"Wir brauchen Selbstvertrauen"

Seinen unverhofften Aufstieg verdankt Kemal Kuc der Tatsache, dass er nach dem Ausscheiden von Trainer Thomas Bahr fast über Nacht vom Co- zum Chef-Trainer befördert wurde. Sein Debüt am vorigen Sonntag in Straelen gelang mit einem 3:0-Sieg perfekt.

Hatten Sie mit einem solch erfolgreichen Start für sich als Chef-Trainer gerechnet?

Kuc Ich hatte schon vor dem Spiel ein gutes Gefühl. Die Mannschaft hat Qualität und sie wollte wie der Vorstand unbedingt gewinnen. Ich habe von der ersten Minute an gesehen, dass uns das gelingen wird.

Es ist sicherlich nicht leicht für Sie gewesen, so plötzlich die Rolle von Thomas Bahr zu übernehmen, der Sie ja als Co-Trainer mit nach Odenkirchen geholt hat.

Kuc Ich denke, das ist für uns beide kein Problem. Wir verstehen uns noch immer sehr gut, weil wir schon bei TuRu Düsseldorf sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Ich wollte auch gerne weiter in Odenkirchen arbeiten.

Die 4:8-Schlappe gegen St. Tönis war sicher der traurige Höhepunkt einer bislang nicht so optimal verlaufenen Saison. Welche Ursachen haben Sie dafür entdeckt?

Kuc Durch den Stadionumbau konnten wir nur auf Asche trainieren, mussten aber sonntags auf Rasen spielen. Die Umstellung ist schwierig. Gravierender aber ist, dass sich auf dem Aschenplatz die Verletzungen gehäuft haben. Dadurch mussten wir immer wieder Umstellungen vornehmen. Sobald wir auf der neuen Platzanlage spielen, wird sich das sicherlich ändern, weil der Kader viel Qualität besitzt.

Was haben Sie bei ihrem ersten Spiel geändert, um erfolgreich zu sein?

Kuc Wir haben viel gesprochen in den Tagen vor dem Spiel. Ich habe versucht, die Spieler zu motivieren, ihnen deutlich zu machen, dass sie nun ihre Qualität zeigen müssen, weil uns die Tabellensituation keine Zeit für Experimente lässt. Zudem habe ich mit einem 4-4-2-System dafür gesorgt, dass wir kompakter stehen.

Worauf werden Sie in den verbleibenden Spielen besonderen Wert legen?

Kuc Wir brauchen weiter Selbstvertrauen. Das müssen wir uns am Sonntag gegen Moers holen. Wir spielen im RSV-Stadion und müssen uns so vorbereiten als spielten wir gegen Kleve, denn auch Moers hat Qualität. Schaffen wir einen Sieg, dann können wir auch mit dem nötigen Selbstvertrauen nach Viersen fahren.

Mathias Komor hat als Sportlicher Leiter darauf hingewiesen, dass Sie vorerst nur bis zur Winterpause die Mannschaft betreuen und auch neue Spieler geholt werden sollen.

Kuc Natürlich würde ich gerne länger in Odenkirchen arbeiten. Aber darüber können wir in der Winterpause noch sprechen. Das betrifft auch die Frage nach möglichen Neuzugängen.

Kommt Odenkirchen bis zur Winterpause aus der Abstiegszone heraus?

Kuc Das glaube ich ganz sicher, weil wir hier alle sehr eng und gut zusammenarbeiten. Ich bin optimistisch, dass wir bis Weihnachten besser in der Tabelle stehen.