2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Die Wörrstädter Fußballerinnen jubelten ausgelassen über den Pokalhalbfinalsieg in Marnheim. F: Wolff
Die Wörrstädter Fußballerinnen jubelten ausgelassen über den Pokalhalbfinalsieg in Marnheim. F: Wolff

TuS Wörrstadt im Pokalfinale

KRIMI Fußballerinnen setzen sich gegen Marnheim im Elferschießen durch / Sonntag Endspiel in Grünstadt

WÖRRSTADT. Ziel erreicht,. Die Wörrstädter Fußballerinnen stehen im Finale um den Pokal des Südwestdeutschen Fußballverbands. Und das nach einem weiteren Krimi: 6:5 gewann sie nach Elfmeterschießen. So wie im Viertelfinale gegen den FC Speyer. Diesmal halt nur gegen den FC Marnheim, den Meister der Verbandsliga.

Im ersten Abschnitt eine spielerisch starke Vorstellung

Wer glaubte, in Speyer einen Hitchcock erlebt zu haben, sah sich getäuscht. Von der Dramatik her war der Schlagabtausch beim Erzrivalen in Marnheim nochmals eine Steigerung. Der Regionalligist führte nach Treffern von Sarah Schmitt (33.) und Jessica Wissmann (FE, 46+1) schon 2:0, ehe die Pfälzer aufdrehten. „Wir sind nervös geworden“, resümierte Spielertrainerin Jessica Wissmann. Ausdruck fand das in vielen langen Bällen nach vorne. „Dabei wäre es besser gewesen, Lori (Loreana Liebetanz, Anm.) wie gewohnt tief anzuspielen“. Praktisch so wie im ersten Abschnitt, in dem die Neuborn-Elf einen spielerisch ordentlichen Eindruck machte.

Die Nervosität rächte sich. Marnheim wurde stärker und erarbeitete sich in der kampfbetonten Begegnung nach 73 Minuten einen Elfer. Tina Ruh, mit 47 Treffern die überragende Torjägerin in der Verbandsliga, verwandelte. Keine 60 Sekunden später schaffte Laura Glaser den Ausgleich. Wissmann meinte, ihre Mannschaft habe die Linie auch wegen der vielen jungen Spielerinnen verloren. „Denen fehlte noch die Erfahrung, mit einem solchen Druck umzugehen.“ Von der haben sie nun reichlich gesammelt.

Mehr noch: Der Druck wuchs weiter. Schuld daran hatte ein Handgemenge, auf das sich Lorena Graci in der 90. Minute mit einer Marnheimer Auswechselspielerin einließ. Die Konsequenzen: Beide Rot, und TuS Wörrstadt fortan in Unterzahl.

In der Verlängerung mit dem Rücken zur Wand

Josephine Rothmann und ihre Gefährtinnen spielten in der Verlängerung nur mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem schafften sie es, durch den Treffer von Liebetanz ein 3:2 vorzulegen (99.). Sie verwandelte einen Elfer. Bestand hatte der Vorsprung nur bis zur 117. Minute, weil Selina Fuchs einlochte. TuS Wörrstadt war da schon stehend k.o.

Das Team rettete das Remis aber über die Ziellinie. Wissmann: „Diese halbe Stunde nur mit zehn Leuten – das war hart“. Im Elferschießen setzte sich die Qualität von TuS Wörrstadt durch. Jessica Wissmann, Loreana Liebetanz und Sarah Schmitt verwandelten sicher. Zwei Marnheimerinnen versagten indes in der hitzigen Atmosphäre die Nerven. Sie scheiterten.

TuS Wörrstadt imponierte über die 120 Minuten einmal mehr durch mannschaftliche Geschlossenheit. „Wenn in einer solchen Begegnung nicht jede für jede läuft, dann wird das nicht“, kommentierte Wissmann. Erfreulich, betonte die Spieletrainerin, war, dass die Marnheimer Spielerinnen „trotz des erbitterten Kampfspiels nachher zu uns kamen und uns viele Glück fürs Finale gegen Siegelbach wünschten. Wir sollten sie weghauen“.

Sonntag, 15.30 Uhr, steigt das Finale in Grünstadt. Nach dem kräftezehrenden Halbfinale sind Siegelbacherinnen favorisiert. Sie schalteten Obersülzen locker 4:1 aus. Andererseits: TuS Wörrstadt ist durch die beiden Pokalschlachten in Speyer und Marnheim gewachsen. Vielleicht mobilisiert diese Erfahrung Kräfte, von denen noch keiner ahnt.



Aufrufe: 027.5.2017, 15:00 Uhr
Claus RosenbergAutor