2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Zu viel Freiraum: SVH-Verteidiger Marcel Mappes (re.). kommt gegen Ali Bülbül zu spät, der die VfR-Zweite in Führung schießt.	Foto: pa/Dirigo
Zu viel Freiraum: SVH-Verteidiger Marcel Mappes (re.). kommt gegen Ali Bülbül zu spät, der die VfR-Zweite in Führung schießt. Foto: pa/Dirigo

Qualität entscheidet

SVH-Angriff bleibt im Derby zu harmlos +++ Bülbül und Aslan schießen Wormatia II zum Sieg

Worms. Die Reserve des VfR Wormatia Worms hält Kurs in Richtung der Aufstiegsspiele. Im Derby gegen den SV Horchheim gelang der Truppe von Trainer Aydin Ay am Sonntag ein insgesamt verdienter 3:0 (1:0)-Sieg. Die Vorortler um Spielertrainer Christian Schäfer verharren so auf dem trügerischen zehnten Platz. Die Abstiegsränge bleiben ganz nah.

Entsprechend gefrustet, ja sogar verärgert stand Schäfer deshalb nach dem Abpfiff auf dem Platz. „Wenn man die Tore eben nicht macht“, haderte der SVH-Coach, der mühelos ein halbes Dutzend eigentlich gefährlicher Szenen seiner Mannschaft auflisten konnte. Doch entweder verpufften die Kontermöglichkeiten, weil speziell Patrick Adelfinger mehrfach ins Abseits tapste. Oder aber, der Abschluss geriet zu harmlos, so beim frühen Kopfball von Alexander Dorn (4.), später galt das für Sebastian Kirchen, der bei seiner besten Möglichkeit unbedrängt über die Latte köpfte (65.). Kurz darauf tropfte die Kugel beim einzigen Fehler von Wormatia-Keeper Steve Kroll sogar Marc Blaser vor die Füße, der da aber zu halbherzig anstürmte. Und ein Muss wäre die Horchheimer Führung zudem nach 28 Minuten gewesen: Nach der zweiten SVH-Ecke hatte Fabian Sombetzki einen zu ungestümen Abwehrversuch von Christoph Böcher dankbar angenommen und war zu Boden gegangen. Beim Elfmeter fand Adelfinger in Steve Kroll allerdings seinen Meister.

„Wenn wir hier in Führung gehen, läuft das Spiel doch ganz anders“, erklärte Schäfer seinen Frust – und las seiner Truppe die Leviten: „Da muss sich jeder mal fragen, ob er alles dafür getan hat, damit ihm hier ein Tor gelingt.“ Es war letztlich nicht genug, hatte wohl aber auch viel mit dem Qualitätsunterschied zu tun, der zwischen beiden Teams doch erkennbar wurde. Schäfer musste letztlich ebenso einräumen: „Die Offensive von Wormatia war deutlich effizienter.“

Prickelnd war es nicht, was besagte Offensive lange Zweit auf die Beine stellte, blieb doch auch hier das Aufbauspiel anfangs zu fehlerbehaftet. Ein erster gefährlicher Angriff führte auch noch nicht ins Ziel: Als Ali Aslan erstmals SVH-Verteidiger Florian Adelmann abschüttelte, meisterte erst Horchheims Keeper Manuel Müller den resultierenden Distanzschuss, und gegen Ali Bülbül und Philipp Bach bekamen die Horchheimer nach dem Abpraller stets ein Bein dazwischen (16.).

Drei Minuten vor der Pause ging es ein zweites Mal für die Horchheimer zu schnell. Und diesmal war es auch passiert: Bach, Aslan, Bülbül – 1:0. Und weil die Koproduktion von Böcher und Aslan gleich nach der Pause der Platzelf sogar das 2:0 einbrachte, sahen sich die Gäste plötzlich in einer scheinbar ausweglosen Situation. Was Aydin Ay beim Blick aufs weitere Geschehen am Ende missfiel, war der zunehmend vogelwilde Spielverlauf, bei dem es für seine Elf leicht auch noch mal hätte gefährlich werden können. Erst in der Schlussminute besorgte Bülbül nach einem Konter mit dem 3:0 die Entscheidung. „Der SVH hat alles reingelegt“, erkannte er an. Und natürlich hatte auch Ay die fahrige Anfangsphase seiner Elf nicht übersehen, die leicht beim Elfmeter („der war berechtigt“) hätte in einen Rückstand münden können. „Dann wäre es für uns schwer geworden“, so seine Überzeugung. Letztlich aber: „Die drei Punkte waren heute wichtig.“ Denn so ist seine Mannschaft auf Kurs.

Wormatia Worms II: Kroll – Nagy, Horvath, Nagel, Beck – Schmidt (75. Mamone), Bullinger, Böcher (64. Stark), Bach (72. Fragomeli) – Bülbül, Aslan.

SV Horchheim: Müller – Mink, Adelmann, Sombetzki, Schiackhaus – Mappes, Schäfer, Freese (72. Ohl Cascante), Dorn (58. Kirchen) – Blaser, Adelfinger (64. Hoti)



Aufrufe: 07.5.2017, 19:00 Uhr
Carsten SchröderAutor