2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligabericht
Seltenheitswert: Auch wenn hier Fehrbellins Dennis Bohm (rechts) die Lufthoheit über Walslebens Norman Püschel gewann, so war der SV 90 chancenlos im Bestreben eines Sieges. Foto: Stephan Ellfeldt
Seltenheitswert: Auch wenn hier Fehrbellins Dennis Bohm (rechts) die Lufthoheit über Walslebens Norman Püschel gewann, so war der SV 90 chancenlos im Bestreben eines Sieges. Foto: Stephan Ellfeldt

TuS mag's eher ruhiger

Dabergotz-Trainer Silvano Fiore war unzufrieden mit kommunikativen Unparteiischen / In Schönberg ist man glücklich über das Comeback von Oliver Wolf und in Walsleben werden drei Kreuze gemacht

Wie sehr ein Fußballspiel von dessen Leitung abhängig ist, weiß nun auch Silvano Fiore. Der Trainer von TuS Dabergotz empfand die vielen Spielunterbrechungen wegen des diskussionsfreudigen Unparteiischen Thorsten Foltin (Hansa Wittstock) als unpassend.

Einen großen Schritt in der Kreisligatabelle nach oben versprachen sich die Spieler und Trainer vom TuS Dabergotz (Tabellen-Zehnter mit 18 Punkten). Doch im Duell mit dem Abstiegskandidaten TSV Wustrau (Elfter, 16 Punkte) unterlagen die Schützlinge von Silvano Fiore und Christoph Sperberg am Sonntag mit 1:2 (0:0). „Wir hatten einen guten Beginn in einem relativ offenen Spiel“, so Fiore, der sich erhoffte, dass sein Team per spielerischer Mittel den Gegner dominieren könne und so zum Erfolg käme. Doch es war eine Partie mit einem „das Spiel zerredenden“ Schiedsrichter. „Er hat viel kommentiert, und es kam kaum Spielfluss zustande“, schildert der TuS-Coach das Amtieren vom Unparteiischen. „Einmal war es ein Fan, der wohl den Torwart belästigt hatte und deswegen woanders hingeschickt werden musste. Ach irgendwie war alles pures Drama. Und ein anderes Mal ist ihm dann auch noch eine Fliege ins Auge geflogen. Das Spiel wurde unterbrochen, weil er ein Taschentuch wollte.“ Fiore konnte zu dem Kreisliga-Kick mehr Geschichten fernab des Treibens mit dem Ball erzählen, als es sportliche Highlights gab. Sechs Minuten Nachspielzeit wurden trotz des eher ereignisarmen Gekickes angezeigt, was TuS mächtig wunderte.

„Die Nachspielzeit betrug fünf Minuten. Und die waren definitiv notwendig, weil viel gemeckert wurde von den Spielern auf dem Platz. Dazu wurden viele Bälle weggeschlagen. Einmal hat es allein eine Minute gedauert, bis der Ball wieder zurück kam.“ Foltin empfindet die Kritik an seiner Spielleitung völlig unpassend, da er sich nur der Dramatik dieses Kellerduells bewusst war. „Es darf nicht vergessen werden, um was es ging. Es war dazu noch ein Kampfspiel, wo es auch zu Rudelbildungen kam.“ Foltin schlichtete und zeigte die notwendigen Verwarnungen. „Die Spieler haben mich nach der Partie sogar gelobt. Ich habe keine Ahnung, was der Dabergotzer Trainer hat. Ich bin nicht schuld an der Niederlage“, so Foltin. Über die Fliege konnte der Unparteiische herzhaft lachen: „Es dauerte maximal 30 Sekunden.“

Fußball wurde auch etwas gespielt. Die Wustrauer gingen per Kopfball (82.) in Führung. „Danach drückten wir und belohnten uns sogar mit dem 1:1. Doch dann schalteten meine Spieler kurz vor Ende der Nachspielzeit ab und waren nicht konsequent genug am Mann.“ Folgerichtig bekamen die Hausherren noch das 1:2 per Flachschuss. TuS rappelte sich dann noch kurz auf, es war ja noch Zeit für die sportliche Antwort. Doch Michael Schütt vergab die letzte Großchance. Dabergotz steckt nun wieder inmitten des Abstiegskampfes. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht SV Dreetz.

In Schönberg fieberten die Fußballer aus der Kreisoberliga dem Schlagzeilen behafteten Comeback von Torwart Oliver Wolf entgegen (der RA berichtete). „Mir hat es gar nicht gefehlt“, freute sich daher auch SV 69-Trainer Torsten Grusa darüber, dass er keine Handschuhe tragen musste beim 1:0-Erfolg in Sadenbeck. Von seinem Aushilfskeeper, der in Schwaben lebende Wolf hilft bis Saisonende aus, war Trainer Grusa arg angetan. „Er hat einen guten Eindruck gemacht im Training. Auch an der Leistung im Spiel gibt es nichts zu Deuteln. Was er auf das Tor bekam, wurde akurat gehalten.“ Grusa beeindruckte auch, dass Wolf seine Vorderleute einteilte und stellte. Dazu war er ein Ruhepol in der Defensive. „Als wenn er nie weg gewesen wäre. Er kennt auch noch alle Jungs.“ Eine kleine Schwäche hat der SV 69-Coach dann doch ausgemacht, die er dem Aushilfskeeper jedoch nicht ankreiden will. „Beim Herauslaufen fehlt das Timing. Aber es ist klar, dass er nach der langen Zeit kleine Probleme haben musste.“ Daher wurden alle Schönberger Spieler angehalten, ihrem Keeper zu helfen. „Zu Null“, war der einzige Kommentar vom Keeper, als er vom Feld kam. „Das kann er sich im Kalender anstreichen. In Schönberg steht die Null selten“, so Grusa.

Die Walslebener Trainer machten nach dem Wochenende drei Kreuze hinter dem Sieg gegen Fehrbellin. Personell aus dem letzten Loch pfeifend, gelang ein glanzloser 2:0-Erfolg. Besonders hervor tat sich dabei allerdings Kapitän Sebastian Krüger. Der eigentliche Innenverteidiger musste dieses Mal im Mittelfeld ran. „Er war der beste Mann“, so Co-Trainer Matthias Kupper. Aus der Not wurde somit eine vorzügliche Alternative.

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Aufrufe: 019.4.2016, 13:17 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor