2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Erfahrung von zusammen 100 Jahren: Das bedrohte Linumer Eck stellten die beiden 50-jährigen Ernst Wodetzki und Manfred Klöppel (rechts in der Mauer) gekonnt zu.  ©MZV
Erfahrung von zusammen 100 Jahren: Das bedrohte Linumer Eck stellten die beiden 50-jährigen Ernst Wodetzki und Manfred Klöppel (rechts in der Mauer) gekonnt zu. ©MZV

Die hundertjährige Freistoßmauer in Linum

Bei der SG brachte sich am Wochenende die wohl älteste Zwei-Mann-Mauer Brandenburgs in Stellung. Das wirft auch ein Schlaglicht auf die personelle Situation im Verein.

Als der Unparteiische Maximilian Dittrich (Wittstock) in der ersten Halbzeit des Kreisliga-Kicks zwischen Walsleben und Linum die Mauer nach einem Freistoßpfiff abschritt, tummelte sich neben ihm die pure Erfahrung. Ernst Wodetzki und Manfred Klöppel, beide 50 Jahre alt, bildeten die hundertjährige Mauer. Beide Routiniers hätten gerne auf ihre Einsatzzeit verzichtet, doch da einige Spieler nicht erschienen, mussten sie am Sonntag 90 Minuten ran. Achtbar schlugen sie sich und zeigten keinen Leistungsunterschied zu vielen jüngeren Akteuren. "Jetzt müssen wir nur noch ein Spiel überstehen und dann geht es hoffentlich mit neuen Leuten weiter", so Vorstandsmitglied Hans-Joachim Spitzer.

In dieser letzten Partie der Saison werden noch einmal die "alten Hasen" helfen, sofern einige jüngere Kicker aus dem Kader mit Abwesenheit glänzen sollten. "Die Alt-Herren von uns machen es einfach. Irgendwann ist aber auch Schluss mit lustig. Eigentlich wollen sie nicht mehr gegen die jungen Burschen beim Gegner antreten. Es ist aber das Familienleben im Verein. Sie fühlen sich alle wohl und helfen deshalb", so Spitzer.

Aufmunternde Worte kommen auch vom SV Blau-Weiß Walsleben, bei dem die SG wieder nur zu elft und mit etlichen Alt-Herren-Spielern antreten musste. "Uns ging es vor ein paar Jahren nicht anders. Da mussten auch wir mit einigen Alt-Herren in der ersten Mannschaft antreten", so Blau-Weiß-Trainer Patrick Kelch. Die aktuelle Entwicklung der Darritzer mit dem Aufstieg in die Kreisoberliga könnte Vorbild für Spitzer & Co. sein. Und damit die Linumer eine ähnliche Entwicklung nehmen können wie die Darritzer, bastelt der Verein gerade an der Zukunft. "Wir haben schon Gespräche mit Trainern geführt. Markus Morgner aus Flatow hat uns abgesagt. Als die Vereine im Nachbarkreis Oberhavel gehört hatten, dass er eine Truppe trainieren würde, haben sie sich um ihn bemüht. Jetzt geht er dort hin. Ein neuer Kandidat war auch schon bei uns zum Gespräch. Mal sehen, wie es ausgeht."

Auch auf dem Spielermarkt sind die Linumer tätig. Neben zwei Junioren, die zur neuen Saison 18 Jahre alt werden, gesellt sich auch der 25-jährige Olaf Lukaschewicz dazu. "Ihn habe ich bereits angemeldet. Er spielte früher bei Union Neuruppin und wohnt jetzt in Berlin", freut sich Spitzer über den Zugang. "Wir sind dabei, dass wir den Kader aufstocken. Mit fünf bis sechs Spielern sind wir im Gespräch." Auf die Frage, ob es die SG Linum in der kommenden Saison definitiv geben wird, antwortet Spitzer eindeutig. "Nach dem jetzigen Stand: ganz sicher."

Aufrufe: 06.6.2016, 22:53 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor