2024-06-06T14:35:26.441Z

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Bange Blicke: Der TuS Röllbach um Coach Albano Carneiro (li.) muss heftig um den Klassenerhalt in der Landesliga Nordwest zittern.
Bange Blicke: Der TuS Röllbach um Coach Albano Carneiro (li.) muss heftig um den Klassenerhalt in der Landesliga Nordwest zittern. – Foto: Hans Will

Fromme Neujahrswünsche in Röllbach

Tabellenletzter der Landesliga Nordwest will den Absturz in die Bezirksliga mit viel Fleiß noch verhindern

Aktuell sieht es für den TuS Röllbach nicht gut aus. Die Mannschaft von Trainer Albano Carneiro ziert in der Landesliga Nordwest das Tabellenende. Dennoch wird die Flinte nicht ins Korn geworfen. Mutig wollen die Unterfranken die Restrückrunde angehen, hoffen auf eine Serie. Zumindest ein Relegationsplatz soll noch erreicht werden. Allerdings haben die Kicker aus dem Landkreis Miltenberg schon viele wichtige Punkte verschenkt. In den zwölf noch ausstehenden Spielen muss daher optimal gepunktet werden. Mit Offensivspieler Till Link vom Bezirksligisten TuS Aschaffenburg-Leider steht ein Neuzugang fest. Nun heißt es, Ende Januar eine gute Vorbereitung zu starten, um dann in der Liga mit einer Serie vielleicht doch noch den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können.

Das vierte Jahr spielt der TuS Röllbach in der Landesliga Nordwest. 2016 stieg die Truppe, auch damals schon trainiert von Albano Carneiro (51) als Meister der Bezirksliga West erstmals in die Landesliga auf. Doch in diesem Jahr läuft es nicht, obwohl die Voraussetzungen vor dieser Saison eigentlich gut waren. "Wir haben die Spieler bekommen, die wir haben wollten, konnten den Kader etwas verbreitern. Zudem habe ich mit Michael Ball einen spielenden Co-Trainer bekommen", erläutert Carneiro, der bereits seit Sommer 2014 als Trainer beim TuS Röllbach in der Verantwortung steht. An was hapert`s dann? Die ersten beiden Spiele gegen Unterpleichfeld (1:4) und in Kleinrinderfeld (1:3) gingen verloren. Doch dann begann die beste Zeit der Röllbacher, die sechsmal in Folge unbesiegt blieben und sich in der Tabelle bis auf Rang sechs vorschieben konnten. Doch ab Ende August, als der Sommer ging, rutschte der TuS Röllbach immer weiter ab und zwar bis ans Tabellenende. Elf Partien ohne Dreier mit nur drei Unentschieden gab es bis zum 3. November. Coach Carneiro weiß, was der Grund war: "Wir hatten nach unserer Erfolgsserie auf einmal sieben Spieler im Urlaub. Ich hatte damals schon die Hand gehoben und gewarnt. Der Trainingsbetrieb litt darunter und ich musste die Mannschaft immer wieder umbauen, weil wichtige Spieler fehlten. Da hat uns dann auch Qualität gefehlt, das war der Knackpunkt." Zudem ging auch noch Abwehrchef Marius Diwersi, der Stabilisator in der Zentrale, weil er sein Studium in Innsbruck fortsetzte. Der 25-Jährige wird in dieser Spielzeit auch nicht mehr zurückkehren. "Das ist für uns schon ein herber Verlust", weiß Carneiro den Abgang einzuschätzen.

Der Übungsleiter und sein Trainerteam ließen nichts unversucht: "Wir haben immer wieder Gespräche mit den Spielern geführt." Doch zunächst sollte es nicht besser werden. Zum Ende der Vorrunde stand der TuS Röllbach auf Platz 18 mit nur 13 Punkten. Das war natürlich deutlich zu wenig für das Team aus dem nur rund 1.800 Einwohner zählenden Ort im Spessart. "Daher haben wir nach der Vorrunde den Reset-Knopf gedrückt", so Carneiro. Die Rückrunde begann dann auch gut mit einem 1:1 beim starken TSV Unterpleichfeld und einem 3:1-Heimerfolg gegen den TSV Kleinrinderfeld. Da standen noch drei Spiele aus, Hoffnung keimte auf, aber die wurde im Keim erstickt. Denn die Heimpartie gegen die TG Höchberg ging mit 0:5 verloren. "Das Ergebnis täuscht aber über den wahren Spielverlauf", so der TuS-Coach. In Schwebenried gab es eine 0:2-Niederlage: "Schwebenried weiß bis heute noch nicht, warum sie gewonnen haben." Im letzten Spiel des Jahres drehten die Röllbacher gegen den ASV Rimpar einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Vorsprung, um dann in der Schlussphase doch noch mit 2:3 zu verlieren. Somit steht der TuS Röllbach in der Winterpause mit nur 17 Zählern auf dem letzten Platz, es droht nach vier Jahren der Abstieg in die Bezirksliga.

Doch aufgeben gibt es in Röllbach nicht. "Wir setzen auf eine gute Vorbereitung und dann wollen wir durchstarten. Wir wissen, dass wir eine Serie brauchen. Aber das ist möglich diese zu spielen", gibt sich der Chefanweiser optimistisch. Zwar geht es gleich nach Euerbach, aber die sind derzeit auch nicht heimstark. "Wir müssen vor allem mehr Tore erzielen, müssen mehr aus unseren Chancen und der teilweise überlegenen Spielweise machen", fordert Carneiro bessere Abschlüsse. Mit Till Link kehrt in der Winterpause ein Spieler für die Offensive zurück, der sich im Sommer in Richtung TuS Aschaffenburg-Leider verabschiedet hatte: "Till will wieder nach Hause. Er wird uns hoffentlich im Angriff weiterhelfen." Aber beim TuS Röllbach muss 2020 wirklich alles passen, um die fünf Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz aufzuholen. Zum rettenden Ufer fehlen bereits neun Zähler, das wird anspruchsvoll, diese Kluft zu schließen. Sechs Siege aus zwölf Spielen sollten es möglichst werden und noch ein paar Unentschieden dazu. Nur dann kann der TuS Röllbach das fast Unmögliche noch möglich machen. Der positiv gestimmte Trainer Carneiro geht jedenfalls voran und macht seinem Team Mut, dass noch alles machbar ist, was sich der kleine Klub aus dem Spessart wünscht, nämlich 2020/21 auch noch in der Landesliga spielen zu können.

Aufrufe: 010.12.2019, 11:29 Uhr
Dirk Meier Autor