2024-05-10T08:19:16.237Z

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Dominik von Maffei Schiedsrichter-Lehrwart
Dominik von Maffei Schiedsrichter-Lehrwart – Foto: THOMAS PLETTENBERG

SR-Lehrwart erklärt strittige Szenen bei der EM - Darum hat das erste Tor von Gosens nicht gezählt

Szenen aus Schweden – Slowakei und Portugal – Deutschland

Die EM ist in vollem Gange und es kommt immer wieder zu strittigen Szenen. Schiri-Lehrwart Dominik von Maffei erklärt die Entscheidungen der Unparteiischen.

Landkreis – Zur Europameisterschaft setzt die Uefa bereits zahlreiche neue Regeln um, die ab Juli auch im Amateurbereich gelten werden. Während des paneuropäischen Turnier greift die Heimatzeitung gemeinsam mit Dominik von Maffei, dem Schiedsrichter-Lehrwart der Gruppe Bad Tölz, zu der auch der Landkreis Miesbach gehört, aus ausgewählten Spielen auffällige Szenen heraus und erklärt die Regel hinter der jeweiligen (Fehl-)Entscheidung der EM-Schiedsrichter.

Schweden - Slowakei: Elfmeter, aber keine rote Karte?

Durch den 1:0-Sieg über die Slowakei haben die Schweden einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Der goldene Treffer fiel in der 77. Spielminute durch einen von Emil Forsberg verwandelten Foulelfmeter. Zuvor hatte der slowakische Keeper Martin Dubravka den schwedischen Angreifer Robin Quaison am Eck des Fünfmeterraums gelegt. Er sah daraufhin nur die gelbe Karte. „Es war vom Torwart eine ballorientierte Aktion zur Verhinderung einer klaren Torchance. Er kommt zu spät, es war aber kein brutales Foul. Daher hat der Schiedsrichter richtigerweise auf die Doppelbestrafung verzichtet und nur Gelb und Elfmeter gegeben“, erklärt von Maffei.

Deutschland - Portugal: Den Gegner irritiert – und deshalb Abseits

Bereits in der sechsten Minute brandete in den deutschen Reihen beim wichtigen zweiten Vorrundenspiel gegen Portugal Jubel auf, als Robin Gosens eine Flanke von Matthias Ginter artistisch zum vermeintlichen 1:0 in die Maschen setzte. Der Treffer wurde aber wenig später aufgrund einer Abseitsstellung von Serge Gnabry aberkannt, der mittig am Fünfmeterraum in Richtung Ball gegrätscht war, diesen aber knapp verpasst hat. „Die Entscheidung war richtig. Gnabry berührt den Ball zwar nicht, aber er macht eine klare Bewegung zum Ball und irritiert damit seinen Gegenspieler. Daher war seine Abseitsstellung strafbar.“

Kein Abseits vor dem Eigentor zum 2:1

Ebenfalls im Spiel zwischen Deutschland und Portugal wurde das Eigentor von Raphael Guerreiro zum 2:1 (39.) für Deutschland auf Abseits überprüft, da Gosens auf der linken Außenbahn beim Zuspiel zu ihm mit dem Arm vermeintlich im Abseits war. Letztlich wurde der Treffer gegeben. „Auch diese Entscheidung war richtig, da er nur mit dem Arm im Abseits war. Für eine Abseitsentscheidung werden nur Körperteile berücksichtigt, die für eine Torerzielung verwendet werden dürfen. Daher war es kein Abseits und ein reguläres Tor“, erläutert der EM-Experte der Heimatzeitung.

(Thomas Spiesl)

Aufrufe: 023.6.2021, 09:54 Uhr
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