Oberrotweil sichert sich die Pole Position

Die besseren Karten für die Bezirksliga-Qualifikation haben indes die Kaiserstühler, die im direkten Vergleich mit den Freiburgern die bessere Tordifferenz vorweisen können. Denn die Elf von FFC-Coach Mark Costa, der wie der Großteil seiner Mannschaft die Partie in Oberrotweil gespannt am Spielfeldrand verfolgte, konnte gegen Grißheim "nur" mit 4:1 gewinnen und braucht im letzten der drei Entscheidungsspiele daher unbedingt einen Erfolg, um das Aufstiegsziel noch zu realisieren. Und erst unter diesem Aspekt der besseren Tordifferenz zeichnet sich die Bedeutung des vierten Oberrotweiler Treffers ab, den Florian Rees in der 90. Minute quasi mit dem Schlusspfiff erzielte - und damit für den kleinen, aber vielleicht entscheidenden Vorteil sorgen konnte.

Lange mussten die rund 500 Zuschauer im Stadion "Hinter der Mühle" auf den erlösenden vierten Treffer warten, der so etwas wie einem Türöffner gleichen könnte, wenn es am Sonntag zum entscheidenden Match gegen den Freiburger FC kommt. Denn auch wenn sich der Treffer im Laufe der zweiten Halbzeit wortwörtlich angebahnt hatte, dauerte es bis zur letzten Spielminute bis Florian Rees seinen Coach und seine Mitspieler er- und einen wahren Freudentaumel auslöste.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Bereits den ersten Angriff der rot-weiß gedressten Hausherren in der ersten Spielminute veredelte TuS-Offensivmann Pascal Spöri in bester Rouwen-Hennings-Manier zur 1:0-Führung. Wie bei seinem Treffer zum 2:0 in der 19. Minute fasste sich Spöri ein Herz und zog, ohne lange zu fackeln, in Richtung Grißheimer Gehäuse ab - mit Erfolg. Gegen den robusten Spöri, der immer wieder mit lange Bällen in Szene gesetzt wurde, vermochten die Grißheimer in der Anfangsphase kein Mittel zu finden und brachten sich durch ein zu offensives Stellungsspiel in der Abwehr oft selbst in die Bredouille. Die Effektivität, die auch schon Spöri auszeichnete, stellte in der 40. Minute Andreas Rees erneut unter Beweis, als er einen von Michael Scholz getretenen Eckball per Kopf verwandelte - und damit die vierte Großchance in der ersten Hälfte zum dritten Tor ummünzte.

Nach der Pause schienen sich die Gäste gefangen zu haben, agierten in der Defensive besonnener und setzten vor allem in der Spieleröffnung immer wieder gute Akzente. Lediglich im letzten Spielfelddrittel ließen es die Markgräfler an der erforderlichen Durchschlagskraft und Präzision fehlen, um einen Treffer zu erzielen. Und auch wenn sie eine beeindruckende Moral an den Tag legten; die Partie zu drehen und damit die Hoffnung auf den Aufstieg weiter am Leben zu erhalten, erwies sich als Illusion. Die Hausherren setzten hingegen ihr Spiel der ersten Hälfte fort: Mit langen Bällen versuchten die Kaiserstühler, das vierte Tor auf Biegen und Brechen zu erzwingen. Doch es sollte ihnen nicht gelingen. Florian Rees' Schuss in der 52. Minute touchierte lediglich den Pfosten, während Simon Bürkin in der 63. Minute direkt am Aluminium scheiterte. Und auch SF-Schlussmann Aaron Gerwig hatte einen Anteil daran, dass die Oberrotweiler bis zur letzten Minute auf das 4:0 warten mussten, als er in der 75. Minute einen Schuss von Jochen Weber einwandfrei parierte. Nur Rees' Schuss in der 90. Minute, in den der Stürmer alles reinzulegen schien, was er im Laufe seiner Fußballer-Laufbahn gelernt hatte, wusste Gerwig nicht zu verhindern.

"Wir haben die Räume, die sich uns geboten haben, geschickt ausgenutzt und konnten früh in Führung gehen", machte TuS-Coach Christian Rees als Grund für den überraschend hohen Erfolg aus. Doch auch wenn den Kaiserstühlern am kommenden Sonntag ein Unentschieden reichen würde; pokern will Rees nicht: "Wir spielen auf Sieg. Wir haben nicht die ganze Runde gefightet, um das Ding jetzt herzuschenken."

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TuS Oberrotweil - SF Grißheim 4:0 (3:0)

Tore: 1:0, 2:0 Spöri (1./19), 3:0 An. Rees (40.), 4:0 Fl. Rees (90.).

Schiedsrichter: Leroy Gallus (Freiburg).

Zuschauer: 500.