Admira Wacker Mödling mit. "Ich möchte schon attraktiven Fußball in Wustrau spielen lassen", umriss er seine Maxime. "Das Rausknallen hinten gefällt mir nicht. Da brauchen wir Spielintelligenz auf dem Platz. Ich weiß, dass das nicht von heute auf morgen geht." Zwei Jahre Zeit werden vergehen, bis die Mannschaft das umsetzt, sagt er. Beim mehrjährigen Projekt sollen auch Junioren helfen, die beim TSV ausgebildet werden. Kniesches kurzfristiges Ziel: "Ein Mittelfeldplatz und nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen."

Auch der TSV ist dem Coach nicht unbekannt, denn auch für seinen jetzigen Club war er bereits als Spieler zu sehen. Ingo Lamprecht: "Für uns war eine Lösung auf der Position sehr wichtig, da Bernd Mielke nur als Notlösung eingesprungen war. Ihn brauche ich als Abteilungsleiter Fußball wieder, was er durch seine Berufung zum Coach ruhen ließ und ich diesen Posten anschließend inne hatte." Lamprecht kann sich durch die Verpflichtung Kniesches wieder komplett auf die Vereinsführung konzentrieren und Mielke rutscht auf den Stellvertreter- sowie Abteilungsleiterposten. "Er kümmert sich fortan um den Sport und ich um die Pässe." Der TSV-Chef empfindet es als enorm wichtig, dass die einzelnen Abteilungen seines Clubs weiterhin gut vernetzt bleiben. Dabei nimmt Mielke nun wieder eine zentrale Position bei den Wustrauern ein. "Bei unserem neuen Coach finde ich seine Einstellung gut", vergibt Ingo Lamprecht Vorschusslorbeeren. "Er trägt den Gedanken des Vereins mit. Bei uns kann jeder mitmachen, der will, aber keiner, der muss. Geld fließt nicht." Auch ohne lukrative Aufwandsentschädigungen stellt der TSV zur neuen Saison einen 20-Mann-Kader. "Im Grunde also wie auch im vergangenen Jahr. Einen Akteur hatten wir im Auge, doch der wechselt nun zum MSV Neuruppin II", so der Vereinschef.

Doch personell gibt es schon ein paar Veränderungen. So wird der Kreisligist auf Eugen Wiskow verzichten müssen. Der 29-jährige Offensivmann kümmert sich nun ausschließlich um seine Tenniskarriere beim TC Grün-Weiß Neuruppin. Als weiterer Abgang gesellt sich Kai Lemke dazu, der 35-Jährige bleibt allerdings noch im Stand-by-Status.

Auf zwei Neue freut sich die Elf, die als Tabellenneunter aus der Saison kam. "Leroy Scheffler kann nun nach seiner Sperre auflaufen. Er kam von den A-Junioren des MSV in der Winterpause und meldete sich zu spät an." Neben diesem Nachwuchsmann begrüßt Lamprecht auch Dennis Barsikow vom RSV Maulwürfe zurück. "Er hat bereits früher für uns gespielt und wollte wieder zum TSV." Dass die Maulwürfe sich aus der Kreisoberliga freiwillig zurückziehen, kam dem Linksfuß nicht ungelegen.

Neben der Kaderplanung hat sich zudem der Posten des Co-Trainers fast von selbst ergeben. Mit Daniel Peters kam ein ehemaliger Landesliga-Kicker aus Mecklenburg-Vorpommern im Laufe der Saison dazu. "Da er noch selber spielen möchte, will er nicht den Trainerjob ausfüllen. Er steht aber dem neuen Coach mit Rat und Tat zur Seite." Der in Neuruppin wohnende Peters hatte bereits in den abschließenden Partien der Saison beispielsweise das Aufwärmprogramm geleitet.

Aufrufe: 023.6.2016, 09:26 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor