2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligavorschau
Mittelstürmer Jan Dahlke ist ein Fixpunkt in den Wormser Personalplanungen.
Mittelstürmer Jan Dahlke ist ein Fixpunkt in den Wormser Personalplanungen. – Foto: Claus-Walter Dinger

Wormatia: "Angriff auf den Aufstieg" definitiv mit Tretter

Clubchef Florian Natter verbucht diese Saison als Übergangsjahr und will in der nächsten Runde ganz oben angreifen +++ Auersmacher kommt

Den Aufstieg, und nichts anderes, ruft Florian Natter zum Ziel aus. In der kommenden Runde will Wormatia Worms in der Fußball-Oberliga oben angreifen. „Wir haben gesagt, dass diese Saison ein Übergangsjahr ist, und das ist keine Mehrzahl“, stellt der VfR-Vorsitzende klar. „Nächstes Jahr gibt es nur den Angriff auf den Aufstieg, alles andere kann man gar nicht vermitteln.“ Daran ändert auch der Abgang des Top-Torjägers nichts.

Völlig klar sei, dass dieser Angriff mit Peter Tretter an der Seitenlinie vonstatten gehen soll. Als die sportliche Schwächephase – dem jüngsten Aufwärtstrend zum Trotz steckt Wormatia immer noch in der hypothetischen Abstiegszone der Rückrunden-Tabelle – und die Verpflichtung von Aydin Ay als Sportlicher Leiter sich zeitlich überschnitten, begann die Gerüchteküche zu brodeln. Wird da ein potenzieller Nachfolger installiert, wo Ay seit seiner Spieler-Karriere doch stets Trainer war? Und was wird nun Tretters gesundheitliche Situation kurz- und mittelfristig zulassen?

„Peters Vertrag läuft nächste Saison noch, und es gab und gibt überhaupt keine Pläne, ihn aufzulösen“, hält Natter unmissverständlich fest, „Peter ist und bleibt unser Trainer.“ Daran habe nie ein Zweifel bestanden. Rein sportlich nicht, auch wenn das Zwischen-Tief natürlich niemanden zufrieden stellte. Und erst recht nicht in der aktuellen Lage, wo ein solcher Schritt menschlich indiskutabel wäre. Die Genesungsprognosen sind gut, bei Wormatia ist man fest davon überzeugt, seinen Chefcoach bei bester Gesundheit bei sich zu behalten. In der Zwischenzeit springt Cotrainer Benny Früh, der genügend Erfahrung an der Seitenlinie mitbringt und mit Tretter eng vertraut ist, ein.

Die Gerüchteküche brodelt

Natter berichtet, dass man intern durchaus die Köpfe zusammengesteckt hat, um sich selbst die sportliche Talfahrt zu erklären, Schlüsse zu ziehen. Mit Trainer-Team, mit sportlicher Leitung. Auch hier brodelte die Gerüchteküche. Benny Früh wurde im Dialog zwischen Clubführung und Chefcoach an Bord geholt. „Einen Sportlichen Leiter zu holen ist Sache des Vereins“, sagt Natter, der gemeinsam mit Ex-Sportvorstand Marcel Gebhardt Gespräche führte. Ay sei früh als Ideallösung identifiziert worden. „Wir waren überrascht, wie schnell er zugesagt hat“, erzählt Natter: „Seine Bedingung war, dass er vor der Vertragsunterzeichnung ausführlich mit Peter und Benny spricht. Es ist ganz klar kommuniziert, dass wir ihn nicht als Nachfolger auf dem Trainerstuhl holen.“

Daher sind Trainerteam und Sportlicher Leiter nun gemeinsam dabei, den Kader für die neue Saison zu planen. „Das Budget wird im Großen und Ganzen gleich bleiben und ist in der Oberliga auch absolut konkurrenzfähig“, sagt Natter. Etwa jeder zweite Kaderplatz soll neu vergeben werden. Manche Spieler werden gehen, weil sie höherklassige Optionen haben, andere, weil sie sich nicht durchsetzen konnten. Definitiv zu Ersterem zählt Daniel Kasper. Der Vertrag des 21-Jährigen läuft aus, er wechselt in die Regionalliga Bayern zur Spvgg. Greuther Fürth II.

Achse zeichnet sich ab

Eine Achse für die neue Saison zeichnet sich ab. Luca Pedretti, Luca Jensen, Jan Dahlke, Ivan Smiljanic, Vincent Haber und Luca Manganiello sind vertraglich noch gebunden, ebenso Stefano Maier und Evzi Saiti. Bei anderen wie Kapitän Sandro Loechelt stehen die Zeichen auf Verlängerung. „Mit vielen potenziellen Neuzugängen sind wir schon sehr weit. Wir streben keinen kompletten Umbruch an“, sagt Natter. Dabei würden sich das Netzwerk von Tretter und Früh in Pfalz und Saarland sowie jenes von Ay in Rheinhessen prima ergänzen. Der Vorsitzende schiebt schmunzelnd nach: „Für Wormatia-Verhältnisse sind wir bei den Personalplanungen ziemlich früh dran.“

Die Abgänge sollen nach dem letzten (Heim-)Spiel gegen Arminia Ludwigshafen (2. Juni) verabschiedet werden. Dann will der aktuell verletzte Kasper sein Comeback feiern. Erst einmal will die Wormatia aber gegen den SV Auersmacher (Samstag, 14 Uhr) ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

Aufrufe: 010.5.2024, 20:50 Uhr
Torben SchröderAutor