2024-04-25T14:35:39.956Z

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Den ersten Platzverweis des Turniers kassierte der Waliser Ethan Ampadu (links vorne).
Den ersten Platzverweis des Turniers kassierte der Waliser Ethan Ampadu (links vorne). – Foto: Massimo Insabato/PA Wire/dpa

Von Maffei über Platzverweis bei EM: Chance auf den Ball entscheidend

Zwei ähnliche Szenen

Schiedsrichter-Lehrwart Dominik von Maffei erklärt, warum es beim EM-Spiel Wales gegen Italien für ähnliche Situationen nur einen Platzverweis gab.

Landkreis – Zur Europameisterschaft setzt die Uefa bereits zahlreiche neue Regeln um, die ab Juli auch im Amateurbereich gelten werden. Während des Turniers greift die Heimatzeitung mit Dominik von Maffei, dem Schiedsrichter-Lehrwart der Gruppe Bad Tölz, zu der auch der Landkreis Miesbach gehört, aus ausgewählten Spielen auffällige Szenen heraus und erklärt die Regel hinter der jeweiligen (Fehl-)Entscheidung der EM-Schiedsrichter.

Erster Platzverweis des Turniers für Waliser Ethan Ampadu

Den ersten Platzverweis der Europameisterschaft kassierte der Waliser Ethan Ampadu. Im Spiel gegen Italien kam er in der 56. Spielminute gegen Federico Bernardeschi zu spät und traf ihn oberhalb des Knöchels. Der Schiedsrichter zeigte sofort Rot, die Szene wurde nach dem Spiel von den TV-Experten intensiv beleuchtet und diskutiert. Von Maffei legt sich fest und sagt: „Er hat den Ball nicht gespielt, und der Ball war auch nicht unmittelbar in der Nähe. Er trifft ihn voll mit der offenen Sohle oberhalb des Sprunggelenks. Es war eine Aktion mit hoher Intensität und Dynamik. Das sind alles Indikatoren für eine rote Karte. In der Geschwindigkeit ist das kaum wahrnehmbar, aber der Schiedsrichter ist optimal gestanden und hatte gute Sicht. Daher war die rote Karte richtig.“

Gelbe Kare gegen Daniel James wäre nötig gewesen

Eine ähnliche Szene gab es im gleichen Spiel bereits in der 35. Minute. Dabei traf der Waliser Daniel James seinen Gegenspieler ebenfalls oberhalb des Knöchels, der Schiedsrichter erkannte und ahndete zwar das Foul, sprach gegen James aber nur eine Ermahnung aus. „Eine Ermahnung ist dafür definitiv zu wenig. Eine gelbe Karte wäre Pflicht gewesen, aber es war kein Platzverweis. Er trifft seinen Gegenspieler nicht voll, sondern rutscht ihm mit den hinteren beiden Stollen über den Schienbeinschoner. Der Ball war spielbar. Es war ein rücksichtsloses Einsteigen, aber kein brutales Foul. Die gelbe Karte hätte es aber auf jeden Fall geben müssen, zumal es sich hierbei um eine perfekte Einstiegsverwarnung gehandelt hätte“, erklärt von Maffei.

Aufrufe: 024.6.2021, 16:53 Uhr
Miesbacher Merkur / Thomas SpieslAutor