2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Trost gespendet: Walslebens Steven Damis war nach der 0:1-Niederlage im Kreisliga-Spitzenspiel gegen Langen niedergeschlagen. Mit einem Lolli bewaffnet, traute sich Ehefrau Angelique an ihn heran und hielt die Hand.  ©MZV
Trost gespendet: Walslebens Steven Damis war nach der 0:1-Niederlage im Kreisliga-Spitzenspiel gegen Langen niedergeschlagen. Mit einem Lolli bewaffnet, traute sich Ehefrau Angelique an ihn heran und hielt die Hand. ©MZV

Respekt vor Stahls Stärke zu groß

MIT GALERIE: Blau-Weiß Walsleben kann gegen den Langener SV nicht gewinnen / Das Spitzentrio rückt näher zusammen

Der 21. Spieltag der Kreisliga Ost sollte zur Bewährungsprobe des Tabellenführers Blau-Weiß Walsleben werden. Nach dem 0:1 gegen den Langener SV scheint diese nicht bestanden. Doch in Darritz sehen sich die Verantwortlichen weiter auf dem richtigen Weg. In Langen weckt der Erfolg keine Begehrlichkeiten mehr.

"Wir hatten uns vorgenommen mit weniger Ballbesitz auszukommen. Es sollten eher lange Bälle gespielt werden, so dass wir keine Probleme gegen die robuste Truppe aus Walsleben bekommen", schildert LSV-Trainer Frank Wagner seinen Matchplan. Diesen sah er beim 1:0-Siegtreffer bestätigt. "Dieser fiel durch einen langen Ball." Zuerst wurde der Schussversuch abgewehrt, allerdings vor die Füße von Andy Horn. Der dann den Nachschuss aus 20 Meter im Tor unterbrachte. "Er kann das, weil er über eine gute Schusstechnik verfügt", freute sich der Trainer über seinen Goalgetter.

Auf anderer Ebene war der Gast jedoch überrascht. Langen hatte sich im Vorfeld darauf eingestellt und danach auch die Taktik ausgerichtet, dass die Darritzer die Bälle schnell in die Spitze spielen. "So war unsere Vorstellung, doch die haben gar nicht so viel geschlagen. Sie spielten eher mit." Allerdings gab es unterschiedliche Meinungen der Trainer in der Bewertung der Chancen. "Wir müssen schon 2:0 führen, ehe Horn sein Tor macht. Wir sind viermal vor dem Langener Kasten und machen kein Tor", gab es Frust beim Walslebener Trainer Patrick Kelch. Der genau darin den entscheidenden Faktor für die Niederlage sah. "Wir waren nicht schlechter. Und in der ersten Halbzeit hatten wir Vorteile. Doch meine Stürmer machen die Treffer nicht so aus dem Nichts, wie es vielleicht einem Horn gelingt."

Solche Großchancen sah jedoch der LSV-Verantwortliche nicht. "Kann ich nicht sagen. Sie kamen durchaus nach vorne. Aber ihre Zwei-gegen-zwei-Situationen müssen sie dann besser ausspielen. Richtige Möglichkeiten habe ich nicht gesehen."

Wagner war es auch relativ egal, denn das 1:0 zur Pause ließ seine Mannen ruhiger agieren. "Wir haben geführt und mussten daher nicht mehr machen", gab der Coach zur ereignisarmen zweiten Halbzeit zu Protokoll. Eine einzige wirklich brenzlige Szene gab es, als LSV-Keeper Florian Wille und Verteidiger Patrick Horn sich uneins wegen des zu klärenden Balles waren. Wille nahm den Rückpass auf und es gab aus elf Metern einen indirekten Freistoß. Doch der Darritzer Norman Püschel traf mit seinem Versuch nicht einmal das Tor, wodurch die Niederlage besiegelt wurde. Jubelstürme beim Gast blieben jedoch aus. "Weil alle Spieler wissen, dass Stahl Wittstock bei einem Sieg im Nachholespiel gegen Fehrbellin trotzdem noch sechs Punkte weg ist. Und sie sind eigentlich zu stark. Es reicht in der Klasse, wenn vorne ein Oliver Gießel stürmt. Dazu traue ich es den anderen Teams nicht zu, sie zu schlagen. Ich glaube nicht, das es noch gefährlich werden kann", so Wagner zu den eigenen Aufstiegschancen.

Restprogramm im Aufstiegskampf:

1. Stahl Wittstock (20 Spiele, 49 Pkt.)

SG Linum (H), SV 90 Fehrbellin (H), Blau-Weiß Walsleben (A), Herzberger SV (H), TuS Dabergotz (A), SV Dreetz (H)

2. Blau-Weiß Walsleben (21 Sp., 49 Pkt.)

FSV Heiligengrabe (A), Stahl Wittstock (H), Blau-Weiß Nackel (A), SG Linum (H), Blau-Weiß Wusterhausen (A)

3. Langener SV (21 Spiele, 46 Pkt.)

Herzberger SV (H), TuS Dabergotz (A), SVDreetz (H), TSV Wustrau (A), SG Sieversdorf (H)

Ein weiteres Spitzenspiel der Kreisliga Ost sollte ursprünglich in Herzberg angepfiffen werden. Der gastgebende Tabellen-Vierte hätte es mit dem Fünften Union Neuruppin II zu tun gehabt. Doch dazu kam es nicht und wird es in dieser Saison wahrscheinlich auch nicht mehr. "Herzbergs Jens Hasenkopf hat sich bei mir gemeldet und gesagt, dass ich diese Partie absetzen solle", so Staffelleiter André Ballast. Dieser Aufforderung schloss sich das Versprechen an, dass sich die Mannschaftsverantwortlichen auf einen neuen Termin verständigen würden. "Dies ist aber nicht passiert, so dass es nun ein Sportgerichtsfall ist. Auf gut Glück können wir nicht die Spiele absetzen. Wir haben uns an Regeln zu halten." Dem Staffelleiter wurde übermittelt, dass Herzberg bis Freitag um 18Uhr eine terminliche Alternative anbieten würde. "Diese gab es aber nicht. Und dann ist es auch nicht unsere Aufgabe von Union Neuruppin, nach einer anderen Option zu schauen", so Dirk Struckl.

Spielverlegungen, sofern sie innerhalb von vier Wochen vor Spieltermin angedacht sind, bedürfen der Zusage der anderen Mannschaft und sind kostenpflichtig. Eine Ausnahme wäre, wenn durch Krankschreibungen nachgewiesen werden könnte, dass keine sieben Akteure des absagenden Teams zur Verfügung gestanden hätten. Bindend sind hierbei die Meldelisten der Mannschaft.

Aufrufe: 03.5.2016, 08:37 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor