2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Gut gemacht, Männer: Mit vier Toren innerhalb weniger Minuten legten die Thannhauser den Grundstein zu ihrer sportlichen Auferstehung. Nach dem tollen 5:0-Erfolg in Bubesheim rückt der Klassenerhalt wieder in greifbare Nähe.	F.: Ernst Mayer
Gut gemacht, Männer: Mit vier Toren innerhalb weniger Minuten legten die Thannhauser den Grundstein zu ihrer sportlichen Auferstehung. Nach dem tollen 5:0-Erfolg in Bubesheim rückt der Klassenerhalt wieder in greifbare Nähe. F.: Ernst Mayer

Wundersame Thannhauser Auferstehung

Die TSG meldet sich mit einem haushohen Derby-Sieg beim SC Bubesheim eindrucksvoll zurück im Rennen um den Klassenerhalt

War’s das schon für den SC Bubesheim in Sachen Klassenerhalt? Im Landkreis-Derby gegen die TSG Thannhausen kassierte die Elf um Spielertrainer Marvin Länge eine krachende 0:5-Niederlage und steckt tief im Abstiegssumpf de Landesliga Südwest. Dabei hatte im Vorfeld kaum jemand nach drei Niederlagen hintereinander und dem vernichtenden 0:7 in Fürstenfeldbruck noch einen Pfifferling auf die TSG Thannhausen gesetzt.
SC Bubesheim - TSG Thannhausen 0:5
Nach einer kurzen Phase der Feldüberlegenheit schlugen sich die Bubesheimer durch haarsträubende Abwehrfehler ein Stück weit selbst. Die zuvor schon totgeglaubten Thannhauser nutzten die Patzer konsequent, erzielten vor der Pause innerhalb weniger Minuten vier Tore und schufen sich so eine solide Basis für ihren Sieg. TSG-Interimscoach Siegfried Hilz kommentierte nach der überraschenden Auferstehung erfreut: „Es ist Leben in der Mannschaft.“ Für die Bubesheimer dagegen könnte das Abenteuer Landesliga nach nur einer Spielzeit schon wieder erledigt sein. Vorzeitig das Handtuch zu werfen kommt für Abteilungsleiter Karl Dirr allerdings nicht in Frage. „Am Freitag ist Training und dann geht’s weiter“, sagte er und versuchte, seine Worte mit einem kämpferischen Ton zu unterlegen.
Torchancen gab’s zu Beginn keine, Aufreger durchaus: Nach tollpatschigen Zweikampfversuchen der TSG-Abwehr forderten die Bubesheimer zweimal den Elfmeterpfiff, doch der insgesamt sicher leitende Schiedsrichter Florian Böhm hatte jeweils kein Vergehen gesehen. Diese Szenen gaben aber fürs Erste die Richtung vor. Während Thannhausen tief stand und allein auf Konter lauerte, probierte es der Gastgeber offensiv. Beinahe wäre der Mut auch belohnt worden. Der erste ernsthafte Torschuss, ein 20-Meter-Kracher von Florian Peruzzi, strich aber knapp über den Querbalken (15.).
Aus heiterem Himmel und in sofern ganz typisch für ein Duell zweier Abstiegskandidaten fiel der Thannhauser Führungstreffer. Bei einem harmlosen Befreiungsschlag der Gäste spielten die Bubesheimer Markus Bader und Christian Berscheit im Strafraum „Nimm ihn du, ich hab ihn sicher“, den Ball traf allerdings keiner von beiden und Michael Geldhauser bugsierte die Kugel ins leere Tor (24.). Es blieb nicht der letzte verhängnisvolle Patzer, denn kurz danach platzierte Waldemar Schaab den Ball per Kopf ins eigene Netz (29.).
Dirr grummelte in der Rückschau: „Das Selbstvertrauen war weg, wir haben total die Ordnung verloren.“ Die Folge: Vom Anstoß weg führten die Gäste die nun in Verwirrung begriffene SCB-Abwehr regelrecht vor. Marllex Abdulai passte auf Dominik Koch, der leitete den Ball weiter auf den durchstartenden Dominik Zinner und der Angreifer vollendete aus 16 Metern ganz cool (30.). Und die Gäste trafen noch vor dem Seitenwechsel ein viertes Mal. Geldhauser lief mit dem Ball am Fuß bis an die Grundlinie durch, brachte Johannes Putz mit einem feinen Trick ins Spiel und der netzte nach ein paar hübschen Schlenkern durch den Strafraum zum 0:4 ein (41.).
Nach dem Seitenwechsel deutete der SCB immerhin Kampfbereitschaft an, doch in Sachen Tormöglichkeiten bleiben alle Bemühungen ein Strohfeuerchen. Thannhausen hatte letztlich keine allzu großen Schwierigkeiten, den Gastgeber aus der Gefahrenzone zu halten. Und sobald die TSG zum Konter ansetzte, wurde sie auch gefährlich. So zum Beispiel, als sich Geldhauser durch den Strafraum spielte und den Ball im dritten Abschluss-Versuch zum Endstand im Netz unterbrachte (78.).
Schiedsrichter: Florian Böhm (Wolfratshausen) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Michael Geldhauser (24.), 0:2 Waldemar Schaab (29./Eigentor), 0:3 Dominik Zinner (30.), 0:4 Johannes Putz (41.), 0:5 Michael Geldhauser (77.)
Aufrufe: 023.4.2014, 21:20 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor